Mannheim bundesweit Vorreiter bei Service Learning: Kombination aus Theorie und gesellschaftlichem Engagement / Erziehungswissenschaftler Professor Manfred Hofer engagiert sich mit Studierenden an Mannheimer Grund- und Hauptschulen
Der ehemalige amerikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter hat gestern Abend eine besondere Lehrveranstaltungsform an der Universität Mannheim ausgezeichnet - so genannte Service Learning Seminare. Studierende wenden dabei im Rahmen einer Lehrveranstaltung ihr Wissen in gemeinnützigen Projekten an. Die Universität Mannheim zählt bundesweit zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Den Preis nahm der Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Manfred Hofer am Abend des Donnerstag, 4. Oktober, in Lüneburg aus den Händen Carters entgegen.
Der 1. Preis des "Jimmy und Rosalynn Carter Partnership Award for Campus-Community Collaboration" ist mit 15.000 Euro dotiert. Professor Hofer erhält die Auszeichnung zusammen mit seinen Studierenden von CampusAktiv für das Projekt "Studierende übernehmen Verantwortung": Die Studierenden pädagogischer und sozialwissenschaftlicher Fächer setzen sich im Rahmen eines Seminars für Mannheimer Schülerinnen und Schüler ein. Sie organisieren an einer Grund- und Hauptschule unter anderem Übungen zur sozialen Kompetenz, bilden Streitschlichter aus und bereiten Hauptschüler auf ihre Abschlussprüfung vor. "Die Breite und die Nachhaltigkeit unseres Projekts hat die Jury überzeugt", freut sich Hofer.
"Die Universität Mannheim bildet Führungskräfte für Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft aus. Dazu zählt, dass unsere Studierenden die Bedeutung gesellschaftlicher Verantwortung kennen lernen und motiviert werden, diese selbst zu übernehmen", erklärt Unirektor Professor Dr. Hans-Wolfgang Arndt.
Ziel der "Jimmy und Rosalynn Carter Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft" ist es, die Bereitschaft von Studierenden für ein Engagement in gemeinnützigen Projekten zu fördern. Von besonderer Bedeutung ist für die Stiftung dabei die Integration der gemeinnützigen Tätigkeit in die akademische Ausbildung, das so genannte Service Learning. Ziele dieser Lehrform sind neben einem verbesserten Fachwissen eine Förderung des politischen Bewusstseins und der Identitätsentwicklung von Studierenden. Die Universität Mannheim hat sich in Deutschland zum Vorreiter dafür entwickelt: Professor Hofer startete bereits 2003 bundesweit als einer der ersten mit einem Service Learning Seminar und bietet dieses seither regelmäßig an. Aus dem Seminar heraus gründeten einige Studierende die Initiative CampusAktiv, die sich für Service Learning an Hochschulen einsetzt. Vergangenes Semester war die Universität Mannheim Gastgeber der ersten Tagung über "Service Learning an Hochschulen". Seit 2006 gibt es an der Universität Mannheim zudem eine zentrale Stelle für die Koordination und Entwicklung entsprechender Projekte.
Zu den aktuellen Service-Learning-Projekten an der Universität Mannheim gehört neben Professor Hofers Seminar "Pädagogisch-psychologische Interventionsmethoden" ein Praxisseminar zum Thema "Sprachförderung". Darin ermöglichen Studierende der Sprachwissenschaft in Kooperation mit der Stadt Mannheim Sprachförderunterricht an lokalen Schulen. Nächstes Semester wird eine Übung zur Vorlesung "New Public Management" fortgesetzt, in der BWL-Studierende Lösungen für die Mannheimer Stadtverwaltung entwickeln. "Weitere Projekte, zum Beispiel in der Wirtschaftspädagogik, der Psychologie und in den Sozialwissenschaften, sind in Vorbereitung", berichtet Carla Gellert vom Koordinationsbüro für Service Learning an der Uni Mannheim. Auch ist die Gründung eines Netzwerkes von Hochschulen, die Aktivitäten gesellschaftlicher Verantwortung fest in ihren Lehrplan integriert haben, geplant. Mitglieder werden neben der Uni Mannheim unter anderem die Universitäten Lüneburg, Duisburg-Essen und Trier sein.
Kontakt:
Universität Mannheim
Carla Gellert
Tel.: 0621 / 181 1018
E-Mail: gellert@verwaltung.uni-mannheim.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).