Am Berner Inselspital läuft die erste klinische Studie für eine neue Immuntherapie gegen Leukämie an. Im Labor entdeckte Antikörper sollen das Wachstum der Tumorzellen hemmen.
Sie haben die Fähigkeit, sich selbst zu erneuern, und sind resistent gegen die meisten aktuell vorhandenen Krebstherapien (Chemotherapie, Bestrahlung, zielgerichtete Medikamente): Leukämie-Stammzellen. Als Verantwortliche für die Entstehung von Blutkrebs bestimmen die Zellen auch den Krankheitsverlauf. Je schneller sie sich vermehren, desto rascher schreitet die Erkrankung fort.
Die Tumorimmunologie-Forscher PD Dr.sc.nat. Carsten Riether und Dr. Christian Schürch erforschen daher am Departement Klinische Forschung der Universität Bern gemeinsam mit der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie des Inselspitals seit 2009 die Charakteristika von Leukämie-Stammzellen. Im „Journal of Experimental Medicine“ konnten sie zeigen, dass die Interaktion der Moleküle CD70 und CD27 in den Zellen zu deren starker Vermehrung führt.
Blutkrebs an der Wurzel packen
Zur Heilung einer akuten Leukämie müssen die Leukämie-Stammzellen ausgerottet werden. Ihnen kommt also in der Behandlung der Erkrankung ein zentraler Stellenwert zu. Die Berner Immunologie-Forscher konnten nun im Labor einen Antikörper entwickeln, der die CD70/CD27-Interaktion der Tumorzellen blockiert, die Vermehrung von gesunden blutbildenden Stammzellen aber nicht beeinträchtigt. Dies führte in der eben veröffentlichten vorklinischen Studie zu einer verzögerten Krankheitsentwicklung und verlängertem Überleben.
Damit hat die Forschungsgruppe um den renommierten Immuntherapie-Forscher Prof. Dr. med. Adrian Ochsenbein die Voraussetzungen für eine klinische Studie am Inselspital geschaffen. Eine Pilotgruppe von Patienten mit Akuter Leukämie wird ab Januar 2017 Zugang haben zur neuen vielversprechenden Behandlungsmethode für die sonst oft sehr schwer verlaufende Erkrankung.
Kontakt:
PD Dr.sc.nat. Carsten Riether, Forschungsgruppe Tumor-Immunologie, Departement Klinische Forschung, Tel. +41 31 632 87 95, carsten.riether@dkf.unibe.ch (für Fragen zur Veröffentlichung).
Prof. Dr. med. Adrian Ochsenbein, Direktor und Chefarzt Universitätsklinik für Medizinische Onkologie, Inselspital Bern, Tel. +41 31 632 84 42, adrian.ochsenbein@insel.ch (für Fragen zur klinischen Studie).
http://jem.rupress.org/content/early/2016/12/27/jem.20152008
v.l.: Dr. Carsten Riether, Dr. Christian M. Schürch und Prof. Adrian F. Ochsenbein im Labor
Inselspital, Universitätsspital Bern
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).