idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/05/2021 11:00

Neuer Corona-Test entwickelt

Sandra Jacob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

    Um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 einzudämmen ist es notwendig, viele Menschen regelmäßig und vor Ort auf das Virus zu testen. Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und des Krankenhauses St. Georg in Leipzig haben ein verbessertes Protokoll für den Nachweis von SARS-CoV-2 entwickelt. Diese Methode kann eine positive Probe in einem Pool mit 25 nicht infizierten Proben in weniger als einer Stunde nachweisen.

    Die quantitative Echtzeit-PCR (qPCR) ist die am häufigsten verwendete diagnostische Methode zum Nachweis von RNA-Viren wie SARS-CoV-2, erfordert jedoch teure Laborausrüstung. Forscher suchen deshalb nach einfacheren, aber dennoch zuverlässigen diagnostischen Alternativen. Eine solche Alternative ist die RT-LAMP (reverse transcription loop-mediated isothermal amplification). Dieser Test vervielfältigt die gewünschten Zielsequenzen des Virus bei einer konstanten Temperatur und benötigt im Vergleich zur qPCR nur eine minimale Ausstattung. Im Jahr 2020 wurde er für den Nachweis von SARS-CoV-2 angepasst. Anstelle eines Abstrichs, den viele Menschen als unangenehm empfinden, kann dieser Test auch an Gurgelproben durchgeführt werden.

    Erstautor Lukas Bokelmann und Kollegen entwickelten jetzt einen verbesserten RT-LAMP Farbtest namens Cap-iLAMP (capture and improved loop-mediated isothermal amplification), der virale RNA aus einem Pool von Gurgelproben extrahiert, konzentriert und vervielfältigt. Nach einer kurzen Inkubation kann das Testergebnis - orange / rot für negativ, intensiv gelb für positiv - visuell oder mithilfe einer frei verfügbaren Smartphone-App interpretiert werden.

    Die verbesserte Testmethode übertrifft ähnliche Methoden in mancherlei Hinsicht. „Cap-iLAMP reduziert falsch-positive Ergebnisse drastisch. Außerdem kann mit dieser Methode eine einzelne infizierte Probe in einem Pool mit 25 nicht infizierten Proben nachgewiesen werden, was die technischen Kosten pro Test auf nur etwa 1 Euro pro Person reduziert“, sagt Seniorautor Stephan Riesenberg, Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. „Unsere Methode überwindet die Probleme, die mit dem Standard-RT-LAMP-Test verbunden sind, und könnte auch auf zahlreiche andere Krankheitserreger angewendet werden.“


    Contact for scientific information:

    Lukas Bokelmann
    Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
    +49 341 3550-545
    lukas_bokelmann@eva.mpg.de

    Dr. Stephan Riesenberg
    Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
    +49 341 3550-519
    stephan_riesenberg@eva.mpg.de


    Original publication:

    Lukas Bokelmann, Olaf Nickel, Tomislav Maricic, Svante Pääbo, Matthias Meyer, Stephan Borte, and Stephan Riesenberg
    Point-of-care bulk testing for SARS-CoV-2 by combining hybridization capture with improved colorimetric LAMP
    Nature Communications, 5 March 2021, https://doi.org/10.1038/s41467-021-21627-0


    Images

    Forscher Stephan Riesenberg (links) und Lukas Bokelmann (rechts) im Labor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie.
    Forscher Stephan Riesenberg (links) und Lukas Bokelmann (rechts) im Labor am Max-Planck-Institut für ...

    © MPI f. evolutionäre Anthropologie


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Forscher Stephan Riesenberg (links) und Lukas Bokelmann (rechts) im Labor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).