idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/07/2011 14:03

Stammzellenforschung ohne Tierversuche

Claudia Eulitz Presse und Kommunikation
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Internationales Forschungsteam entwickelt neuartigen Test für Stammzellen

    Keine Labortiere, bessere Ergebnisse und niedrigere Kosten – Forscherinnen und Forscher der RWTH Aachen, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Scripps Research Institute (San Diego, USA) stellen in der aktuellen Ausgabe von Nature Methods (6.3.2011) eine neue Methode zur Stammzellforschung ohne Tierversuche vor. Die Grundlagenforschung an humanen Stammzellen, zu denen auch die vieldiskutierten embryonalen Stammzellen gehören, ist ein wichtiger Bestandteil der regenerativen Medizin. Bisherige Qualitätskontrollen auf diesem Gebiet basierten meist auf Mausstudien.

    Dr. Franz-Josef Müller vom Zentrum für Integrative Psychiatrie an der Christian-Albrechts-Universität erklärt: "Das neue Verfahren PluriTest erlaubt uns eine standardisierte Überprüfung so genannter pluripotenter Stammzelleigenschaften in der stark wachsenden Zahl menschlicher Stammzelllinien. Diese speziellen Stammzellen werden als Alleskönner angesehen, weil sie prinzipiell jeden humanen Zelltyp erzeugen können. Dabei können wir auf Daten aus Tierversuchslaboren verzichten und gleichzeitig genauere Ergebnisse erzielen." PluriTest basiert auf einem neuen bioinformatischen Algorithmus, der von Franz-Josef Müller und Bernhard Schuldt, Doktorand am Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science (AICES), RWTH Aachen, entwickelt wurde. "Um die computergestützte Analyse durchzuführen, haben wir die weltweit größte Datenbank von Genexpressionsmustern in bekannten humanen pluripotenten Zelllinien zusammengetragen. Dadurch konnte ein Mustererkennungsalgorithmus entwickelt werden, der zwischen pluripotenten und nicht pluripotenten Zelllinien unterscheiden kann", sagt Schuldt.

    Die Forschungsgruppe bietet damit eine Alternative zu Untersuchungen von Stammzelllinien mit Labormäusen. Das neue Verfahren wurde in dem web-basierten Tool PluriTest (http://www.pluritest.org) implementiert und steht weltweit Forscherinnen und Forschern zur Analyse ihrer Stammzelllinien zur Verfügung.

    Weitere Informationen:
    Franz-Josef Müller, der die Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Jeanne Loring aus Südkalifornien initiierte und koordinierte, wurde in seiner Tätigkeit von der Else-Kröner Fresenius Stiftung, Bad Homburg, gefördert.

    Bernhard Schuldt ist Mitarbeiter eines Projekts zur Erstellung von Rekonstruktionsverfahren für biologische Netzwerke unter der Leitung des Aachener Professors Andreas Schuppert (Lehrstuhl für Datengetriebene Modellierung in CES), das von Bayer Technology Services GmbH (Leverkusen, http://www.systems-biology.com) finanziert wird. Auf dieser Grundlage wird am AICES im Rahmen des von Bio.NRW geförderten StemCellFactory Projekts ein Qualitätssicherungssystem für die automatisierte Produktion von iPS-Zellen entwickelt.

    Weitere Autoren der Studie sind Roy Williams (The Sanford-Burnham Institute, San Diego, USA), Dylan Mason, Gulsah Altun, Louise Laurent, Johanna Goldmann (The Scripps Research Institute, San Diego, USA), Eirini Papapetrou (Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, USA), Nils O. Schmidt (Universitätskrankenhaus Eppendorf, Hamburg) Arne Herbst und Josef Aldenhoff (ZIP Kiel) sowie Sandra Danner (Fraunhofer EMB, Lübeck).

    Link zur Originalveröffentlichung und zu PluriTest:
    http://www.nature.com/nmeth/index.html unter: DOI: 10.1038/nmeth.1580
    http://www.pluritest.org

    Zwei Bilder stehen zum Download bereit:

    http://www.uni-kiel.de/download/pm/2011/2011-019-1.jpg
    Bildunterschrift: Franz-Josef Müller von der Kieler Universität und Bernhard Schuldt, RWTH Aachen, entwickeln eine Methode zur Stammzellenforschung.
    Copyright: CAU, Foto: Christina Kloodt

    http://www.uni-kiel.de/download/pm/2011/2011-019-2.jpg
    Bildunterschrift: (v.l.) Bernd Aldenhoff, Arne Herbst und Franz-Josef Müller vom Zentrum für Integrative Psychiatrie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
    Copyright: CAU, Foto: Christina Kloodt

    Kontakt:
    Dr. med. Franz-Josef Müller
    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
    Telefon: +49 431/99004169
    E-Mail: fj.mueller@ZIP-kiel.de

    Dipl.-Math Bernhard Schult
    Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science (AICES), RWTH Aachen University
    Telefon: +49 241/8099138
    E-Mail: schuldt@aices.rwth-aachen.de


    More information:

    http://www.pluritest.org
    http://www.systems-biology.com
    http://www.nature.com/nmeth/index.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Information technology, Medicine
    transregional, national
    Scientific Publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).