idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/07/2012 07:32

TU Hamburg: Großer Schritt auf dem Weg zu Biokunststoffen. Mikroorganismen ersetzen Erdöl

Jutta Katharina Werner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressestelle
Technische Universität Hamburg-Harburg

    Ob als Grundstoff zur Herstellung von Teppichböden, in Lösungsmitteln von Lacken, als Zusatz von Reinigungsprodukten: Propandiol und Butanol stecken in vielen Produkten unseres Alltags. Ohne Erdöl sind diese chemischen Grundstoffe bisher kaum konkurrenzfähig herstellbar – noch nicht. Weltweit suchen Forscher nach ressourcenschonenden Alternativen, darunter auch Prof. Dr. rer. nat. An-Ping Zeng von der TU Hamburg. Durch seine wegweisende Optimierung in der industriellen Herstellung von Ausgangsmaterialien für Biokunststoffe hat sich der Hamburger Forscher diesem Ziel bereits einen großen Schritt genähert.

    Jetzt ist Zeng auch in eines der größten europäischen Forschungsvorhaben aufgenommen worden, in dessen Zentrum generell die Umwandlung von Biomasse in Chemikalien in einer Bioraffinerie steht und das bereits seit 2010 läuft. Seine Aufgabe besteht speziell darin, Verfahren für eine erdölunabhängige Produktion von 1,3-Propandiol, n-Butanol und Biogas zu entwickeln. n-Butanol könnte dann sogar als Biokraftstoff eingesetzt werden. Knapp 2 Millionen Euro stehen dem Hamburger Wissenschaftler bis Ende 2013 für seine Forschung in dem Projekt „European multilevel integrated biorefinery design for sustainable biomass processing“ zur Verfügung, an dem insgesamt 30 Forscher aus 15 europäischen Ländern beteiligt sind. Kostenvolumen: 37,4 Millionen Euro.

    An-Ping Zeng gilt international als Vorreiter in der Entwicklung und Optimierung dieser Herstellungsprozesse. So war es dem Leiter des Instituts für Bioprozess- und Biosystemtechnik an der Hamburger TU 2011 nach dreijähriger Forschungsarbeit in dem europäischen Verbundprojekt „Propanergy“ mit bisher nicht dagewesenem Erfolg gelungen, aus Glycerin 1,3-Propandiol herzustellen. Der Clou: Zeng arbeitet mit einer ausgeklügelten Mischung verschiedener Mikroorganismen. An dieser mikrobiellen Gemeinschaft sind zum Beispiel Bakterien aus der Gattung der Clostridien beteiligt. Zeng wird seinen weltweit vielbeachteten Weg auch im neuen EU-Projekt verfolgen und nach Mikroorganismen suchen, die miteinander harmonieren und – und fleißig arbeiten. Und das heißt in diesem Fall den Stoffwechsel auf Hochtouren fahren, um auf diesem natürlichen Weg Stroh, Holz und andere Arten von Bioabfall in chemische Grundstoffe umzuwandeln.

    1,3-Propandiol ist inzwischen eine Massenchemikalie, die zur Herstellung neuartiger Polyester dient. Mehr als 100.000 Tonnen davon werden jährlich hergestellt, überwiegend auf chemischem Wege – unter Verwendung fossiler Ressourcen, meist Erdöl. n-Butanol ist derzeit ebenfalls ein Massenprodukt auf Erdölbasis.

    Für Rückfragen

    TU Hamburg-Harburg
    Institut für Bioprozess- und Biosystemtechnik
    Prof. Dr. rer. nat. An-Ping Zeng
    Tel.: 040 / 42878-4183
    E-Mail: aze@tuhh.de

    TU Hamburg-Harburg
    Pressestelle
    Jutta Katharina Werner
    Tel.: 040 / 42878-4321
    Mobil: 0173 245 9999
    E-Mail: j.werner@tuhh.de


    More information:

    http://www.tuhh.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Energy, Environment / ecology, Materials sciences
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).