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04/17/2019 13:26

Acht neue Süßwasserfischarten in der Türkei entdeckt

Sabine Heine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere

    – Gemeinsame Pressemitteilung des Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn und des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin -

    Eine umfassende Überarbeitung der 30 Arten von Steinbeissern der Gattung Cobitis brachte jetzt acht neue Süßwasserfischarten aus der Türkei zu Tage. Zwei Wissenschaftler aus Leibniz-Instituten in Bonn und Berlin -Deutschland- sowie ein Forscher der Erdogan Universitiy in Rize –Türkei - führten die Untersuchungen mit modernsten morphologischen, morphometrischen und molekularen Analysen durch.

    Für zwei Arten – Cobitis amphilekta und C. kellei – muss leider angenommen werden, dass sie ausgestorben sind, da sie seit Jahrzehnten nicht mehr aufgefunden werden konnten. Die Veröffentlichung in der Zeitschrift „Zootaxa“ weist gleichzeitig eine umfassende Revision der Gattung im Nahen Osten auf. Gleichzeitig wurden Bestimmungsschlüssel aller Artengruppen publiziert.

    Die neuen Arten gehören alle zur Gattung Cobitis, bodenlebende Süßwasserfische aus der Familie der Steinbeißer. Ihre auffälligen Farbmuster sind nicht nur schön, sondern können auch zur Klassifizierung genutzt werden, also zur Abgrenzung der Arten untereinander. „Bei genetisch sehr ähnlichen Populationen folgten wir einem Konzept, bei dem Arten nur dann als solche anerkannt werden, wenn die morphologischen Merkmale inklusive der Farbzeichnung die Benennung als unterschiedliche Arten absicherte“ erläutert Dr. Matthias Geiger, Biologe am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn. Nur im Zusammenspiel von morphologischen und molekularen Merkmalen sind belastbare und nachhaltige Interpretationen möglich betonen die Autoren in ihrer Studie. Die Bestimmung von Arten aufgrund molekulargenetischer Merkmale ist zwar mittlerweile Standard in vielen biologischen Disziplinen, doch nur die klassischen Einordnungen über integrative Ansätze verhindern fehlerhafte Interpretationen.

    „Noch sind bei Weitem nicht alle Fischarten der Gattung bekannt und weitere Neubeschreibungen folgen in Zukunft“ freut sich Dr. Jörg Freyhof, Ökologe am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin, auf die künftigen Herausforderungen bei der Bearbeitung der Süßwasserfische aus dem Nahen Osten.

    Quelle:
    Freyhof, J., Bayçelebi, E., Geiger, M.F. (2018): Review of the genus Cobitis in the Middle East, with the description of eight new species (Teleostei: Cobitidae). - Zootaxa 4535 (1): 001–075 https://doi.org/10.11646/zootaxa.4535.1.1

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    Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere hat einen Forschungsanteil von mehr als 75 %. Das ZFMK betreibt sammlungsbasierte Biodiversitätsforschung zur Systematik und Phylogenie, Biogeographie und Taxonomie der terrestrischen Fauna. Die Ausstellung „Unser blauer Planet“ trägt zum Verständnis von Biodiversität unter globalen Aspekten bei.

    Das Leibniz-IGB ist das bundesweit größte Forschungszentrum für Binnengewässer. Es verbindet Grundlagen- und Vorsorgeforschung, bildet den wissenschaftlichen Nachwuchs aus und berät Politik und Gesellschaft in Fragen des nachhaltigen Gewässermanagements. Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Langzeitentwicklung von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten angesichts sich rasch ändernder Umweltbedingungen, die Renaturierung von Ökosystemen, die Biodiversität aquatischer Lebensräume sowie Technologien für eine ressourcenschonende Aquakultur. Die Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit den Universitäten und Forschungsinstitutionen der Region Berlin-Brandenburg und weltweit. Das Leibniz-IGB gehört zum Forschungsverbund Berlin e. V., einem Zusammenschluss von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. www.igb-berlin.de/

    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 93 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de


    Contact for scientific information:

    Dr. Jörg Freyhof
    Abteilung: Biologie und Ökologie der Fische
    E-Mail: j.freyhof@igb-berlin.de
    Tel: 030 64181788
    Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
    Müggelseedamm 310, 12587 Berlin

    Dr. Matthias Geiger
    Gremienarbeit & Graduiertenschule
    (ehemal. GBOL & FREDIE Projektkoordination)
    Direktion, Verwaltung, ZFMK Internationale Graduiertenschule
    E-Mail: m.geiger@leibniz-zfmk.de
    Tel: 0228 9122-258
    Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Adenauerallee 160, 53113 Bonn


    Original publication:

    https://doi.org/10.11646/zootaxa.4535.1.1


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    Die hübschen Fleckmuster dienen der Identifizierung der Cobitis Arten
    Die hübschen Fleckmuster dienen der Identifizierung der Cobitis Arten
    Copyright: Jörg Freyhof
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    Cobitis afifeae, eine Art, die die Autoren erstmals beschreiben.
    Cobitis afifeae, eine Art, die die Autoren erstmals beschreiben.
    Copyright: Jörg Freyhof
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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Die hübschen Fleckmuster dienen der Identifizierung der Cobitis Arten


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    Cobitis afifeae, eine Art, die die Autoren erstmals beschreiben.


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