Sein starker Arm kann locker 30 Kilo stemmen oder mit einem Bleistift zeichnen und einen Namen schreiben – vorausgesetzt die Programmierung stimmt. Die Rede ist von dem Kuka-Industrieroboter der NORDAKADEMIE in Elmshorn. Die orangefarbene Maschine wurde von einer deutschen Robotik-Firma mit Sitz in Augsburg gebaut und von SteloTec in Mannheim gespendet. So hat Kuka die Fertigungshalle eines Industrieunternehmens gegen das Technik-Labor einer Hochschule getauscht, um sich von angehenden Wirtschaftsingenieuren und Wirtschaftsinformatikern bei Roboter-Seminaren programmieren zu lassen.
Den Schlüssel für das aus Sicherheitsgründen stets abgeschlossene Technik-Labor, in dem der Roboter steht, hat Martin Hieronymus (30), Laboringenieur und wissenschaftlicher Mitarbeiter der NORDAKADEMIE. Denn bei falscher Handhabung kann der Roboterarm schon mal unkontrollierte Bewegungen machen. Und bei seinem Gewicht von rund 700 Kilo ist das nicht ganz ungefährlich.
Martin Hieronymus ist ein jugendlicher Typ, der, trifft man ihn ahnungslos auf dem Campus, locker als Student durchgehen würde. Seit Januar 2010 leitet der junge Diplom-Ingenieur Roboter-Seminare. „Wir sind in ganz Norddeutschland die einzige Fachhochschule, die Seminare für die Handhabung von Robotern anbieten kann“, sagt Martin Hieronymus nicht ohne Stolz. Die Seminargruppen sind relativ klein, maximal 12 Studenten. Zweimal pro Semester haben Studenten die Chance, ihren „Roboter-Führerschein“ zu machen oder genauer gesagt, das Zertifikat Roboter-Bediener zu erwerben. „Nun sind meine Seminare keineswegs nur Männerveranstaltungen“, erklärt Hieronymus, „immer mehr Zuspruch haben wir auch bei Studentinnen. Beim nächsten Seminar werden vier junge Frauen dabei sein.“
Seminar-Absolventen bekommen im Bachelor-Zeugnis einen Credit-Point als erfolgreich absolviertes Modul gutgeschrieben. Wer sich noch mehr in die Roboter-Technologie einarbeiten möchte, hat anschließend die Möglichkeit, in Wolfsburg am renommierten Kuka-College Nord seinen Abschluss als „Roboter-Programmierer“ zu machen. Vermittelt wird das von der NORDAKADEMIE. Martin Hieronymus ist davon überzeugt, dass der „Roboter-Führerschein“ für Ingenieure und Informatiker heutzutage sehr wichtig ist, vor allem wenn es bei Fertigungsabläufen auf Schnelligkeit und Präzision ankommt. Beim Seminar lernen die Studenten zunächst Grundlagen, Aufbau, Kinematik, Klassifikation sowie die verschiedenen Einsatzbereiche eines Roboters kennen. Schließlich stehen Justieren des Roboters sowie das Programmieren und Bedienen des Control-Panels auf dem Lehrplan. Bevor die Studenten jedoch mit Kuka in Kontakt kommen, wird das Thema „Sicherheit im Umgang mit Maschinen“ groß geschrieben, denn „der Roboter ist immer stärker als man selbst“, weiß Seminarleiter Hieronymus. Da Kuka mit seinem Greifarm eine maximale Reichweite von über zwei Metern hat, ist die Maschine aus Sicherheitsgründen von einem großen Gitterkäfig umgeben.
Am Ende des Seminars müssen die Studenten erst einen schriftlichen Test bestehen. Anschließend müssen sie zeigen, dass sie Bewegungen und Abläufe selbst programmieren können. Den „Roboter-Führerschein“ bekommen allerdings auch diejenigen denen letzteres nicht gelingt, denn den Roboter dazu zu bringen, mit dem Greifarm, an dem ein Stift befestigt ist, einen Namen auf ein Blatt Papier zu schreiben. Denn das hat bisher noch kein Seminarteilnehmer fehlerfrei gemeistert.
http://Weitere Informationen finden Sie unter www.nordakademie.de
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Information technology, Mechanical engineering
transregional, national
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German
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