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06/29/2009 21:43

Molekülionen im Speicherring schockgefrostet

Dr. Bernold Feuerstein Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Kernphysik

    Schnelle Kühlung der Rotation von Molekülionen durch Wechselwirkung mit Elektronen wurde erstmals im Schwerionen-Speicherring TSR des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg beobachtet. Diese Art von Laborastrophysik hilft, die physikalischen und chemischen Eigenschaften kalter interstellarer Materie besser zu verstehen.

    Die Wechselwirkung von Molekülionen mit freien Elektronen nimmt für das Verständnis der physikalischen und chemischen Eigenschaften kalter astrophysikalischer Umgebungen wie z. B. interstellaren Molekülwolken eine Schlüsselrolle ein. Während Elektron-Ion-Rekombination in den beiden letzten Jahrzehnten in Speicherring- und Fallenexperimenten sehr detailliert untersucht wurde, ist das Wissen über den Energieaustausch zwischen langsamen Elektronen und der inneren Bewegung (Rotation und Vibration) von Molekülionen recht begrenzt. Forscher des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Kernphysik (MPIK), des Weizmann Institute of Science in Rehovot (Israel) und drei weiterer Institutionen haben nun gemeinsam erste quantitative Resultate für schnelle Elektronen-Kühlung der Rotation von einfach geladenen HD-Molekülionen publiziert. Im Schwerionen-Speicherring TSR des MPIK wurde ein HD-Molekülionenstrahl mit kalten Elektronen einer Temperatur von 33 K (-240°C), d. h. 33 Grad über dem absoluten Nullpunkt, überlagert. Durch die Wechselwirkung mit den Elektronen reduzierte sich die Rotationstemperatur der Ionen innerhalb von nur 8 Sekunden von anfänglichen 1200°C auf -150°C und stabilisierte sich auf diesem niedrigen Wert unter gleichzeitiger Einwirkung der Wärmestrahlung bei 300 K Umgebungstemperatur. Dabei laufen die Ionen pro Sekunde etwa 175000mal durch das Kältebad der Elektronen. Die Kühlung durch sogenannte superelastische Kollisionen, wobei sich ein Anteil der Energie aus der Rotationsbewegung des Ions auf die lineare Bewegung des Elektrons überträgt, wird durch theoretische Rechnungen, motiviert durch das aktuelle Experiment, sehr gut beschrieben.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Andreas Wolf
    Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg
    Tel: (+49)6221-516-503
    Fax: (+49)6221-516-852
    E-Mail: andreas.wolf@mpi-hd.mpg.de

    Prof. Dr. Daniel Zajfman
    Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel
    Tel: (+972)8-934-3951
    Fax: (+972)8-934-4100
    E-Mail: daniel.zajfman@weizmann.ac.il


    More information:

    http://Weitere Informationen:
    http://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.102.223202 Orginalveröffentlichung
    http://www.mpi-hd.mpg.de/blaum/members/molecular-qd/index.en.html Arbeitsgruppe von Prof. Andreas Wolf
    http://www.weizmann.ac.il/particle/molecule/ Arbeitsgruppe von Prof. Daniel Zajfman


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    Zeitliche Entwicklung der Besetzung von Rotationszuständen einfach geladener HD-Molekülionen bei Wechselwirkung mit 33 K kalten Elektronen.
    Zeitliche Entwicklung der Besetzung von Rotationszuständen einfach geladener HD-Molekülionen bei Wec ...
    Max-Planck-Institut für Kernphysik
    None

    Messung der inneren Rotationsenergie einfach geladener HD-Molekülionen. Durch den Einfang kalter Elektronen werden einige Moleküle während ihres Flugs durch den Speicherring aufgebrochen. Nach dem Aufbruch fliegen die H- und D-Fragmente getrennt auf einen abbildenden Detektor zu. Aus dem Abstand der Fragmente auf dem Detektorschirm kann so die anfängliche Rotationsenergie bestimmt werden.
    Messung der inneren Rotationsenergie einfach geladener HD-Molekülionen. Durch den Einfang kalter Ele ...
    Max-Planck-Institut für Kernphysik
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    Criteria of this press release:
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Zeitliche Entwicklung der Besetzung von Rotationszuständen einfach geladener HD-Molekülionen bei Wechselwirkung mit 33 K kalten Elektronen.


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    Messung der inneren Rotationsenergie einfach geladener HD-Molekülionen. Durch den Einfang kalter Elektronen werden einige Moleküle während ihres Flugs durch den Speicherring aufgebrochen. Nach dem Aufbruch fliegen die H- und D-Fragmente getrennt auf einen abbildenden Detektor zu. Aus dem Abstand der Fragmente auf dem Detektorschirm kann so die anfängliche Rotationsenergie bestimmt werden.


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