idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/07/2019 13:50

Endlich in der Flasche

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Forschenden gelingt es, den Zugang zu einer wichtigen chemischen Verbindung zu erhalten

    Seit der Entdeckung des ersten homoleptischen Metallcarbonylkomplexes Ni(CO)4 vor über 130 Jahren, versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, weitere solche für Grundlagenforschung wie Anwendung wichtige Verbindungen eines Kohlenmonoxidmoleküls mit einem Metall zu erhalten. Die letzte neue Verbindung dieses Typs, die in Flaschen gefüllt werden konnte, das Co(CO)5-Kation, wurde 2003 vorgestellt. Jedoch haben umfangreiche Forschungsarbeiten in der Gasphase gezeigt, dass weit mehr Metallcarbonylkomplexe als die bisher bekannten existieren sollten, darunter auch das Chromhexacarbonyl-Kation. Ein Team um die Chemiker Prof. Dr. Ingo Krossing von der Universität Freiburg und Prof. Dr. Frank Breher vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) konnten nun diese Verbindung in gängigen Lösungsmitteln erhalten und als stabile Verbindung kristallin in Flaschen füllen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie in der Fachzeitschrift Nature Communications.

    „Seit über fünfzig Jahren versuchen Forschende, dieses stark untersuchte und dynamische „floppy molecule“ als eine Substanz zu erhalten, die in Flaschen gefüllt werden kann“, erklärt Krossing. Die Arbeitsgruppen aus Freiburg und Karlsruhe stellten eine Kombination aus einem starken Oxidationsmittel [NO]+ und einem schwach koordinierenden Anion her, welche die Oxidation von Cr(CO)6, dem Chromhexacarbonyl, ermöglicht und haben sein raumtemperaturstabiles Radikalsalz isoliert. Normalerweise führt [NO]+ zu einer Koordination des freigesetzten Stickstoffmonoxids, doch dieses konnten die Forschenden mit geeigneten Reaktionsbedingungen unterdrücken. Somit gelang es ihnen schlussendlich, die stabile Verbindung, die, wie in den Versuchen festgestellt, mehrere dicht beieinanderliegende isomere Strukturen aufweist, als Lösung und Kristalle in Flaschen abzufüllen.

    „Da wir für unser Verfahren Standard-Laborgeräte und Schlenk-Techniken sowie gängige Lösungsmittel verwendet haben“, so der Freiburger Professor, „ist es nun in allen chemischen Laboren anwendbar und somit eine breitere Verwendung möglich.“

    Originalpublikation:
    Bohnenberger, J., Feuerstein, W., Himmel, D., Daub, M., Breher, F., Krossing, I. (2019): Stable salts of the hexacarbonyl chromium(I) cation and its pentacarbonyl-nitrosyl chromium(I) analogue. In: Nature Communiations. DOI: 10.1038/s41467-019-08517-2.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ingo Krossing
    Institut für Anorganische und Analytische Chemie
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-6122
    ingo.krossing@ac.uni-freiburg.de


    Original publication:

    https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2018/endlich-in-der-flasche?set_language=de


    Images

    Metallcarbonylkomplexe in Flaschen gefüllt. Foto: AG Krossing/J. Bohnenberger
    Metallcarbonylkomplexe in Flaschen gefüllt. Foto: AG Krossing/J. Bohnenberger

    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Chemistry
    transregional, national
    Research projects, Scientific Publications
    German


     

    Metallcarbonylkomplexe in Flaschen gefüllt. Foto: AG Krossing/J. Bohnenberger


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).