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05/29/2018 10:28

Kein Nachfolger – was nun?

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) veröffentlicht neuen Praxisleitfaden zur Auswahl und Einbindung familienexterner Geschäftsführer

    Viele Familienunternehmen wünschen sich nach wie vor eine familieninterne Weiterführung der Geschäfte. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Familienmitglied aus der Eigentümerfamilie auch die Führung zwangsläufig übernehmen muss. Mit zunehmendem Alter des Familienunternehmens und wachsender Größe steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Eigentümerfamilie Schwierigkeiten hat, geeignete Führungskräfte innerhalb der Familie zu finden. Nachwuchsprobleme bei der familieninternen Nachfolge, Internationalisierung oder Wachstumsstrategien konfrontieren Familienunternehmen mit der Notwendigkeit neuer oder zusätzlicher externer Führungskräfte. Doch was bedeutet es, einen familienfremden Geschäftsführer mit der Unternehmensleitung zu beauftragen?

    Der neue Praxisleitfaden des WIFU „Auswahl und Einbindung familienexterner Geschäftsführer in Familienunternehmen“ beschäftigt sich ausführlich und detailliert mit diesem hoch relevanten Thema. Er geht der Frage nach, welche Herausforderungen bei der Auswahl und Einbindung von familienexternen Geschäftsführern entstehen und wie diese gemeistert werden können, um zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit zum langfristigen Nutzen beizutragen. Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst die Rolle des externen Geschäftsführers im Kontext der Besonderheiten von Familienunternehmen aufgezeigt. In den nachfolgenden Kapiteln werden Herausforderungen bei der Auswahl, Einbindung und Vergütung näher beleuchtet und entsprechende Lösungsansätze in der Form von Hilfestellungen vorgestellt.

    Externe Geschäftsführer sind angestellte Unternehmer, denen nach Ablauf ihres Vertrages die Legitimationen wieder entzogen werden. Familienexterne Geschäftsführer haben den Vorteil, dass sie nicht nur mehr Potenzial und zusätzliches Wissen in das Unternehmen einbringen, sondern sie vertreten auch neue, familienfremde Sichtweisen und Positionen, die dem Wachstum und der Kontinuität des Familienunternehmens dienen können. Zusätzlich kann der externe Geschäftsführer dem Familienunternehmer als Sparringspartner im Prozess der strategischen Planung und Implementierung wichtige Impulse und kritische Anregungen geben. Führungskräfte aus der Familie und externe Geschäftsführer können sich hervorragend ergänzen, indem die Kompetenzen der Unternehmerfamilie mit den Fähigkeiten des externen Geschäftsführers kombiniert werden. „Das Hinzunehmen eines externen Geschäftsführers ist somit für Familienunternehmen eine gute Lösung, der gestiegenen Komplexität, dem Wachstum und der damit häufig verbundenen Fülle an Aufgaben gerecht zu werden“, erläutert Prof. Dr. Marcel Hülsbeck, akademischer Direktor des WIFU.

    Allerdings können sich aus dieser Lösung auch Probleme ergeben: Geschichten von gescheiterten familienexternen Führungskräften zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen familieninternen und -externen Geschäftsführern mitunter auch misslingen kann. Familienunternehmer müssen externe Geschäftsführer von Anfang an als Partner auf Augenhöhe akzeptieren und ihnen bisher vielleicht ungewohnte Mitspracherechte einräumen. Auch externe Geschäftsführer sind gefordert: Sie werden nicht nur mit der Unternehmenslogik, sondern auch mit der Familienlogik der Unternehmerfamilie konfrontiert und sind eventuell gezwungen eine Vermittlerrolle zwischen beiden Systemen einzunehmen. „Solche Umstände machen deutlich, dass die Investition in einen externen Geschäftsführer gut überlegt sein will, um den Unternehmenserfolg auf lange Sicht positiv zu beeinflussen und Folgekosten zu vermeiden“, ergänzt Dr. Maike Gerken, Mitautorin des Leitfadens.

    Dieser und alle weiteren Praxisleitfäden stehen Ihnen auf der Homepage des WIFU (www.wifu.de) kostenlos zur Verfügung. Weitere Information erhalten Sie bei Nicole Vöpel unter nicole.voepel@uni-wh.de oder +49 (0) 2302 / 926-506.

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Ein exklusiver Kreis von 75 Familienunternehmen macht dies möglich. So kann das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren. Mit aktuell 18 Professoren leistet das WIFU seit nunmehr 20 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.


    More information:

    http://www.wifu.de


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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists
    Economics / business administration
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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