idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/26/2003 16:11

Die Jagd nach der ersten Hypernova

Matthias Hassenpflug Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Astrophysikalisches Institut Potsdam

    Ein internationales Team von Astrophysikern hat mit dem jüngsten großen Gammastrahlenausbruch die Quelle der gigantischen Energieexplosionen eindeutig geklärt - eine enorme Supernova, so gewaltig, dass dieses Ereignis in die Annalen der Hochenergieastronomie eingehen wird.

    Am 29. März wurde vom NASA Gammastrahlensatelliten HETE-II (High Energy Transient Explorer) der von uns mit "nur" 2,65 Mrd. Lichtjahre entfernte und damit nächste "klassische" Gammastrahlenausbruch gemessen. Innerhalb einer Stunde wurden Teleskope auf der ganzen Welt auf das Gebiet eingestellt und das optisch sichtbare Nachglühen gemessen. Die Jagd wurde belohnt. Nun ist man sich sicher, dass eine gewaltige Sternexplosion (Super- bzw. Hypernova) die Ursache dieser Ausbrüche ist.

    Gammastrahlen sind die hochenergetischen unsichtbaren Lichtwellen jenseits der Röntgenwellen. Wenn Sterne in fernen Galaxien in einer Supernova explodieren, werden sie für mehrere Sekunden freigesetzt und geben so kurzes Zeugnis von einem in seiner Gewalt einzigartigen Ereignis. Gammastrahlenausbrüche oder engl. Gamma Ray Bursts (GRB) sind die energiereichsten kosmischen Erscheinungen seit dem Urknall - in einer Minute wird tausend Mal mehr Energie freigesetzt als unsere Sonne in ihrer gesamten Lebenszeit von ca. 10 Milliarden Jahren ausschüttet.

    Während unter den verschiedenen internationalen Forscherteams (vergleiche http://www.nature.comnature/links/030619/030619-4.html) nun durch die Beobachtungen Gewissheit über die Ursache der GRB herrscht, bleiben wichtige Fragen noch ungelöst.

    Auch Michael Andersen, Wissenschaftler am Astrophysikalischen Institut Potsdam, Mitarbeiter in dem an der Untersuchung beteiligten GRACE-Team (Gamma Ray Afterglow Collaboration at ESO) der Europäischen Südsternwarte und unter Gamma Ray Burst Jägern bekannt geworden durch die Entdeckung des stärksten je gemessenen GRB vom 21. Januar 2000, ist vorsichtig.

    Für Andersen ist zwar die direkte Kausalität zwischen einer Sternexplosion und dem Gammastrahlenausbruch nunmehr geklärt, völlig unklar ist jedoch, ob es sich tatsächlich um nur einen explodierenden Stern handelt. "Eine Supernova ist ein verhältnismäßig häufiges kosmisches Ereignis," erklärt Andersen, " allein in unserer Milchstraße kommt so etwas alle 100 Jahre vor." Warum, so fragt er, gehören hingegen Gammastrahlenausbrüche zu den ganz seltenen Ereignissen? Bislang sind nur ca. 50 GRB aufgezeichnet worden. Andersens Hypothese: hier kollabiert nicht ein Einzelstern mit mehr als 25 Sonnenmassen, sondern vielmehr ein Doppelsternsystem, bestehend aus einem massereichen Haupt- und einem diesen umrundenden erheblich masseärmeren Trabantenstern.

    Veröffentlichung:
    "Nature", 19 June 2003

    Pressemitteilungen:
    Der Europäische
    Südsternwarte ESO:
    http://www.eso.org/outreach/
    press-rel/pr-2003/pr-16-03.html

    Bilder im Internet zum
    download:
    http://www.eso.org/outreach/
    press-rel/pr-2003/
    phot-17a-03-preview.jpg

    Kontakt:
    Michael Andersen,
    AIP
    Tel.: +49 331 7499 - 252
    eMail: mandersen@aip.de


    More information:

    http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2003/pr-16-03.html
    http://www.nature.comnature/links/030619/030619-4.html


    Images

    Das Bild der Europäischen Südsternwarte zeigt das optische Nach-glühen des Gammastrahlenausbruchs (ESO PR Photo 17a/03, http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2003/)
    Das Bild der Europäischen Südsternwarte zeigt das optische Nach-glühen des Gammastrahlenausbruchs (E ...

    None


    Criteria of this press release:
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Das Bild der Europäischen Südsternwarte zeigt das optische Nach-glühen des Gammastrahlenausbruchs (ESO PR Photo 17a/03, http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2003/)


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).