Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall sind die häufigsten Todesursachen weltweit. Das Risiko zu erkranken, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ob jemand zu solchen Herzkreislauferkrankungen neigt, erkennen Forscher vom Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) an den Thrombozyten im Blut.
Thrombozyten helfen beim Gerinnen von Blut und spielen bei Herzkreislauferkrankungen eine Rolle. Sie besitzen keinen Zellkern und stellen nur begrenzt Proteine her. Thrombozyten eines gesunden Menschen enthalten mehr als 4000 verschiedene Proteine. Diese haben unterschiedliche, aber definierte Kopienzahlen. Weicht die Zahl der Kopien oder die Art der Proteine vom Standard ab, kann ein Mensch zu Herzkreislauferkrankungen neigen. Es ist also sinnvoll, die Thrombozyten zu analysieren.
Dafür isolieren die Forscher vom ISAS Thrombozyten, beispielsweise aus Frischblut, und extrahieren die Proteine. Anschließend trennen, qualifizieren und quantifizieren die Wissenschaftler die daraus entstandenen Peptide mit Flüssigkeitschromatographie (LC) und Massenspektrometrie (MS). Damit detektieren sie Proteine mit weniger als 100 Kopien.
Im Moment ist diese LC-MS-Proteomanalyse noch keine Routineanalytik im klinischen Alltag. Hierfür müssen die Forscher am ISAS die einzelnen Arbeitsschritte verbessern. Das Institut baut daher einen neuen Bereich auf. Dieser optimiert, validiert und standardisiert die Probengewinnung und -vorbereitung sowie die LC-MS- und Datenanalyse.
Wie die LC-MS-Proteomanalyse genau funktioniert und was die Ergebnisse aussagen, berichten Julia M. Burkhart und Tinka Wolf in „Krankhafte Veränderungen im Blut detektieren“. Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.
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