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05/11/2009 11:21

Medizinischer Meilenstein: Deutlich höhere Heilungschancen und kürzere Therapiedauer für Hepatitis-C-Patienten

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Frankfurter Professor für Hepatologie leitet europäische Medikamentenstudie zu neuem Therapieverfahren bei Hepatitis C.
    Mehr Behandlungserfolge und kürzere Therapiedauer sind das Ergebnis der Studie.

    Eine in Europa und den USA durchgeführte Medikamentenstudie liefert revolutionäre Erkenntnisse für die Hepatitis-C-Behandlung. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums, fand die Prove-2-Studie in Europa statt.
    Das revolutionäre Ergebnis wurde bereits in der international renommierten Medizinzeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht: Durch die Verabreichung des Proteasehemmers Telaprevir in Verbindung mit pegyliertem Interferon und Ribavirin wird die Behandlung deutlich verbessert und die Therapiedauer verkürzt. "Wir gehen davon aus, dass das Medikament die etwa einjährige Therapiezeit halbieren kann und die Heilungsrate bei Hepatitis C Genotyp-1 infizierten Patienten von annähernd 50 auf bis zu 70 Prozent steigen wird", erläutert Prof. Zeuzem.

    Erfolgreiche Behandlung mit Telaprevir
    Der Hemmstoff Telaprevir wurde Patienten mit Hepatitis C Genotyp 1 Infektion zwölf Wochen lang verabreicht. Im erfolgreichsten Therapiearm der Studie wurde die Behandlung dann weitere 12 Wochen mit pegyliertem Interferon gemeinsam mit Ribavirin fortgesetzt. Das erstaunliche Resultat: Wesentlich höhere Heilungsraten der Patienten.
    Ziel der neuen Therapie ist, das Virus durch die Behandlung komplett aus dem Körper zu entfernen. Bisherige Standardbehandlungen zeigten eine deutlich geringere antivirale Wirkung. Sie bestehen aus einer Kombination von pegyliertem Interferon und Ribavirin und können bis zu 72 Wochen andauern, während die neue Dreifachtherapie innerhalb von nur 24 Wochen Erfolge zeigt. "Die Erkenntnisse der Studie sind Meilensteine für die erfolgreiche Therapie von Hepatitis-C-Patienten weltweit", betont Prof. Zeuzem.

    Internationales Leberzentrum in Frankfurt
    Das Leberzentrum am Universitätsklinikum bildet eine Versorgungseinheit, die die Expertise aller medizinisch-wissenschaftlichen Kompetenzträger bündelt. Die internistische und interventionell-radiologische Diagnostik und Therapie, die Onkochirurgie sowie die transplantationschirurgische Behandlung bösartiger Lebererkrankungen sind hier an einem Ort konzentriert.
    Gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Prof. Dr. Wolf Otto Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, konnte Prof. Zeuzem ein international anerkanntes Leberzentrum in Frankfurt aufbauen.

    Unterschätzte Gefahr
    Hepatitis C ist eine schwerwiegende Viruserkrankung der Leber. Die Infektion erfolgt in den meisten Fällen über direkten oder indirekten Blutkontakt. Auch in Europa rechnen Experten jährlich mit mehreren tausend Neuansteckungen. Da die Krankheitssymptome sehr unscheinbar sind, merken viele Betroffene anfangs jedoch nichts von ihrer Infektion.
    Die Hepatitis C gehört zu den häufigsten Viruserkrankungen. Weltweit sind 200 Millionen Menschen, in Deutschland schätzungsweise 500.000, mit dem Virus infiziert. Unbehandelt kann eine chronische Hepatitis C zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen.

    Frankfurt am Main, 11. Mai 2009

    Für weitere Informationen:

    Prof. Dr. Stefan Zeuzem
    Direktor der Medizinischen Klinik 1
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (0 69) 63 01 - 68 99
    Fax: (0 69) 63 01 - 64 48
    E-Mail: zeuzem@em.uni-frankfurt.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax: (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet: >www.kgu.de<


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    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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