idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/20/2010 17:26

Studie: Leukämie-Therapie hat seit 1995 deutliche Fortschritte gemacht

Dr. Andreas Archut Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Die Erfolgsquote im Kampf gegen den Blutkrebs hat sich in jüngerer Zeit messbar erhöht – und das, obwohl heute noch dieselben Chemotherapeutika zum Einsatz kommen wie vor zehn Jahren. In einer aktuellen Publikation konnten Mediziner der Universität Bonn einen der Gründe für diesen Fortschritt identifizieren. Demnach sterben Leukämiekranke heute viel seltener als früher an begleitenden Pilzinfektionen. Grund seien bessere Medikamente, aber auch eine empfindlichere Diagnostik.

    Bei einer Leukämie verringert sich phasenweise die Anzahl bestimmter Immunzellen im Blut. Die bei der Chemotherapie eingesetzten Medikamente verschärfen diesen Zustand noch. Folge ist eine Immunschwäche, die häufig zu schweren Begleitinfektionen führt.

    Besonders gefährlich für Leukämie-Kranke sind Sporen von Schimmel- oder anderen Pilzen. Diese kommen praktisch überall in der Luft vor und können daher leicht in der Lunge gelangen. Dort können sie auskeimen und lebensbedrohliche Entzündungen verursachen. Mediziner sprechen von einer invasiven Pilzinfektion, da sie sich nicht auf die Körperoberfläche beschränkt. „Hier konnten im Bereich der Diagnostik in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt werden“, sagt Studienleiterin Dr. Corinna Hahn-Ast von der Medizinischen Klinik III.

    Für ihre Studie haben die Bonner Wissenschaftler die Krankheitsverläufe von knapp 600 Leukämie-Patienten ausgewertet. Sie alle waren zwischen 1995 und 2006 am Universitätsklinikum Bonn behandelt worden. Jeder vierte von ihnen hatte im Laufe der Behandlung mindestens eine invasive Pilzinfektion durchgemacht. Zwischen 1995 und 2001 starben noch knapp 60 Prozent der pilzinfizierten Patienten an den Folgen dieser Begleiterkrankung. Zwischen 2002 und 2006 sank diese Rate dagegen drastisch – auf unter 30 Prozent.

    Wer heute wegen einer Leukämie eine Chemotherapie bekommt, erhält in aller Regel dieselben Medikamente, die auch schon vor zehn oder fünfzehn Jahren zum Einsatz kamen. „Anders beim Kampf gegen invasive Pilzinfektionen“, betont Dr. Corinna Hahn-Ast. „Hier haben wir inzwischen weitaus bessere Wirkstoffe an der Hand als noch 1995.“

    Kontakt:
    Dr. Corinna Hahn-Ast
    Medizinische Klinik & Poliklinik III, Universität Bonn
    Telefon: 0228/287-14003
    E-Mail: corinna.hahn-ast@ukb.uni-bonn.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).