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03/08/2018 13:27

Erfolg für die Nachwuchsförderung der Universität Bern

Nathalie Matter Corporate Communication
Universität Bern

    Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) vergibt dieses Jahr 39 Förderungsprofessuren an ausgezeichnete Nachwuchsforscherinnen und -forscher. Fünf der Professuren gehen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bern.

    Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat in der 19. Ausschreibung fünf Nachwuchsforschenden der Universität Bern eine Förderungsprofessur zugesprochen. Die Universität Bern konnte damit die hohe Erfolgsquote bei den SNF-Förderungsprofessuren vom Vorjahr wiederholen. Daniel Candinas, Vizerektor Forschung: «Wiederum wurden fünf von neun Berner Gesuchen in der 2. Selektionsphase für eine Förderungsprofessur berücksichtigt – ein schöner Erfolg.» Die Gesuchstellenden konnten im Vorfeld vom Coaching durch das Grants Office, der zentralen Anlaufstelle für alle Forschenden der Universität Bern, profitieren. «Die Förderungsprofessuren sind ein sichtbares Ergebnis unserer starken Nachwuchsförderung», sagt Candinas.

    Die ausgewählten Berner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen in unterschiedlichen Bereichen wie der Geologie, Neurologie, Soziologie, Infektiologie und Geschichte. Gesamthaft erhalten sie einen Beitrag von total rund 7,4 Millionen Franken. Die Unterstützung durch den Nationalfonds, die durchschnittlich 1,5 Millionen Franken pro Förderungsprofessur beträgt, ist jeweils auf vier Jahre befristet mit der Möglichkeit auf zwei Jahre Verlängerung. Mit den vergebenen Mitteln können die Forschenden ein Team aufbauen ihr Forschungsprojekt umsetzen. Der Status der Förderungsprofessoren entspricht dem einer Assistenzprofessur.

    Liste der Berner SNF-Förderungsprofessuren

    Pr. Dr. med. Selma Aybek, Universitätsklinik für Neurologie, Inselpital, Universitätsspital Bern

    Projekttitel: Sense of Agency and Stress in Functional Neurological Disorders

    Der zweithäufigste Grund, eine Neurologin oder einen Neurologen aufzusuchen, sind, nach Kopfschmerzen, funktionelle neurologische Störungen (FNS). Bis anhin wurde jedoch nur sehr wenig Forschung in diesem Bereich betrieben und die meisten Leute haben noch nie von diesem Krankheitsbild gehört. Dies liegt vor allem an der stigmatisierenden Vergangenheit, als diese Störung noch Hysterie genannt wurde und man glaubte, sie rühre von psychologischen Faktoren her. Heute wissen wir, dass diese Patientinnen und Patienten, die sehr verschiedene Symptome wie Lähmungen, Zittern oder Ohnmachtsanfälle haben können, an einer Dysfunktion auf Hirnebene leiden. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Veränderungen der Hirnfunktion bei FNS besser zu verstehen und zwei verschiedene Behandlungsansätze zu testen, mit dem Ziel, die Symptome zu lindern.

    Dr. Andrea Biedermann, Institut für Geologie, Universität Bern

    Projekttitel: Magnetic pore fabrics: Predicting pore geometry, permeability anisotropy and preferred flow directions based on magnetic anisotropy data

    Um unser Trinkwasser sauber zu halten, Erdwärme zu nutzen, oder die Bildung von Erzlagerstätten zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie sich Fluide (Flüssigkeiten, Gase) im Untergrund bewegen. Auf der Mikrometerskala müssen sich diese ihren Weg von Pore zu Pore suchen. Wenn längliche Poren eine bevorzugte Orientierung aufweisen, gibt es Richtungen, entlang dieser sich die Fluide schneller bewegen können, was zu bevorzugten Fliessrichtungen führt. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Anwendung magnetischer Methoden voranzutreiben, um den Porenraum schneller und mit höherer Auflösung zu beschreiben als bisher. Diese neuen Methoden werden Anwendungen in den Geo-, Umwelt- und Materialwissenschaften finden.

    Dr. Patrick Bottazzi, Geographisches Institut und Centre for Development and Environment (CDE), Universität Bern

    Projekttitel: Why do we work? Assessing sub-Saharan farmers’ motivations and labour in agroecology (AgroWork)

    Im Rahmen einer sozioökologischen Transformation hin zu einem nachhaltigeren und gerechteren Ernährungssystem wird der Agrarökologie ein grosses Potenzial zugeschrieben. Die Methoden der Agrarökologie erweisen sich jedoch als sehr arbeitsintensiv und erfordern viel technisches Wissen. Dies verlangt eine besonders hohe (Arbeits-)Motivation der Bauern. Das Forschungsprojekt untersucht die Verbindungen zwischen der Arbeitstätigkeit der Bauern und deren Motiven, Werten und Institutionen im Kontext einer agroökologischen Transformation in Richtung eines nachhaltigeren landwirtschaftlichen Systems in Westafrika. Ausserdem werden die Möglichkeiten der Agrarökologie untersucht, um einerseits die Arbeitsbedingungen (mit dem Konzept der «contributive justice») und andererseits eine nachhaltige Existenzgrundlage (insbesondere die Ernährungssicherheit) im Kontext der globalisierten Ernährungssysteme zu verbessern.

    PD Dr. med. Gilles Wandeler, Universitätsklinik für Infektiologie, Inselspital, Universitätsspital Bern

    Projekttitel: Towards the functional cure of hepatitis B virus infection: longitudinal studies to assess long-term outcomes in Switzerland and sub-Saharan Africa

    Über 250 Millionen Menschen leben mit einer chronischen Hepatitis B Infektion, die zwar virologisch unterdrückt, aber noch nicht geheilt werden kann. Diese Infektion ist die häufigste Ursache von Leberkrebs weltweit und verursacht mehr Todesfälle als Hepatitis C oder Malaria. Der Beitrag von rund 1,5 Millionen Franken über vier Jahre ermöglicht die Zusammenstellung einer Forschungsgruppe und die Entwicklung von neuen nationalen und internationalen Kollaborationen. Insbesondere soll auch die Zusammenarbeit mit afrikanischen Zentren gestärkt werden. Das Projekt wird es ermöglichen, neue Therapieansätze für Hepatitis B zu entwickeln.

    Dr. Roberto Zaugg, Historisches Institut, Universität Bern

    Projekttitel: Atlantic ltalies. Economic and Cultural Entanglements (15th-19th Centuries)

    Italien liegt nicht am Atlantik und kein italienischer Staat hat je Kolonien im atlantischen Raum besessen. Nichtsdestotrotz waren Menschen, Märkte und Waren von der italienischen Halbinsel aktiv an den Dynamiken beteiligt, durch die Europa, Afrika sowie Nord- und Südamerika ab dem 15. Jahrhundert zu einem vernetzten Raum zusammenwuchsen. Um diese ökonomisch-kulturellen Verflechtungen besser zu verstehen, geht das Projekt von Roberto Zaugg drei Fragen nach: Welche wirtschaftliche Rolle spielten Missionare und Nuntien zwischen Brasilien, Westzentral-Afrika, Lissabon und Rom? Wie veränderten Güter aus dem atlantischen Raum die Konsumkulturen in den italienischsprachigen Alpentälern der Alten Eidgenossenschaft? Und wie kam es dazu, dass sich die Könige von Benin (im heutigen Nigeria) seit Jahrhunderten mit Korallenperlen schmücken?


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