idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/19/2019 10:47

HMI 2019 Additive Druckprozesse für flexible Touchscreens mit erhöhter Material- und Kosteneffizienz

Dr. Carola Jung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH

    Das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien hat mit Photochemischer Metallisierung und Drucken (Tiefdruck, Inkjetdruck) von transparenten leitfähigen Oxiden (TCOs) neue Verfahren entwickelt, die deutlich zeit- oder kostensparender sind. Diese stellen die Wissenschaftler auf der diesjährigen Hannover Messe vom 1. bis 5. April am Stand C54 in Halle 5 vor.

    Neben faltbaren Smartphones arbeiten die Großen der Branche auch an biegsamen Displays. Bisher sind Touchscreens starr und geben den anatomischen Formen ihrer Träger nicht nach. Sie funktionieren, weil sie nahe ihrer Oberflächen mit feinen leitfähigen Strukturen versehen sind. Wenn die Finger der Benutzer darauf tippen oder darüber wischen, ändern sich elektronisch auslesbare Kapazitäten. Für gebogene Oberflächen werden solche Leiterbahnen auf biegsame Materialien aufgebracht, wie zum Beispiel Kunststofffolien. Gängige Prozesse hierfür sind zeit- oder kostenaufwändig, weil sie entweder viele Prozessschritte beinhalten oder große Rohstoffmengen oder teure Rohstoffe benötigen.

    Das INM – Leibniz-Institut für Neue Materialien hat mit Photochemischer Metallisierung und Drucken (Tiefdruck, Inkjetdruck) von transparenten leitfähigen Oxiden (TCOs) neue Verfahren entwickelt, die deutlich zeit- oder kostensparender sind. Diese stellen die Wissenschaftler auf der diesjährigen Hannover Messe vom 1. bis 5. April am Stand C54 in Halle 5 vor.

    „Die meisten Verfahren für Leiterbahnen sind subtraktiv: Es wird zunächst vollflächig Metall aufgetragen und in weiteren Prozessschritten das überschüssige Metall entfernt. Diese klassischen Prozesse, wie zum Beispiel das Sputtern im Hochvakuum und anschließende Lithografie verbrauchen große Mengen Silber“, erklärt Peter W. de Oliveira, Leiter des InnovationsZentrums am INM. „Unsere additiven Verfahren gehen den umgekehrten Weg: Leiterbahnen werden gedruckt oder abgeschieden, und zwar nur dort, wo sie auch benötigt werden. Teure Hochvakuumtechnik wird hiefür nicht gebraucht. Das spart Zeit und Geld“, fasst de Oliveira die Vorteile der neuen Entwicklungen zusammen.

    Bei der photochemischen Metallisierung wandeln sich farblose Silber-Verbindungen mithilfe einer photoaktiven Schicht beim Einwirken von UV-Licht in elektrisch leitendes Silber um. Über unterschiedliche Methoden entstehen dann Bahnen oder andere Strukturen auf Kunststofffolien oder Glas: Mittels UV-Laser können Leiterbahnen „geschrieben“ werden; UV-durchlässige Photomasken oder durchsichtige Stempel, die die Silberverbindung mechanisch verdrängen, eigneten sich für Anwendungen im größeren Maßstab. So lassen sich verschieden große Bahnen bis zur kleinsten Größe von einem Tausendstel Millimeter darstellen.

    In einem weiteren innovativen Druckverfahren nutzen die Wissenschaftler Nanopartikel-Tinten aus TCOs, wie zum Beispiel Indium-Zinn-Oxid (ITO), für Inkjet- oder Tiefdruck: „Wir stellen aus den TCOs Nanopartikel mit besonderen Eigenschaften her“, erklärt de Oliveira. „Die TCO-Tinte entsteht dann durch Zugabe eines Lösungsmittels und eines speziellen Binders. Er bewirkt nicht nur ein gutes Anhaften der TCO-Nanopartikel auf der Folie; er erhöht auch die Biegsamkeit der TCO-Beschichtung - so bleibt die Leitfähigkeit gerade beim Verbiegen der Folien erhalten. Damit können hoch flexible transparente Leiterstrukturen zum Beispiel für Touch-Sensoren oder für Displays in einem einfachen Druckprozess hergestellt werden.“ Die Beschichtung ist funktionsfähig, nachdem sie bei niedrigen Temperaturen unter 130 Grad Celsius mit UV-Licht ausgehärtet wurde.


    Contact for scientific information:

    Ihr Experte am INM:

    Dr. Peter William de Oliveira
    Leiter Optische Materialien
    Leiter InnovationsZentrum INM
    Tel: 0681-9300-148


    More information:

    http://www.leibniz-inm.de


    Images

    Additive Druckprozesse für flexible Touchscreens mit erhöhter Material- und Kosteneffizienz
    Additive Druckprozesse für flexible Touchscreens mit erhöhter Material- und Kosteneffizienz
    Frei im Zusammenhang mit dieser Mitteilung. Quelle: INM
    None


    Attachment
    attachment icon Handout: Gedruckte transparente leitfähige Oxidschichten und Strukturen

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists
    Chemistry, Materials sciences, Mechanical engineering
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Additive Druckprozesse für flexible Touchscreens mit erhöhter Material- und Kosteneffizienz


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).