Die jeweiligen Webseiten sind es in vielen Fällen nicht: Ein Forschungsteam der Universität Passau hat das mit Hilfe von spieltheoretischen Modellanalysen herausgefunden. Die Ergebnisse erscheinen in dem renommierten Magazin „Management Science“, das sich an ein internationales Fachpublikum richtet.
Die gute Nachricht zuerst: Nutzerinnen und Nutzer profitieren von Social-Logins, zumindest dann, wenn ihnen der Komfort wichtiger ist als der Datenschutz. Die schlechte Nachricht für Betreiberinnen und -Betreiber von Webseiten, die eine solche Login-Möglichkeit anbieten: In manchen Fällen kann das zu weniger Einnahmen führen.
Social-Logins sind eine Alternative und Ergänzung zu klassischen Registrierungssystemen auf einer Webseite. Der populärste Social Login wird heute von Facebook angeboten. Das ist bequem für Nutzerinnen und –Nutzer, denn sie können sich einfach mit Hilfe ihres bestehenden Accounts anmelden und ersparen sich damit eine neue Registrierung. Zugleich können die Webseite und das Netzwerk Daten austauschen. Doch davon profitiert im Zweifel nur eine Seite, nämlich Facebook.
„Je stärker der Wettbewerb zwischen Webseiten-Betreibenden, desto wahrscheinlicher landen diese in einem sogenannten Gefangenendilemma. Die Implementierung eines Social-Logins ist also trotz einer Verbesserung des eigenen Dienstes und der Platzierung effektiverer Werbung in vielen Fällen letztlich nicht profitabel“, fasst der Wirtschaftsinformatiker Dr. Daniel Schnurr die Erkenntnisse der Studie zusammen, die er gemeinsam mit Prof. Dr. Jan Krämer und Michael Wohlfarth, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Internet- und Telekommunikationswirtschaft, durchgeführt hat.
Dr. Schnurr leitet die vom Zentrum.Digitalisierung Bayern geförderte Forschungsgruppe Data Policies an der Universität Passau. Diese kooperiert eng mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt Internet- und Telekommunikationswirtschaft von Prof. Dr. Jan Krämer.
Das Forschungsteam beschreibt auch Möglichkeiten, wie Webseiten-Betreiberinnen und -Betreiber von der Funktion profitieren können: „So könnten die zusätzlich gewonnenen Daten genutzt werden, um sich von direk-ten Wettbewerberinnen und Wettbewerbern zu differenzieren“, erklärt Dr. Schnurr. Deshalb sein Rat: „Man sollte sich im Vorfeld gut überlegen, welche Vorteile des Social Logins tatsächlich genutzt werden und auf welche Weise zusätzliche Daten direkt oder indirekt monetarisiert werden können.“
Das Forschungsteam nimmt in dem Paper weitere Dienste unter die Lupe, deren Wirkung ähnlich zu jener des Social-Login ist: Dazu zählen Googles Accelerated Mobile Pages und der Dienst Fulfillment by Amazon. Mit Blick auf den Komfort profitieren die Nutzerinnen und Nutzer in beiden Fällen. Webseiten sowie Online-Händlerinnen und –Händler hingegen bringen beide Services gleichermaßen in Bedrängnis. Und in beiden Fällen gibt es keine Möglichkeit, dem Dilemma zu entkommen.
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an das Referat für Medienarbeit, Tel. 0851-509 1439.
http://Informationen zur Studie - http://www.datapolicies.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/lehrstuehle/kraemer/Kr...
Dr. Daniel Schnurr
Universität Passau
None
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Information technology
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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