idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/19/2014 10:14

Arbeitslose Hartz-IV-Empfänger fühlen sich weniger in die Gesellschaft integriert

Miriam Dreschel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Arbeitslose Hartz-IV-Empfänger fühlen sich weniger in die Gesellschaft integriert als Erwerbstätige. Das geht aus einer Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Erwerbstätige ordnen sich auf einer Skala von 1 bis 10 im Durchschnitt beim Wert 8,0 ein, arbeitslose Hartz-IV-Empfänger dagegen bei 6,0. Außerdem gibt weniger als jeder vierte arbeitslose Hartz-IV-Empfänger an, in Vereinen, Gewerkschaften, Kirchengemeinden oder sonstigen Organisationen aktiv zu sein. Bei Erwerbstätigen ist es mehr als jeder Zweite.

    Auch bei der Frage nach der generellen Lebenszufriedenheit zeigen sich arbeitslose Hartz-IV-Empfänger weniger zufrieden als Erwerbstätige. Erwerbstätige liegen auf einer Skala von 0 bis 10 im Durchschnitt bei 7,6, arbeitslose Hartz-IV-Empfänger bei 5,8. Die Autoren folgern: „Erwerbstätigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für soziale Teilhabe und individuelles Wohlbefinden.“

    Aufstocker, also erwerbstätige Hartz-IV-Empfänger, deren Erwerbseinkommen nicht zur Sicherung des Lebensunterhalts ausreicht, befinden sich sowohl bei der Frage nach der gesellschaftlichen Integration als auch bei der Frage nach der generellen Lebenszufriedenheit in der Mitte zwischen den arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern und den Erwerbstätigen insgesamt.

    Die Arbeitsmarktforscher haben zudem untersucht, wo sich Hartz-IV-Empfänger aus finanziellen Gründen beim Lebensstandard einschränken. Dazu wurden 23 Güter und Aktivitäten des täglichen Lebens abgefragt. Hartz-IV-Empfänger können sich nach eigenen Angaben von diesen durchschnittlich 6,2 nicht leisten, bei Nichtleistungsbeziehern sind es dagegen 1,4 Güter und Aktivitäten des täglichen Lebens. Fünf Prozent der Hartz-IV-Empfänger berichten beispielsweise, dass sie auf eine tägliche warme Mahlzeit verzichten, bei den Nichtleistungsbeziehern sind es 0,3 Prozent. Zehn Prozent der Hartz-IV-Empfänger sparen bei der Winterkleidung, während dies 0,7 Prozent der Nichtleistungsbezieher tun. Die Kosten für zuzahlungspflichtige medizinische Leistungen wie Brillen oder Zahnersatz vermeiden 40 Prozent der Leistungsbezieher und sechs Prozent der Nichtleistungsbezieher.

    Die Studie beruht auf dem Panel „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS)“. Mit den PASS-Daten lässt sich nicht nur die materielle und soziale Situation von Hartz-IV-Empfängern beschreiben, sondern auch, wie Leistungsbezieher finanzielle und soziale Einschränkungen subjektiv erleben. Im Jahr 2013 wurden gut 14.000 Personen in knapp 10.000 Haushalten befragt.


    More information:

    http://doku.iab.de/kurzber/2014/kb2414.pdf


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).