idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/16/2018 15:56

Wissenschaftler aus Berlin und Zürich entwickeln Methode zur Planung von Antibiotika-Therapien

Carsten Wette Stabsstelle für Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin und der Eidgenössischen Technische Hochschule (ETH) Zürich haben eine mathematische Methode zur Vorhersage von Resistenzen gegenüber Antibiotika und Arzneimitteln entwickelt. Das Verfahren wurde von der deutsch-schweizerischen Gruppe um Prof. Dr. Jens Rolff vom Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität und Professor Dr. Roland Regoes von der ETH Zürich erarbeitet; es kann auf verschiedenste Antibiotika angewandt werden. Die dafür benötigten Daten können für jedes Antibiotikum leicht erhoben werden.

    Die Forscherinnen und Forscher erhoffen sich von dem Verfahren eine weitere Möglichkeit zur nachhaltigen Planung von Antibiotika-Therapien und zur Entwicklung neuer Antibiotika. Die Studie erschien in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society.

    Die Erforschung und Vermeidung von Resistenzen auf Antibiotika zählt zu den größten Herausforderungen der Medizin. Ein Grund ist es, dass es extrem schwierig ist vorauszusagen, wann und wie eine Resistenz gegen Antibiotika entsteht. Das nun entwickelte Verfahren beruht auf der Dosis-Wirkung der Medikamente, also im Prinzip auf der Beobachtung, wie groß die Spanne ist zwischen einer Dosis, die keinen Effekt hat, und einer Dosis, die alle Bakterien abtötet. Klassische Antbiotika und eine neue Wirkstoffgruppe, die antimikrobiellen Peptide, unterscheiden sich fundamental in ihrer Dosis-Wirkung. Das vom Wissenschaftler-Team hervorgebrachte Modell sagt korrekt voraus, dass Resistenzen gegen antimikrobielle Peptide im Vergleich zu klassischen Antibiotika viel seltenter entstehen, was mit empirischen Daten übereinstimmt. Dieses neue Verfahren beruht auf Methoden, die bei Anwendern weit verbreitet sind. Damit steht ein Werkzeug zur Verfügung, das es erstmalig ermöglicht, Vorraussagen über die Neuentstehung Resistenzen zu machen. Es kann bei Einsatz und Entwicklung neuer Antibiotika eingesetzt werden, also bevor resistente Stämme auftreten.

    Weitere Informationen
    Prof. Dr. Jens Rolff, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-54893, E-Mail: jens.rolff@fu-berlin.de

    Artikel
    DOI: DOI: 10.1098/rspb.2017.2687


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Chemistry, Medicine, Social studies
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).