idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/25/2010 14:43

"Marburger Modell" kombiniert Promotion mit Psychotherapieausbildung

Dr. Viola Düwert Pressestelle
Philipps-Universität Marburg

    Gute Nachrichten für Nachwuchswissenschaftler: Psychologen können zukünftig an der Universität Marburg in Klinischer Psychologie promovieren und parallel dazu die Psychotherapieausbildung abschließen. Das "Marburger Modell" wurde soeben vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst offiziell ausgezeichnet und mit 25.000 Euro Sonderfördermitteln unterstützt - zusätzlich zum Förderpreis für Promotionsprogramme in Höhe von 20.000 Euro, den die Philipps-Universität vergeben hat.

    Das Programm sei nicht nur besonders innovativ, sondern ist in seiner Kombination von praktischer psychotherapeutischer Erfahrung mit wissenschaftlicher Weiterqualifikation ein zukunftsweisendes Modell. Unter der Leitung von Prof. Dr. Winfried Rief, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie sowie Leiter der Psychotherapie-Ambulanz Universität Marburg, wird bei diesem Modell erstmals systematisch die Doppelqualifikation für die Ausbildung in Psychologischer Psychotherapie mit dem Erstellen einer Promotionsarbeit kombiniert.

    Bisher sind sowohl die Promotion als auch die Psychotherapieausbildung für Psychologen jeweils mit Ausbildungsdauern von drei bis fünf Jahren nach dem Studium verbunden. "Durch die systematische Einbindung und Nutzung von gemeinsamen Qualifikationsmerkmalen soll es gelingen, dass beide Qualifikationsschritte in einer Zeitspanne von vier Jahren abgeschlossen werden", erklärt Rief. Die Teilnehmer erhielten deshalb nicht nur die entsprechenden Angebote für die Psychotherapieausbildung, sondern auch eine besondere Förderung der wissenschaftlichen Laufbahn. In regelmäßigen Klausurtagungen werden die laufenden Forschungsprojekte besprochen und Umsetzungsprobleme gelöst. Außerdem werden wissenschaftliche Vorträge sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene eingeübt und vorbereitet, sodass die Teilnehmer selbstständig ihre Arbeiten auf Kongressen vorstellen können. Indem Promotionen publikationsbasiert erstellt werden, können wissenschaftliche Artikel von den Teilnehmern bereits früh in der Promotionsphase zur Veröffentlichung bei internationalen Zeitschriften eingereicht werden.

    "Die Planungen und Vorbereitungen für dieses 'Marburger Modell' stellten uns vor besondere Herausforderungen", erklärt Rief. Die Qualitätsrichtlinien für die Psychotherapieausbildung sind gesetzlich vorgegeben, und auch bei der Promotionsphase wollte man keine Qualitätseinbußen in Kauf nehmen. Deshalb ging es im besonderen Maße darum, Synergien zu nutzen und die Teilnehmer so zu fördern, dass sie in dieser umschriebenen Zeit auch beide Qualifikationsphasen ermöglichen können. Zur weiteren Verbesserung ist ein Aktionstag im März diesen Jahrs geplant, zu dem auch internationale Berater z. B. von der Harvard Medical School sowie von der Boston University kommen werden.

    Zusätzlich musste das Promotionsprogramm auch die Optionen der neuen Studiengänge mit Bachelor- und Masterabschluss berücksichtigen. "Wir freuen uns sehr über diese wissenschaftliche und finanzielle Anerkennung durch das Ministerium sowie durch das Präsidium der Universität. Die Mittel werden wir ganz im Sinne der Teilnehmer des Promotionsprogramms umsetzen", sagt Rief. Die diversen formalen Voraussetzungen durch die Ministerien sowie durch das Landesprüfungsamt für Heilberufe konnten zwischenzeitlich geklärt werden und es liegen Sonderregelungen für dieses Modellprojekt vor. Das bisher in Deutschland einmalige "Marburger Modell" wird vermutlich auch an anderen deutschen Hochschulen Schule machen.



    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Winfried Rief
    Klinische Psychologie und Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg
    Leiter der Psychotherapie-Ambulanz Universität Marburg,
    Tel. 06421 28-23657


    Images

    Criteria of this press release:
    Psychology
    transregional, national
    Advanced scientific education, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).