Über die Eigenarten der Partnerwahl schwach elektrischer Fische publiziert ein Biologenteam der Universität Potsdam in der neuesten Ausgabe des „Royal Society Open Science“. Die Wissenschaftler können zeigen, dass bei den untersuchten Nilhechten eher die Männchen den Partner auswählen, wohingegen es bei den meisten anderen Arten die Weibchen sind.
Afrikanische schwach elektrische Fische erzeugen elektrische Entladungen zur Orientierung, Kommunikation und Partnerfindung. Form und Länge der Entladungen sind je nach Fischart unterschiedlich. „In dieser Arbeit konnten wir zeigen, dass in mindestens zwei Arten die männlichen Individuen ihre eigene Art erkennen und von anderen Arten unterscheiden können. Eine solche Männchenwahl ist außergewöhnlich, weil normalerweise die Weibchen entscheidend für die Partnerwahl sind“, erklärt Ralf Tiedemann, Professor für Evolutionsbiologie und spezielle Zoologie an der Universität Potsdam. Die Wissenschaftler konnten weiterhin nachweisen, dass die Männchen mancher Arten ihre Partner allein an kleinsten Ladungs-Unterschieden im Milli-Volt- und Mikrosekundenbereich erkennen können. Anderen Arten fehlt diese Fähigkeit – sie brauchen offensichtlich weitere Merkmale. Ob hier Aussehen oder Geruch eine Rolle spielen, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Nagel R, Kirschbaum F, Engelmann J, Hofmann V, Pawelzik F, Tiedemann R (2018) Data from: Male-mediated species recognition among African weakly electric fishes. Dryad Digital Repository. https://doi.org/10.5061/dryad.9kv93
Kontakt: Prof. Dr. Ralph Tiedemann
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E-Mail: tiedeman@uni-potsdam.de
Foto: Nilhecht im Versuchsbecken (Foto Karla Fritze)
Medieninformation 15-02-2018 / Nr. 024
Antje Horn-Conrad
Universität Potsdam
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Nilhecht im Versuchsbecken
Karla Fritze
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