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03/02/2020 15:22

ALS und Frontotemporale Demenz: Internationale Experten stellen seltenere Nervenkrankheiten in den Mittelpunkt

Annika Bingmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg der Universität Ulm tauschen sich internationale Experten über die selteneren neurodegenerativen Erkrankungen ALS und Frontotemporale Demenz (FTD) aus. Dass die Ulmer Universitätsmedizin die Tagung vom 2. bis zum 4. März ausrichtet, hat einen besonderen Grund: Anfang 2018 wurde ein Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Ulm eingerichtet, der ALS, FTD und Morbus Huntington in den Mittelpunkt stellt. Da sich unter anderem das weltweite Vorkommen dieser Erkrankungen unterscheidet, ist der Austausch über Ländergrenzen hinweg besonders wichtig.

    Die unheilbaren neurodegenerativen Erkrankungen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Frontotemporale Demenz (FTD) stehen im Zentrum einer internationalen Konferenz im Wissenschaftszentrum der Universität Ulm, Schloss Reisensburg.
    An drei Tagen stellen 70 Expertinnen und Experten aus acht Ländern ALS- und FTD-Register ihrer jeweiligen Heimat vor – von Schweden über Ägypten bis in die Mongolei. Neben der Verbreitung werden genetische Aspekte und mögliche Auswirkungen dieser neurodegenerativen Erkrankungen auf den Stoffwechsel Betroffener behandelt.

    Dass die Ulmer Universitätsmedizin die international beachtete Tagung ausrichtet, ist kein Zufall. Anfang 2018 wurde ein Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Ulm eingerichtet, der sich auf die selteneren neurodegenerativen Erkrankungen ALS, FTD und Morbus Huntington konzentriert. Zudem gelten die Ulmer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um den DZNE-Standortsprecher Professor Albert Ludolph als führend in der ALS-Forschung und -Behandlung. Darüber hinaus sind die umfassenden ALS- und FTD-Register Schwaben in der Ulmer Neurologie angesiedelt – Datensammlungen, die wichtige Rückschlüsse auf Erkrankungshäufigkeiten und Risikofaktoren zulassen. „Wir wissen, dass sich die Epidemiologie, also vor allem die Verbreitung, der ALS und FTD weltweit unterscheidet. Dies hat Auswirkungen auf therapeutische Ansätze und die Durchführung von Therapiestudien. Daher ist der Austausch über Ländergrenzen hinweg so wichtig“, sagt Professor Ludolph, Ärztlicher Direktor der Ulmer Universitätsklinik für Neurologie (RKU).

    Tatsächlich haben die unheilbaren Erkrankungen ALS und FTD einige Gemeinsamkeiten: Beide neurodegenerative Erkrankungen scheinen Ursachen zu teilen und treten auch als Mischformen auf. Zudem werden sie deutlich weniger beforscht als beispielsweise die „Volkskrankheit“ Alzheimer – was der Ulmer DZNE-Standort ändern soll.
    Bei der ALS gehen die sogenannten Motoneurone zugrunde, die für die Muskelsteuerung verantwortlich sind. Dies führt zu einer Lähmung der Gliedmaßen, der Atemmuskulatur und nach ein bis zehn Jahren zum Tod. In Deutschland sind etwa 8.000 Personen an ALS erkrankt. Etwa 40 000 Deutsche leiden hingegen an Frontotemporaler Demenz. Die Erkrankung, bei der Nervenzellen im Stirnbereich des Gehirns absterben, tritt bereits um das 60. Lebensjahr auf und macht sich durch Persönlichkeitsveränderungen sowie ein gestörtes Sozialverhalten bemerkbar. Somit ist die wenig bekannte FTD die dritthäufigste Demenzform. Vorträge zum Vorkommen von ALS, FTD und Huntington auf der ganzen Welt sowie Workshops runden das Tagungsprogramm auf der Reisensburg ab.


    Contact for scientific information:

    Sekretariat Prof. Dr. Albert Ludolph: Tel.: 0731 177-1201/-03,
    sekretariat.neurologie@rku.de


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    Prof. Albert Ludolph, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Neurologie (RKU), ist Gastgeber der Konferenz „Ulm International Meeting on ALS and FTD – Genetic and Metabolic Epidemiology“
    Prof. Albert Ludolph, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Neurologie (RKU), ist Gastgebe ...
    Foto: Uniklinik Ulm
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    transregional, national
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    Prof. Albert Ludolph, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Neurologie (RKU), ist Gastgeber der Konferenz „Ulm International Meeting on ALS and FTD – Genetic and Metabolic Epidemiology“


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