idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/25/2016 09:18

Umweltbewusstsein in der wachsenden Wirtschaft langfristig möglich

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Einem Wissenschaftlerteam ist es gelungen, die Entwicklung von umweltbewusstem Handeln im wirtschaftlichen Entwicklungsprozess zu erklären. Die Forscher der Universität Greifswald und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelten ein dynamisches Modell, welches zeigt, wie nachhaltiges Wachstum gelingen kann. Dabei sind die Gründe für das umweltfreundlichere Verhalten entscheidend. Die Forschungsergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Environmental and Resource Economics“ erschienen.

    Die Forschungsarbeit von Prof. Dr. Susanne Soretz von der Greifswalder Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät und Prof. Dr. Ingrid Ott (KIT) verdeutlicht die Abhängigkeiten zwischen wirtschaftlichen Entwicklungsprozessen und den Quellen des Umweltbewusstseins. Antriebe für umweltfreundlicheres Verhalten können Wohlstand und Umweltverschmutzung sein. Das entwickelte Modell berechnet, wie nachhaltiges Wachstum erfolgt, wenn die individuelle Verantwortlichkeit für Umweltschäden sich einerseits mit steigendem Wohlstand und andererseits mit zunehmender Umweltverschmutzung verbessert.

    Wenn zunehmender Wohlstand ursächlich ist für Umweltverantwortung, erfolgt die Entwicklung erwartungsgemäß. Eine langfristige Entwicklung zu nachhaltigem Wachstum ist gegeben durch immer weniger Umweltschädigung. Wird das Umweltbewusstsein jedoch aufgrund von Umweltverschmutzung ausgelöst, kann das die Entwicklung zu nachhaltigem Wachstum verlangsamen. Die anfänglich positive Entwicklung erwirkt gleichzeitig einen negativen Effekt. Die Verbesserung der Umweltqualität kann das Umweltbewusstsein auf diese Weise abschwächen und unter realistischen Bedingungen die positive Wirkung auch vollständig kompensieren. So können die Bemühungen um die Umwelt sehr schnell wieder nachlassen, wenn eine gewisse Verbesserung eingetreten ist. Ein weiterer Grund kann die Einstellung der älteren Generation sein. Bejahrte Menschen lassen sich teilweise nur schwer von Umweltschutz überzeugen, da sie mitunter die Ansicht vertreten, die Umwelt wäre sehr viel sauberer als noch einige Jahrzehnte zuvor.

    Das Testmodell des Wissenschaftlerteams ist ein dynamisches allgemeines Gleichgewichtsmodell. Bei diesem wurden Beobachtungen verwendet, die aus den Eurobarometern verschiedener Jahre seit 2000 stammen. Das Eurobarometer ist eine repräsentative EU-weite Meinungsumfrage, welche regelmäßig von der Europäischen Kommission erstellt wird. Die empirischen Untersuchungen zeigen, dass die Bürger der Europäischen Union sich zunehmend umweltbewusst verhalten. Ihnen ist eine nachhaltige Wirtschaftsweise wichtig und vor allem empfinden sie eine zunehmende persönliche Verantwortung für den Zustand der Umwelt. Gründe dafür sind steigende Bildung und steigender Wohlstand sowie zunehmen-de Umweltverschmutzung.

    Da umweltpolitisches Handeln oft aus den spürbaren Konsequenzen der Umweltverschmutzung resultiert, ist es bedeutsam, die langfristigen gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Umweltverhalten und wirtschaftlicher Entwicklung besser zu verstehen. Die Forschungsarbeit ist das Resultat eines mehrjährigen gemeinsamen Forschungsprozesses. Die Ergebnisse sind veröffentlicht in dem Beitrag "Green Attitude and Economic Growth" der Fachzeitschrift Environmental and Resource Economics.

    Weitere Informationen
    Prof. Dr. Susanne Soretz http://rsf.uni-greifswald.de/lehrstuehle/wiwi/avwl/lehrstuhl-soretz/personen/prof-dr-susanne-soretz-lehrstuhlinhaberin/
    Prof. Dr. Ingrid Ott http://wipo.econ.kit.edu/index.php
    Green Attitude and Economic Growth http://link.springer.com/article/10.1007/s10640-016-0061-z
    nvironmental and Resource Economics http://link.springer.com/journal/10640

    Prof. Dr. Susanne Soretz (l.) Foto: Friedrich Soretz)
    Prof. Dr. Ingrid Ott (r.) (Foto: Eva Pailer)
    Die Fotos können für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download: http://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/medienfotos/medienfotos-november-2016/

    Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Susanne Soretz
    Lehrstuhl für AVWL sowie Wachstum, Strukturwandel und Handel
    Friedrich-Loeffler-Straße 70
    17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-2412
    susanne.soretz@uni-greifswald.de

    Ansprechpartnerin am Karlsruher Institut für Technologie
    Prof. Dr. Ingrid Ott
    Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik
    Kaiserstraße 12
    76131 Karlsruhe
    Telefon 0721 608-45257
    ingrid.ott@kit.edu


    Images

    Prof. Dr. Susanne Soretz
    Prof. Dr. Susanne Soretz
    Foto: Friedrich Soretz
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students
    Economics / business administration, Law
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Prof. Dr. Susanne Soretz


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).