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07/24/2014 16:01

Sozialministerin Birgit Hesse eröffnete PFIFF-Servicebüro

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Zwischen Schicht, Karriere und Nachwuchs - Familien haben jetzt einen eigenen Anlaufpunkt

    Sozialministerin Birgit Hesse hat gestern gemeinsam mit der Universitätsrektorin Prof. Johanna Eleonore Weber, der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Astrid Petersmann und dem Ärztlichen Vorstand Dr. Thorsten Wygold das neue PFIFF-Servicebüro für Familien an der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) eröffnet. PFIFF steht für Projekt zur Förderung von Ideen zur Familienfreundlichkeit und ist eine Anlaufstelle, in der Projektmitarbeiter Unterstützung für Beschäftigte und ihre Familien organisieren.

    Das Büro im ehemaligen Info-Center im Hauptfoyer der Unimedizin richtet sich an alle Mitarbeiter sowie Studierende und bietet Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags zwischen Beruf und Familie. Das Spektrum der Unterstützungsangebote reicht vom familiären Pflegenotstand, Tagungen oder Besprechungen in den späten Abendstunden über die Suche nach einem geeigneten Babysitter, der passenden Kindertagesstätte oder der richtigen Ferienbetreuung bis hin zu umfangreichen Informationen rund um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    „Wir haben einen sehr präsenten Platz im Zentrum der Universitätsmedizin gesucht und gefunden“, betonte Dr. Thorsten Wygold. „Dieser zentrale Treffpunkt soll auch zeigen, wie wichtig uns das Thema der Familienförderung ist. Eine gezielte Unterstützung unser Mitarbeiter und ihrer Familien ist für viele inzwischen ein ausschlaggebender Grund, nach Greifswald zu kommen.“ Das kann die Gleichstellungsbeauftragte nur unterstreichen. Dr. Astrid Petersmann, Biologin und Oberärztin sowie Mutter dreier Kinder im Alter von zehn, zwölf und 14 Jahren, hat sich bewusst für eine Familiengründung in der Universitäts- und Hansestadt entschieden. „Als Mutter berufstätig zu sein, war in meinem früheren Lebensumfeld in Niedersachsen nicht üblich und Krippenplätze rar. In Greifwald konnte ich beides verwirklichen - Familie und Beruf“, so die 41-Jährige, die sich seit Mai 2013 als Gleichstellungsbeauftragte an der Universitätsmedizin für die Belange der Familienförderung einsetzt.

    Sozialministerin Birgit Hesse hob hervor, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein immer wichtigerer Standortfaktor sei. „Nicht nur für Unternehmen im Land ist es bei der Werbung von Fachkräften von großer Bedeutung, auf die Bedürfnisse der Familie stärker als bislang Rücksicht zu nehmen. Auch die Universitäten befinden sich in einem ständigen Konkurrenzkampf um die besten Köpfe. Deshalb begrüße ich die Eröffnung des PFIFF-Servicebüros ausdrücklich.“

    Gezielt beraten, konkret helfen und die Kräfte bündeln

    Auch wenn Greifswald im Vergleich zu anderen Standorten bereits jetzt über Vorteile bei der Vereinbarkeit von beruflichem Engagement und privatem Leben verfügt, eine Analyse der Rahmenbedingungen hat eine Vielzahl an Verbesserungspotenzialen aufgezeigt. „Die Patientenversorgung, die Medizin und Wissenschaft sind anspruchsvolle Tätigkeitsfelder, die rund um die Uhr stattfinden. Das alles organisatorisch unter einen Hut zu bekommen, ohne die Balance zwischen Job und Familie aus den Augen zu verlieren, ist schon eine große Herausforderung. Und genau da setzt PFIFF an. Wir wollen gezielt beraten, konkret helfen und die Kräfte bündeln“, erläuterte Petersmann.

    Das innovative Konzept sieht vor, schrittweise eine Struktur aufzubauen, die schnell und unkompliziert Hilfe vermittelt und Informationen zu den verschiedensten Themenfeldern bereithält. Ein Schwerpunkt wird die Kinderbetreuung sein. Hier stehen der Babysitterpool sowie eine Familienwohnung zur Verfügung, die vom Familienservice der Universität eingerichtet worden ist. Das Spektrum soll zudem erweitert werden, zum Beispiel um Betreuungsangebote von Beschäftigten für Beschäftigte oder ehrenamtliche Großeltern.

    Das PFIFF-Servicebüro versteht sich auch als Anlaufstelle für neue Kollegen oder ausländische Gäste, die sich erst über die Angebote in Greifswald orientieren müssen. „Das Familienleben ist bunt und vielfältig wie die Bandbreite an möglichen Konflikten“, sagte Dr. Astrid Petersmann. „Wir müssen selbst die Erfahrung machen, in welchen Fällen wir wie helfen können, welche Instrumente dafür ratsam sind und wie die Projektarbeit weiter entwickelt werden kann. Ausdrücklich wünschen wir uns dafür Anregungen und Ideen von denen, die sich für ein familienfreundliches Klima einsetzen und daran teilhaben möchten.“

    UMG ist Vielfalt - Gleichstellung geht uns alle an

    Die Eröffnung des Treffpunktes wird von einer Plakatkampagne „UMG ist Vielfalt - Gleichstellung geht uns alle an“ begleitet, die die Wünsche und Anregungen der verschiedenen Berufsgruppen in der Unimedizin sichtbar machen soll. Sozialministerin Birgit Hesse enthüllte heute die ersten drei Plakatmotive. Zum Beispiel das Plakat mit Dr. Maria Zach, Leiterin der Bereiche Zentrales OP-Management sowie Patientensicherheit und -zufriedenheit. Die Ärztin hat zwei Kinder im Alter von sechs und acht Jahren. Für die Zukunft wünscht sich die Medizinerin eine Arbeitszeitgestaltung, die ihr die Partizipation an wissenschaftlichen Projekten und Netzwerken ermöglicht.

    Oder Toni und Benjamin Schade, ein weiteres authentisches „Plakatmotiv“ mitten aus dem Alltag der Unimedizin: Toni Schade arbeitet als Medizinisch-technische Assistentin (MTA) im Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, ihr Ehepartner ist als Gesundheitspfleger ebenfalls in der Universitätsmedizin tätig – beide im Schichtbetrieb und als Eltern von ebenfalls zwei Kindern. Ihr Anliegen: „Unterstützung und Verständnis bei der Dienstplangestaltung im Hinblick auf kurzfristige Termine, um trotz des entgegengesetzten Schichtdienstes Zeit als Eltern und Paar zu haben.“

    Eine andere, doch ebenso typische Geschichte aus dem Greifswalder Berufsleben verkörpert der syrische Transfusionsmediziner Prof. Tamam Bakchoul. Der Juniorprofessor für Experimentelle Hämostaseforschung musste lange auf seine Anerkennung als Arzt warten. Die Hürden dafür waren hoch und die Ungewissheit in dieser Zeit war eine Belastung sowohl für ihn als auch seine Familie mit den drei Kindern. Er freut sich, als syrischer Akademiker in Greifswald seine Kompetenzen einbringen zu können. Er hofft, dass die Universität noch aktiver wird, um Wissenschaftler aus aller Welt anzulocken, und es auch gleichwertige berufliche Perspektiven für die Ehepartner gibt.

    „Wir starten mit drei Plakaten und werden die Motive alle zwei bis drei Wochen wechseln. Insgesamt soll im nächsten halben Jahr auf rund 20 Plakaten der Facettenreichtum der Gleichstellung dargestellt und diskutiert werden“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Dieser umfasst unglaublich viele Themen, so sind weitere Motive zu „Führungsposition in Teilzeit“, „Arbeiten nach dem Ruhestand“, „Vereinbarkeit von Beruf und Sorge für ein behindertes Kind“ und „Wissenschaftliche Karriere mit Kindern“ bereits in Arbeit.

    Als Ansprechpartnerinnen im PFIFF stehen Steffi Preuß und Anja Kyris zur Verfügung.

    Tel. 03834-86 55 39
    E-Mail pfiff@uni-greifswald.de

    Anlage
    Konzept PFIFF

    Universitätsmedizin Greifswald
    Gleichstellungsbeauftragte: Dr. med. Dipl. Biol. Astrid Petersmann
    Sauerbruchstraße, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86-56 70
    E astrid.petersmann@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de
    http://www2.medizin.uni-greifswald.de/index.php?id=817
    http://www.facebook.com/UnimedizinGreifswald


    Images

    Ministerin Birgit Hesse bei der Eröffnung des PFIFF-Servicebüros gestern in Greifswald (2. v. li.).
    Ministerin Birgit Hesse bei der Eröffnung des PFIFF-Servicebüros gestern in Greifswald (2. v. li.).
    Foto: Hans-Werner Hausmann/UMG
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    Prof. Tamam Bakchoul (mi.) ist eines der Gesichter der Plakatkampagne der UMG.
    Prof. Tamam Bakchoul (mi.) ist eines der Gesichter der Plakatkampagne der UMG.
    Foto: Hans-Werner Hausmann/UMG
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    Attachment
    attachment icon Konzept PFIFF

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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