idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/08/2020 13:47

Chirurgie: Die OP-Beleuchtung „denkt mit“

Axel Kölling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik

    Ein Konsortium aus Wissenschaft und Medizintechnik entwickelt ein technisches System, das im Operationssaal automatisch für die optimale Beleuchtung sorgt. Es kompensiert Schattenwürfe, die durch Bewegungen des OP-Teams entstehen, und lässt sich zusätzlich gezielt über Gesten und Sprache steuern, wenn Chirurginnen und Chirurgen eine Stelle besonders gut ausleuchten möchten.

    Die Erhöhung der Sicherheit im Operationssaal steht im Mittelpunkt des neuen Forschungsprojekts „Smart-OT“ (englische Abkürzung für „Intelligente Operationstechnologien“). Vorrangiges Ziel des beteiligten Konsortiums aus Wissenschaft und Medizintechnik-Unternehmen ist die Entwicklung eines intelligenten OP-Beleuchtungssystems, das für eine präzise Ausleuchtung sorgen soll, ohne dass eine manuelle Bedienung erforderlich ist. Die Vorteile: Chirurginnen und Chirurgen haben die Hände frei und verfügen stets über eine gute Sicht, auch wenn sich Menschen im Raum bewegen. So wird die Arbeitsplatzbelastung der OP-Mitarbeitenden reduziert und parallel die Patientensicherheit erhöht.

    Wichtiger Schritt auf dem Weg in den OP-Alltag

    Die intelligente OP-Beleuchtung wird durch den Einsatz neuartiger Licht- und Steuerungskonzepte ermöglicht, die interaktiv miteinander verknüpft werden und auf andere Geräte im Operationssaal übertragbar sein sollen. „Smart-OT“ baut auf dem Projekt „Intra-operative Information“ auf, das von der Universität Bremen im Rahmen der Exzellenzinitiative gemeinsam mit regionalen Krankenhäusern durchgeführt wurde und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten im OP aufgezeigt hat. Mit „Smart-OT“ wird nun ein wichtiger Schritt zur praktischen Umsetzung vollzogen.

    Die Hardware wird im Rahmen des Projekts maßgeblich von den Firmen Dr. Mach und Qioptiq entwickelt. Die Arbeitsgruppe „Computergrafik und Virtuelle Realität“ des Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) an der Universität Bremen liefert die Software zur autonomen Beleuchtungssteuerung. „Eine Herausforderung liegt dabei in der optimalen Anordnung und Koordination einer Vielzahl kleiner Leuchten, die anstelle der bisherigen großen Lampen zum Einsatz kommen sollen“, sagt Professor Gabriel Zachmann, der die Arbeitsgruppe am TZI leitet.

    Damit Chirurginnen und Chirurgen die Beleuchtung bei Bedarf mit wenig Aufwand nachjustieren können, ergänzt die Arbeitsgruppe „Digital Media Lab“ von Professor Rainer Malaka des TZI das System um die Möglichkeit der Gesten- und Sprachsteuerung.

    Die Universität Oldenburg mit dem Pius-Hospital (Professor Dirk Weyhe) sorgt gemeinsam mit dem KIZMO für die Praxistauglichkeit des Systems – von der Anforderungsanalyse über die Gebrauchstauglichkeit bis zur Evaluation der Demonstratoren. In einem eigens für Forschungsfragen konzipierten Labor („Living Lab“) können Operationen mit den entwickelten Technologien simuliert und die Arbeitsabläufe erprobt werden.

    Projekt leitet weltweit führender Hersteller von medizinischen Beleuchtungssystemen

    Die Leitung des Projekts hat hierbei das Unternehmen Dr. Mach GmbH & Co. KG. Es ist einer der weltweit führenden Hersteller von medizinischen Beleuchtungssystemen. Ebenfalls beteiligt sind das Pius-Hospital Oldenburg – ein klinischer Partner der Universität Oldenburg – sowie die Firma Qioptiq Photonics und das Klinische Innovationszentrum für Medizintechnik Oldenburg (KIZMO). Die Universität Bremen ist mit dem Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) vertreten. Das Projekt, das Ende 2021 abgeschlossen sein soll, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,2 Millionen Euro gefördert.


    Contact for scientific information:

    Dr. Peter Kohrs
    Dr.Mach GmbH & Co. KG
    Flossmannstrasse 28
    D-85560 Ebersberg
    E-Mail: info@smart-ot.de


    More information:

    http://www.smart-ot.de Projekt-Website


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
    Information technology, Medicine
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).