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10/30/2012 15:00

Bundesweit größtes Institut für Islamische Theologie in Osnabrück eröffnet

Dr. Utz Lederbogen Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    OSNABRÜCK. - Heute (30.10.) wurde im Beisein der niedersächsischen Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und zahlreicher Ehrengäste aus dem In- und Ausland an der Universität Osnabrück das bundesweit größte Institut für Islamische Theologie (IIT) eröffnet. Das IIT bildet gemeinsam mit dem Zentrum für Islamische Theologie in Münster eines der vier Zentren, die von der Bundesregierung gefördert werden.

    Wissenschaftsministerin Prof. Wanka hob in ihrer Ansprache im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses die schnelle Umsetzung der Empfehlungen des Wissenschaftsrates hervor. »Mit den vom Bund gestarteten Zentren für Islamische Theologie bieten wir in Deutschland aufgewachsenen Muslimen eine wissenschaftlich fundierte theologische Ausbildung als Religionslehrer oder als Imame. Die erworbenen Kompetenzen können in den Moscheegemeinden die Integration verbessern«, betonte Ministerin Wanka bei der Eröffnung des ersten Instituts für Islamische Theologie in Niedersachsen. Insgesamt stehen der Universität für das Vorhaben in den kommenden fünf Jahren 6,6 Millionen Euro zur Verfügung, zur Hälfte vom Bund und vom Land Niedersachsen.

    Die Universität Osnabrück ist Vorreiterin im Bereich der Islamischen Religionspädagogik und Theologie in Deutschland und in Europa. Bereits 2002 begann mit Unterstützung der muslimischen Verbände und des Landes Niedersachsen die Ausbildung von muslimischen Religionslehrerinnen und
    -lehrern. 2007 ging daraus der Studiengang Islamische Religionspädagogik hervor, und 2010 startete das bundesweit erste Weiterbildungsprogramm für Imame und Seelsorgerinnen.

    Der vom Senat, Hochschulrat und Präsidium beschlossene Hochschulentwicklungsplan benennt die Imamausbildung als angestrebtes Profilelement der Universität Osnabrück. »Wir wollen eine Islamische Theologie auf gleicher Augenhöhe mit unseren Instituten für Katholische und Evangelische Theologie«, sagte Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger. »Wir sind sehr erfreut, dass unser Konzept auf soviel Zuspruch bei den Gutachtern, der Politik und den muslimischen Verbänden gestoßen ist und wir heute das bundesweit größte Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück eröffnen können.«

    »Ziel ist es, mit dem Institut eine wissenschaftliche Einrichtung zu schaffen, die mit Partnern aus nationalen und internationalen Hochschulen, muslimischen Verbänden und renommierten Theologien vernetzt ist und die islamische Theologie im europäischen und globalen Kontext sowohl in Forschung als auch Lehre kompetent vertritt«, so Prof. Dr. Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie. Partnerschaften existieren mit mehreren Institutionen in islamischen Ländern, so auch mit der berühmten Al-Azhar Universität in Kairo wie auch mit mehreren theologischen und religionspädagogischen Fakultäten in der Türkei und in Bosnien-Herzegowina.

    Das Institut wird besonders den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Zwei Post-Doktorandengruppen wurden eingerichtet. Bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern ist das »Islamische Recht« ein besonderer Forschungsschwerpunkt. Zudem übernimmt das Institut die Aufgabe, muslimische Theologinnen und Theologen beziehungsweise Seelsorgerinnen und Seelsorger zu schulen sowie eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung von Religionsgelehrten im staatlichen Hochschulsystem zu gewährleisten.

    Seit dem Wintersemester haben Studierende die Möglichkeit, zwei Bachelor-Studiengänge, den fachbezogenen Studiengang »Islamische Theologie« und den lehramtsbezogenen Studiengang »Islamische Religion« zu belegen. Der berufsbegleitende Master-Weiterbildungsstudiengang Islamische Religionspädagogik und die Imam-Weiterbildung werden fortgeführt. Weitere Studiengänge sind in Vorbereitung.

    »Wir brauchen eine in der Bundesrepublik beheimatete Islamische Theologie, die auf akademischer Ebene Theologie treibt, die den hier lebenden Musliminnen und Muslimen Antworten auf ihre vielfältigen Fragen im Leben geben und die die Integration der hier lebenden Muslime positiv unterstützt und fördert«, so Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, die das BMBF-Projekt zum Aufbau des Instituts leitet.

    Dem Institut für Islamische Theologie ist ein konfessorischer Beirat beigeordnet, der, entsprechend den Mitwirkungsrechten der christlichen Kirchen in theologischen Instituten, seine Zustimmung zu Studieninhalten gibt und bei der Besetzung von Professuren und Juniorprofessuren nach Abschluss des hochschulinternen Verfahrens in Form einer Einverständniserklärung mitwirkt.

    ________________________________________________________________
    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Bülent Ucar, Universität Osnabrück
    Direktor des Instituts für Islamische Theologie
    Kamp 46/47, 49069 Osnabrück
    Tel. +49 541 969 4531, Fax +49 541 16205
    E-Mail: bucar@uni-osnabrueck.de


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    Zur Eröffnung des bundesweit größten Instituts für Islamische Theologie ließen Vertreter aller Weltreligionen Ballons mit Friedensbotschaften auf dem Osnabrücker Marktplatz steigen. Vorn im Bild (v.l.) Institutsdirektor Prof. Dr. Bülent Ucar, Avni Altiner (Schura), Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger und Yilmaz Kilic (DITIB).
    Zur Eröffnung des bundesweit größten Instituts für Islamische Theologie ließen Vertreter aller Weltr ...
    Foto: Pressestelle Universität Osnabrück/Uwe Lewandowski
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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Cultural sciences, Language / literature, Religion, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
    German


     

    Zur Eröffnung des bundesweit größten Instituts für Islamische Theologie ließen Vertreter aller Weltreligionen Ballons mit Friedensbotschaften auf dem Osnabrücker Marktplatz steigen. Vorn im Bild (v.l.) Institutsdirektor Prof. Dr. Bülent Ucar, Avni Altiner (Schura), Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger und Yilmaz Kilic (DITIB).


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