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Wissenschaft
Entwicklungsbiologe der Universität Hohenheim plädiert mit internationalen Kollegen in Fachmagazin für bewährten Methode / Verfahren kann Krankheiten in Embryos untersuchen
Seit mehr als 15 Jahren gilt die so genannte Antisense-Morpholino-Oligonucleotide-Methode (MOs) in der Entwicklungsbiologie als bewährte und viel genutzte Forschungsmethode. „Sie ermöglicht es uns die Funktion von Genen in der Entwicklung von Lebewesen zu überprüfen und ist daher essentiell für unsere Forschung“, sagt Prof. Dr. Martin Blum, Entwicklungsbiologe an der Universität Hohenheim. Nach massiver Kritik an dieser – auch an der Universität Hohenheim viel genutzten Methode – verteidigen Prof. Dr. Blum und einige seiner Kollegen nun die MOs-Methode im wissenschaftlich renommierten Fachjournal für Entwicklungsbiologie „Development Cell“.
Die MOs-Methode ist in den vergangenen Jahren die Grundlage für Tausende Studien gewesen. „Sie verhindert, dass ein bestimmtes Protein vom Organismus produziert wird und könnte die Wissenschaft dabei unterstützen, langfristig Krankheiten besser zu verstehen und langfristig Therapieansätze zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Blum. „Dank dieser Methode ist es möglich die Funktionen von Genen in Embryos zu überprüfen.“
Die Forschungsergebnisse der vergangenen 15 Jahre hatten Wissenschaftler in einem im Januar 2015 ebenfalls im Fachjournal „Development Cell“ erschienenen Artikel angezweifelt. Der Vorwurf damals: Die MOs-Methode sei wissenschaftlich nicht haltbar, da sie massive Artefakte verursache. Dies hätten Vergleiche mit genetischen Mutanten im Zebrafisch ergeben, also Tieren, in denen ein Gen in der DNA defekt vorliegt. Daher sprachen die Autoren damals die Empfehlung aus, die Methode nicht mehr zu verwenden.
Weiterführung von bisheriger Methode gefordert
Dagegen wehren sich nun Prof. Dr. Blum und seine Professoren-Kollegen Niehrs (Institut für Molekularbiologie in Mainz), De Robertis (University of California, Los Angeles) und Wallingford (University of Texas, Austin). Die Publikation vom Januar sei wissenschaftlich so nicht haltbar.“
Ihr Vorwurf: Unter anderem seien die notwendigen wissenschaftlichen Kontrollverfahren für rund die Hälfte der zitierten Arbeiten nicht akkurat durchgeführt worden. Ebenso seien die Schlussfolgerungen zu den in der Studie analysierten Zebrafisch-Mutanten nicht haltbar.
Prof. Dr. Blum und seine Kollegen fordern daher die MOs-Versuche weiterhin anzuerkennen, da sie ansonsten eine Gefahr für die Fortschritte in der Entwicklungsbiologie sehen.
Links:
„Development Cell“ - Fachjournal für Entwicklungsbiologie: http://www.cell.com/developmental-cell/abstract/S1534-5807%2815%2900618-8
Text: A.Schmid / Klebs
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Martin Blum, Universität Hohenheim, Institut für Zoologie
Tel.: 0711/459-22255, E-Mail: Martin.Blum@uni-hohenheim.de
http://www.cell.com/developmental-cell/abstract/S1534-5807%2815%2900618-8
Criteria of this press release:
Journalists
Biology, Chemistry
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
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