idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/23/2018 12:44

Japanischer Teilchenbeschleuniger SuperKEKB startet durch

Stefan Waldenmaier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Excellence Cluster Universe

    Warum gibt es im Universum so viel mehr Matrie als Antimaterie? Um diese fundamentale Frage zu klären, bereiten Forscher des Exzellenzclusters Universe im Rahmen einer internationalen Forschungskollaboration im japanischen Tsukuba ein wichtiges Experiment vor. Nach achtjähriger Umbaupause werden im erneuerten Teilchenbeschleuniger „SuperKEKB“ in Kürze wieder Elektronen und Positronen zur Kollision gebracht. Der ebenfalls umgebaute Detektor Belle II zeichnet dann die Ereignisse mit erhöhter Präzision auf und soll damit neues Licht auf das Verständnis der kleinsten Materieteilchen werfen.

    Mit dem Belle-II-Experiment wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine seltene Symmetrieverletzung untersuchen – und die Frage klären, warum im heutigen Universum kaum mehr Antimaterie vorkommt. Eine entscheidende Rolle dabei spielen Zerfälle von B-Mesonen. Diese Teilchen werden beim Zusammenprall von Elektronen und Positronen gebildet.

    Der neue SuperKEKB-Beschleuniger produziert 40mal so viele Kollisionsereignisse wie sein Vorgänger – und damit auch deutlich mehr Daten. Um diese analysieren zu können, wird derzeit auch der Belle-Detektor nachgerüstet. An Belle II arbeiten etwa 100 Forschungseinrichtungen aus 25 Ländern mit. Das Exzellenzcluster Universe ist mit dem Max-Planck-Institut (MPI) für Physik, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München am Bau des innersten Detektors und der Entwicklung der Software zur Auswertung der Daten beteiligt.

    Exzellenzcluster Universe an Software und Detektorbau beteiligt

    „Mit dem Pixel-Vertex-Detektor lässt sich der Zerfallsort der B-Mesonen mit höchster Präzision messen“, erklärt Hans-Günther Moser, Wissenschaftler vom Max-Planck Institut für Physik. „Diese Informationen sind entscheidend, um mögliche Abweichungen in den Teilchenzerfällen feststellen zu können.“ Software-Koordinator Prof. Dr. Thomas Kuhr von der LMU ergänzt: „Außerdem sind wir nun in der Lage ein Vielfaches mehr an Daten zu verarbeiten – wir sprechen von über 200 GBit/s beim innersten Detektor. In Kombination mit verbesserten Algorithmen erwarten wir eine sehr große statistische Sicherheit, um bisher beobachtete Abweichungen vom Standard-Modell der Teilchenphysik auch verlässlich bestätigen oder widerlegen zu können.“

    „Seit Jahren bereiten wir diese sehr aufwendigen Messungen in Japan vor. Mit der erfolgreichen Inbetriebmnahme des Beschleunigers
    und des Belle II Experiments in Japan öffnet sich nun die Tür für einzigartige wissenschaftliche Resultate und hoffentlich vielen Überraschungen.“

    Mit dem Belle-II-Experiment wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine seltene Symmetrieverletzung untersuchen – und die Frage klären, warum im heutigen Universum kaum mehr Antimaterie vorkommt. Eine entscheidende Rolle dabei spielen Zerfälle von B-Mesonen. Diese Teilchen werden beim Zusammenprall von Elektronen und Positronen gebildet.

    Der neue SuperKEKB-Beschleuniger produziert 40mal so viele Kollisionsereignisse wie sein Vorgänger – und damit auch deutlich mehr Daten. Um diese analysieren zu können, wird derzeit auch der Belle-Detektor nachgerüstet. An Belle II arbeiten etwa 100 Forschungseinrichtungen aus 25 Ländern mit. Das Exzellenzcluster Universe ist mit dem Max-Planck-Institut (MPI) für Physik, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) am Bau des innersten Detektors und der Entwicklung der Software zur Auswertung der Daten beteiligt.

    Exzellenzcluster Universe an Software und Detektorbau beteiligt

    „Mit dem Pixel-Vertex-Detektor lässt sich der Zerfallsort der B-Mesonen mit höchster Präzision messen“, erklärt Hans-Günther Moser, Wissenschaftler vom Max-Planck Institut für Physik. „Diese Informationen sind entscheidend, um mögliche Abweichungen in den Teilchenzerfällen feststellen zu können.“ Software-Koordinator Prof. Dr. Thomas Kuhr von der LMU ergänzt: „Außerdem sind wir nun in der Lage ein Vielfaches mehr an Daten zu verarbeiten – wir sprechen von über 200 GBit/s beim innersten Detektor. In Kombination mit verbesserten Algorithmen erwarten wir eine sehr große statistische Sicherheit, um bisher beobachtete Abweichungen vom Standard-Modell der Teilchenphysik auch verlässlich bestätigen oder widerlegen zu können.“

    Am 21. März 2018 wurde erfolgreich ein Elektronenstrahl in den Beschleunigerring eingebracht. Ihm folgt Anfang April ein Positronenstrahl. Parallel dazu laufen die letzten Vorbereitungen für die erste Teilchenkollision, die bald stattfinden soll.

    Ein Tandem für Suche nach neuer Physik

    Der SuperKEKB-Beschleuniger und der Belle II-Detektor bilden ein Tandem, mit dem Wissenschaftler nach neuer Physik jenseits des Standardmodells suchen. Hinweise darauf hoffen sie in seltenen Zerfällen von Teilchen zu finden, wie B-Mesonen, Charm-Hadronen und Tau-Leptonen. „Mit der erfolgreichen Inbetriebnahme des Beschleunigers und des Belle II-Experiments öffnet sich nun die Tür für einzigartige wissenschaftliche Resultate und hoffentlich vielen Überraschungen“, sagt Teilchenphysiker Prof. Dr. Stephan Paul von der TUM.

    Mit der Modernisierung stellt SuperKEKB einen neuen Rekord auf. Im Vergleich mit anderen Beschleunigern erzielt er die höchste Luminosität. Darunter versteht man die Anzahl von Kollisionen pro Sekunde und definierter Fläche. Auch gegenüber seinem Vorgänger legt SuperKEKB deutlich zu: Pro Sekunde entstehen 1.000 B-/Anti-B-Mesonenpaare – bei KEKB waren es 25.

    Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Thomas Kuhr
    Ludwig-Maximilians-Universität München
    Software Coordinator Belle II
    Exzellenzcluster Univers
    Telefon: +49 35831-7174
    E-Mail: thomas.kuhr@lmu.de

    Dr. Hans-Günther Moser
    Max-Planck-Institut für Physik
    Chair Institutional Board Belle II
    Telefon: +49 89 32354-248
    E-Mail: moser@mpp.mpg.de


    More information:

    https://www.kek.jp/en/newsroom/2018/03/22/0900/ Pressemitteilung und weitere Bilder des japanischen Forschungszentrums KEK
    http://www.universe-cluster.de/superkekb Pressemitteilung Exzellenzcluster Universe


    Images

    Der Belle II-Detektor zeichnet die von SuperKEKB produzierten Teilchenkollisionen auf und wertet sie aus.
    Der Belle II-Detektor zeichnet die von SuperKEKB produzierten Teilchenkollisionen auf und wertet sie ...
    Shota Takahashi/KEK
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Der Belle II-Detektor zeichnet die von SuperKEKB produzierten Teilchenkollisionen auf und wertet sie aus.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).