Die Elektrotechnikerin Luisa Petti ist eine von vier neuen Alexander von Humboldt-Professorinnen und -Professoren 2026. Sie wurde von der RWTH Aachen erfolgreich nominiert und arbeitet daran, Elektronik nachhaltiger und flexibler zu gestalten, etwa durch den Einsatz umweltfreundlicher Materialien und Drucktechnologien.
Mit der Humboldt-Professur, dem höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands, wechselt Petti voraussichtlich zum April 2026 von der Freien Universität Bozen in Italien an die RWTH Aachen. Ihre technische Expertise soll an der RWTH die Lücke zwischen neuromorphem Computing und Bioelektronik schließen.
Sensoren, die auf Pflanzenblättern wachsen, medizinische Geräte, die wie Pflaster getragen und anschließend kompostiert werden können, und elektronische Systeme ganz ohne Batterien – an dieser Zukunft arbeitet Luisa Petti. Ihre Forschung konzentriert sich auf Elektronik und Sensorik unter Verwendung innovativer Materialien, mit dem Ziel, Sensoren zu realisieren, die recycelbar oder biologisch abbaubar sind. Dafür erforscht die Elektrotechnikerin Materialien, die keine giftigen oder schädlichen Substanzen enthalten und die idealerweise aus Abfällen gewonnen werden. Ihre Technologien sollen sowohl ökologisch verträglich als auch wirtschaftlich skalierbar sein. Anwendung finden sie im Umweltmonitoring, in der Gesundheitsforschung oder in der Präzisionslandwirtschaft.
Mit ihrer Forschungsarbeit zeigte Petti außerdem, dass durch ein Umdenken bei der traditionellen Verwendung von Dünnschichttransistoren als einfache Schaltvorrichtungen für Aktiv-Matrix-Displays neue Anwendungsbereiche erschlossen werden können, die den Weg zu völlig neuen Märkten ebnen. Dies hat die Grundlage für die ersten flexiblen integrierten Schaltkreise geschaffen, die heute kommerziell erhältlich sind. Ihre Studien zu organischen und anorganischen Materialien sowie zu Kombinationen von Dünnschicht-Mikrofabrikationstechniken und Druckverfahren für unkonventionelle Elektronik haben dazu beigetragen, die Zugänglichkeit, Anwendbarkeit und Nachhaltigkeit der Elektronik zu verbessern.
„Mit Luisa Petti gewinnen wir eine herausragende Wissenschaftlerin, deren Arbeit ideal zu unseren strategischen Zielen passt. Ihre Expertise an der Schnittstelle von neuromorphem Computing und Bioelektronik wird entscheidend dazu beitragen, die Verbindung zwischen Lebens- und Ingenieurwissenschaften an unserer Hochschule zu stärken“, sagt Professor Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen. Ein weiteres Ziel ist es, Computerhardware zu entwickeln, mit der der CO2-Fußabdruck von KI-Systemen signifikant reduziert werden kann.
Luisa Petti wurde 2016 an der ETH Zürich promoviert. Forschungsaufenthalte führten sie an das Imperial College in London und zu Apple in den USA, bevor sie in Cambridge, Vereinigtes Königreich, bei Cambridge Display Technology Ltd. und FlexEnable Ltd. arbeitete. 2018 erhielt sie einen Ruf an die Freie Universität Bozen in Italien, an der sie seit 2021 als Associate Professor (W2) in der Fakultät für Ingenieurwesen forscht.
Die Alexander von Humboldt-Professur wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt mit bis zu fünf Millionen Euro finanziert. Damit bietet sie optimale finanzielle Bedingungen und maximale Flexibilität für die Spitzenforschung in Deutschland. Die neu ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger sollen damit langfristig für die Arbeit an deutschen Forschungseinrichtungen gewonnen werden. Der Preis wird den international renommierten Forschenden verliehen, wenn sie die Berufungsverhandlungen mit den deutschen Universitäten, die sie nominiert haben, erfolgreich abschließen.
Zu den bisher ausgewählten Persönlichkeiten an der RWTH gehören Matthias Wessling (2010, Chemische Verfahrenstechnik), David DiVincenzo (2011, Quantenphysik, gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich), Raul Fidel Tempone (2018, Angewandte Mathematik), Wil van der Aalst (2018, Informatik), Holger Hoos (2021 Informatik), Heike Vallery (2023, Medizinrobotik) und Hector Geffner (2023, Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen).
Prof. Luisa Petti
Freie Universität Bozen
Fakultät für Ingenieurwesen
Luisa.Petti@unibz.it
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Electrical engineering
transregional, national
Contests / awards, Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).