idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/09/2023 11:23

Neuer Injektor macht Gaseinblasesystem für Verbrennungsmotoren effizienter

Annette Siller Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technologie Lizenz-Büro (TLB) der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH

    Ein neu entwickeltes System für gasförmige Treibstoffe macht die Einblasung von Wasserstoff direkt in den Brennraum möglich. Durch eine spezielle Steuerung kann das Drehmoment um 20 Prozent gesteigert werden.
    Das System eignet sich vor allem für große Motoren wie beispielsweise solche von schweren Nutzfahrzeugen, Baumaschinen oder Lokomotiven.

    Zero-emission Wasserstoffmotoren benötigen, wie alle Verbrennungsmotoren ein Gemischbildungssystem, d.h. ein System zur Zumessung des Kraftstoffes in diesem Fall Wasserstoffgas. Der vielversprechendste Ansatz ist eine sog. Niederdruck-Direkteinblasung (LP DI = low pressure direct injection), also eine Einblasung direkt in den Brennraum.
    Lässt man die Einblasung erst nach Schließen der Einlassventile beginnen, kann der unerwünschte Luftverdrängungseffekt vermieden werden. Infolge dessen kann das Drehmoment bei gleichem Ladedruck gegenüber einer einfachen Kanaleinblasung um ca. 20% gesteigert werden und ein Rückzünden in den Einlasskanal wird sicher ausgeschlossen.
    Durch die Auslegung des Systems auf niedrige Einblasedrücke von etwa 20 bar kann der Drucktank ohne Leistungseinbußen fast vollständig leer gefahren werden.
    Die geringe Dichte des Wasserstoffs erfordert dabei allerdings vergleichsweise große Öffnungsquerschnitte, um das Gas im verfügbaren Zeitfenster in den Brennraum zu blasen. Zudem weist das trockene Gas keinerlei Schmiereigenschaften auf. Zurzeit gibt es keine in Serie hergestellten LP-DI-Injektoren, welche die Lastenheftanforderungen auf Dauer erfüllen können.
    Die Heilbronner Wissenschaftler um Prof. Karsten Wittek haben ein neuartiges LP-DI-System für gasförmige Treibstoffe entwickelt. Es basiert auf einer nach innen öffnenden Düse mit einer Fachsitzabdichtung. Die Betätigung des Abdichtelementes erfolgt servo-pneumatisch und nutzt die Druckenergie des zuströmenden Brenngases. Die Gestaltung der Sitzgeometrie in Kombination mit hoch verschleißfesten keramischen Werkstoffen garantieren auch die Einhaltung ambitionierter Lebensdaueranforderungen von Industrieanwendungen. Das System eignet sich vor allem für große Motoren wie beispielsweise solche von schweren Nutzfahrzeugen, Baumaschinen, Lokomotiven und Gen-Sets.
    Das Konzept wurde als Prototyp realisiert und es wurden umfassende Versuchsreihen auf dem Einspritzdüsenprüfstand und auf dem Motorenprüfstand absolviert. Alle relevanten funktionalen Eigenschaften konnten experimentell bestätigt werden. Eine ausführliche wissenschaftliche Darstellung und Diskussion der Versuchsergebnisse kann in der Fachpublikation nachgelesen werden (Link: https://doi.org/10.1016/j.ijhydene.2022.12.023).

    Die Erfindung wurde zum Patent angemeldet (DE 10 2020 127 020 B3 erteilt).
    Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH unterstützt die Wissenschaftler und die Hochschule Heilbronn bei der Patentierung und Vermarktung der aktuellen Entwicklung. TLB ist mit der Verwertung dieser zukunftsweisenden Technologie beauftragt und bietet Motorenherstellern Möglichkeiten der Lizenzierung.
    Für weitere Informationen: Innovationsmanager Benjamin Schilling, M.Sc. (schilling@tlb.de)


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr.-Ing. Karsten Wittek
    Hochschule Heilbronn, Fakultät für Mechanik und Elektronik
    Mail: karsten.wittek@hs-heilbronn.de


    Original publication:

    "Development of a pneumatic actuated low-pressure direct injection gas injector for hydrogen-fueled internal combustion engines", International Journal of Hydrogen Energy;
    https://doi.org/10.1016/j.ijhydene.2022.12.023


    Images

    Das Konzept wurde als Prototyp realisiert. Auf dem Einspritzdüsenprüfstand und auf dem Motorenprüfstand wurden umfassende Versuchsreihen absolviert.
    Das Konzept wurde als Prototyp realisiert. Auf dem Einspritzdüsenprüfstand und auf dem Motorenprüfst ...
    Karsten Wittek, HS Heilbronn

    Ein vielversprechender Ansatz bei der Zufuhr von Wasserstoff ist eine sog. Niederdruck-Direkteinblasung, also eine Einblasung direkt in den Brennraum.
    Ein vielversprechender Ansatz bei der Zufuhr von Wasserstoff ist eine sog. Niederdruck-Direkteinblas ...
    Karsten Wittek, HS Heilbronn


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mechanical engineering, Traffic / transport
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Das Konzept wurde als Prototyp realisiert. Auf dem Einspritzdüsenprüfstand und auf dem Motorenprüfstand wurden umfassende Versuchsreihen absolviert.


    For download

    x

    Ein vielversprechender Ansatz bei der Zufuhr von Wasserstoff ist eine sog. Niederdruck-Direkteinblasung, also eine Einblasung direkt in den Brennraum.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).