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03/19/2021 16:03

Auch SARS-CoV-2-positive Mütter und ihre Babys profitieren von wissenschaftlich gesichertem Stillmanagement

DGGG Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

    Wie hat sich das Stillmanagement während der COVID-19-Pandemie in Deutschland ein Jahr nach Beginn der Pandemie verändert? Dieser Frage sind jetzt Wissenschaftler der Klinik für Geburtsmedizin am Uniklinikum Jena nachgegangen. Gemeinsam mit der Landesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung Thüringen befragten die Forscher im Januar 2021 im Rahmen einer anonymen Umfrage 101 mitteldeutsche Entbindungskliniken in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

    Berlin, im März 2021 – Muttermilch ist die beste Nahrung für einen Säugling. Wissenschaftlich betrachtet besteht kein Zweifel an dieser Erkenntnis. Und das aus gutem Grund: Stets perfekt temperiert löscht dieses wertvolle „Naturprodukt“ den Durst des Kindes, sättigt zugleich, liefert alle notwendigen Nährstoffe und ist dazu noch hygienisch absolut einwandfrei. Stillen fördert außerdem die Bindung zwischen Mutter und Baby. Hinzu kommt, dass sich die Gebärmutter schneller zurückbildet. Auch das Risiko, an Eierstock- oder Brustkrebs zu erkranken wird durch das Stillen nachweislich reduziert1. Aufgrund der zahlreichen positiven Effekte werden Mütter in den Wochenstationen deutscher Frauenkliniken flächendeckend motiviert, Neugeborene so früh wie möglich, idealerweise noch in der ersten Stunde des Lebens an die Brust anzulegen, um den Stillprozess zu initiieren2. Doch wie hat sich das Stillmanagement während der COVID-19-Pandemie in Deutschland ein Jahr nach Beginn der Pandemie verändert?

    Umfrage unter 101 Geburtskliniken zum Stillmanagement in Pandemiezeiten

    Dieser Frage sind jetzt Wissenschaftler der Klinik für Geburtsmedizin am Uniklinikum Jena nachgegangen. Gemeinsam mit der Landesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung Thüringen befragten die Forscher im Januar 2021 im Rahmen einer anonymen Umfrage 101 mitteldeutsche Entbindungskliniken in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Insgesamt übermittelten 37 Kliniken ihre Antworten.

    Hausinterne Konzepte für SARS-CoV-2-positive Mütter etabliert

    Den Ergebnissen zufolge haben fast alle Kliniken ein eigenes hausinternes Konzept zum
    Umgang mit SARS-CoV-2-positiven Müttern etabliert. Die Entlassung der Wöchnerinnen,
    sowohl SARS-CoV-2-positiv, als auch SARS-CoV-2-negativ, erfolgte in einem Drittel der
    Kliniken (12/37) früher als in der klinikinternen Routine vorgesehen, meist auf Wunsch der
    Wöchnerinnen. Nur eine Klinik möchte mit der früheren Entlassung das Infektionsrisiko
    minimieren. Analog zu den aktualisierten Empfehlungen der deutschen Fachgesellschaften3, werden in 97 Prozent der befragten Frauenkliniken Mütter auch unter Pandemiebedingungen zum Stillen angeleitet. Auch für SARS-CoV-2-positive Wöchnerinnen wird das Stillen uneingeschränkt empfohlen. „Stillen wird sogar angeraten“, erläutert Prof. Ekkehard Schleußner, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin in Jena, der die Studie4 geleitet hat, mit Verweis auf die internationale wissenschaftliche Datenlage: „Auch wenn die Mutter mit SARS-CoV-2 infiziert ist, profitieren die Kinder von den positiven Effekten der Muttermilch“, ergänzt der Experte für Geburtshilfe.

    Fazit: Was das Stillmanagement betrifft, so sind die Empfehlungen der geburtshilflichen
    Fachgesellschaften ein Jahr nach Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie in den befragten
    Geburtskliniken weit überwiegend umgesetzt worden.

    Pressekontakt
    Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)
    Sara Schönborn I Heiko Hohenhaus I Katja Mader
    Tel.: 030 / 514 88 33 33
    E-Mail: presse@dggg.de


    Contact for scientific information:

    Frau Dr. Zöllkau (janine.zoellkau@med.uni-jena.de)


    More information:

    https://www.dggg.de/


    Images

    Attachment
    attachment icon Klinisches Stillmanagement in der Pandemie

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

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