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Die Resistenz vieler Krankheitserreger gegenüber Antibiotika ist ein wachsendes Problem. Silber als antimikrobieller Stoff kann dazu eine Alternative sein, die Gefahr möglicher neuer Resistenz-Bildungen wurde bislang jedoch kaum erforscht. Der Studiengang „Biomedizinische Analytik“ an der FH JOANNEUM will das nun ändern.
Im medizinischen und kosmetischen Bereich wird Silber zunehmend alternativ zu Antibiotika eingesetzt, um Bakterien oder Mikroorganismen abzutöten. Als antimikrobieller Stoff kommt Silber dabei beispielsweise in Wundsalben als Schutz vor bakteriellen Infektionen zum Einsatz, oder als keimtötende Oberflächenbeschichtung von medizinischen Instrumenten wie etwa Harnwegskathetern. Silber ist in diesen Fällen als Alternative zu Antibiotika vor allem deshalb interessant, weil Antibiotika aufgrund der multiplen Resistenzen vieler Bakterien nicht mehr wirksam sind.
Antibiotika-Resistenzen abfedern
An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt am Studiengang „Biomedizinische Analytik“ an der FH JOANNEUM an, das am 1. März 2011 gestartet wurde: „Der klinische Einsatz von Silber ist eine vielversprechende Strategie, um Antibiotika-Resistenzen abzufedern. Bislang hat jedoch noch niemand erforscht, ob sich Silber tatsächlich als langfristige Alternative eignet oder ob bei zunehmender Verwendung Resistenzbildung und -verbreitung nicht erst wieder eine Gefahr darstellen“, beschreibt Projektleiter Andreas Reisner, Lehrender am Studiengang. Projektziel ist es daher zu evaluieren, inwiefern die Gefahr der Verbreitung von Silberresistenzen in bakteriellen Krankheitserregern gegeben ist.
Um dies herauszufinden, stellt das Forschungsteam im Labor Harnwegsinfektionen von Patientinnen und Patienten mit Kathetern nach. Kernelemente sind dabei silberbeschichtete Harnwegskatheter, auf die Keime „losgelassen“ werden, die zu einem Teil die bisher einzig bekannten Silberresistenzgene tragen, zum anderen Teil aber noch resistenzfrei sind. Im Laufe des Projekts soll sich zeigen, ob die verwendeten Silberbeschichtungen die Keime ausreichend abtöten oder ob deren Verwendung womöglich zur Verbreitung von Silberresistenzgenen beiträgt. Sollte letzteres der Fall sein, so könnte im nächsten Schritt mit Partnern an der Umsetzung von „ideal“ silberbeschichteten Harnwegskathetern gearbeitet werden.
Studierende forschen mit
Das Projekt läuft bis Ende 2011 und wird mit Studierenden des Studiengangs „Biomedizinische Analytik“ gemeinsam durchgeführt, die im Rahmen der mikrobiologischen und molekularbiologischen Studien im Labor stark eingebunden sind. „Dadurch ist der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Problemstellungen in die Lehre sichergestellt“, sagt Studiengangsleiterin Christine Seebacher.
Fördergeber ist die Europäische Gesellschaft für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID), die europaweit ForscherInnen und Projekte fördert. Zuerkannt wurde Reisner die mit 20.000 Euro dotierte Förderung als einem von 18 jungen, unter 40-jährigen europäischen Forscherinnen und Forschern in einem Peer-Review-Verfahren.
Fachpublikationen im Magazin „Plasmid“
Die Qualität der Forschung am Studiengang „Biomedizinische Analytik“ wird auch dadurch unterstrichen, dass in Kooperation mit dem Institut für molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität aktuell zwei Publikationen erschienen sind, die Andreas Reisner als Co-Autor verfasst hat. Die Studien in der März-Ausgabe der Fachzeitschrift „Plasmid“ beschreiben neueste Erkenntnisse zur DNA-Sequenz und Funktion von DNA-Molekülen, die bei der Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen eine wichtige Rolle spielen.
http://www.fh-joanneum.at/bio - Studiengang "Biomedizinische Analytik"
Forscher Andreas Reisner (1. v. l.) mit Studierenden im Labor
FH JOANNEUM
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Research projects
German
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