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25.02.2015 12:44

Bayer Thrombosis Research Award 2015 für Dr. Markus Bender

Dr. Katharina Jansen Unternehmenspolitik und Presse - Wissenschaft und Forschung
Bayer AG

    Auszeichnung der Bayer-Stiftung für „Wissenschaft & Bildung“
    Forscher des Universitätsklinikums Würzburg wird für Arbeiten auf dem Gebiet seltener angeborener Erkrankungen der Blutplättchen geehrt

    Der zweite Preisträger des „Bayer Thrombosis-Research-Awards“ steht fest: Der wissenschaftliche Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation hat Dr. Markus Bender die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung zuerkannt. Damit werden seine Arbeiten zum Wiskott-Aldrich-Syndrom gewürdigt. Bender zeigte, dass sich die schweren Störungen der Blutgerinnung und des Immunsystems bei diesen Patienten auf einen Mangel des Zytoskelett-stabilisierenden Eiweißes Profilin-1 in den Vorläuferzellen der Blutplättchen zurückführen lassen. Daraus könnten sich in Zukunft neue Möglichkeiten zur Früherkennung und Behandlung dieser schweren Erkrankung ergeben.

    Mit dem Thrombosis-Research-Award werden seit 2013 aufstrebende Nachwuchsforscher für besondere Leistungen auf dem Gebiet der grundlegenden und klinischen Thromboseforschung ausgezeichnet. Er wurde 2011 durch die Bayer-Wissenschaftler Dr. Frank Misselwitz, Dr. Dagmar Kubitza und Dr. Elizabeth Perzborn gestiftet, die 2009 für die Entwicklung des Gerinnungshemmers Xarelto® den Deutschen Zukunftspreis gewonnen haben.

    „Fortschritte in der Wissenschaft – sowohl an Universitäten und Forschungsinstituten als auch in der Industrie – sind das Zukunftskapital einer Gesellschaft. Wir wollen die Forschung stärken und Exzellenz fördern“, sagt Kemal Malik, für Innovation verantwortliches Vorstandsmitglied der Bayer AG und Vorstand der Stiftung. „Bayer arbeitet an der Erforschung und Entwicklung neuer therapeutischer Optionen für Krankheiten, bei denen ein hoher medizinischer Bedarf besteht. Für uns ist es daher auch sehr wichtig, Pionierleistungen in der medizinischen Grundlagenforschung zu unterstützen. Weiterhin möchte Bayer über seine Stiftungen und besonders mit der Vergabe dieses Preises dazu beitragen, die Wertschätzung für Spitzenforschung und medizinischen Fortschritt zu steigern“, so Malik weiter. In diesem Sinne hatten die drei Bayer-Forscher das Preisgeld vom Deutschen Zukunftspreis in Höhe von 250.000 Euro für die Einrichtung dieses Nachwuchspreises zur Verfügung gestellt. Bayer hat dieses Anfangskapital auf 500.000 Euro verdoppelt.

    Dr. Frank Misselwitz, Preisstifter und Leiter des Bereichs „Herz-Kreislauf und Blutgerinnung“ der klinischen Forschung bei Bayer: „Markus Bender ist ein talentierter Forscher, dessen Arbeit aus der Vielzahl der Nominierungen herausragt. Sie verbindet Grundlagenforschung auf der molekularen Ebene der Zytoskelett-Stabilisierung von Blutzellen mit wichtigen klinischen Fragestellungen an der Grenzfläche von Blutgerinnung und Immunologie und kommt dabei zu überraschenden und grundlegend bedeutsamen Erkenntnissen. Aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten verdient Dr. Bender diese Auszeichnung in ganz besonderem Maße.“

    Die wissenschaftliche Jury des neuen Preises ist – bis auf die Preisstifter – ausschließlich mit Experten aus Universitäten und Kliniken aus ganz Deutschland besetzt. Es sind dies Prof. Dr. Michael Böhm (Universitätsklinikum des Saarlandes), Prof. Dr. Andreas Greinacher (Universitätsklinikums der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald), Prof. Dr. Edelgard Lindhoff-Last (CCB – Cardioangiologisches Centrum Bethanien in Frankfurt a. M.), Prof. Dr. Bernhard Nieswandt (Rudolph-Virchow-Zentrum der Universität Würzburg), Prof. Dr. Sebastian Schellong (Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt) und Prof. Dr. Christoph Bode (Universitätsklinikum Freiburg i. Br.).

    Der Preis wird von der „Bayer Science & Education Foundation“ vergeben. Diese Stiftung verfolgt als vorrangige Ziele die Ehrung herausragender Forschungsleistungen, die Förderung wissenschaftlicher Talente und die Unterstützung bedeutender, naturwissenschaftlicher Schulprojekte. Im inhaltlichen Fokus der Fördertätigkeiten stehen die Naturwissenschaften und die Medizin. Herausragende Forschungsleistungen honoriert die Stiftung im jährlichen Wechsel mit dem Familie-Hansen-Preis und dem Otto-Bayer-Preis, die mit jeweils 75.000 Euro dotiert sind. Zwei Preise für aufstrebende Nachwuchsforscher vervollständigen das Programm: der internationale Early Excellence in Science Award wird jährlich in den Kategorien Biologie, Chemie und Medizin mit einem Preisgeld von je 10.000 Euro vergeben. Der Bayer Thrombosis Research Award fördert Wissenschaftler, die im deutschsprachigen Raum im Bereich der grundlegenden und klinischen Thromboseforschung besondere Akzente setzen, alle zwei Jahre mit einem Preisgeld von 30.000 Euro.

    Der Preisträger Dr. Markus Bender (35) studierte Biomedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Danach promovierte er an der Würzburger Graduate School of Life Sciences, die in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird. In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit dem Thema „Untersuchungen zur Zytoskelettdynamik und Rezeptorregulation in Blutplättchen genetisch modifizierter Mäuse“. Die Promotion erfolgte 2010 am Lehrstuhl für Experimentelle Biomedizin, Rudolf-Virchow-Zentrum und Universitätsklinikum Würzburg, bei Professor Dr. Bernhard Nieswandt.2012 erhielt Bender ein Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Dieses absolvierte er bei Professor Dr. John H. Hartwig am Brigham and Women’s Hospital der Harvard Medical School in Boston (USA). Er forschte dort zum Thema „Untersuchungen zur Rolle von Zytoskelettproteinen in der Megakaryo- und Thrombozytopoese“. Seit 2014 befasst sich der Preisträger am Würzburger Lehrstuhl für Experimentelle Biomedizin mit „Untersuchungen zur Rolle von Mikrotubuli- und Aktinfilament-regulierenden Proteinen in der Megakaryo- und Thrombozytopoese“. Dabei wird er mit einem Rückkehrstipendium der DFG gefördert. In Würzburg ist Bender mit dem Sonderforschungsbereich 688 „Mechanismen und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im kardiovaskulären System“ assoziiert. Für seine Forschung wurde Bender bereits 2009 mit dem Nachwuchsförderpreis der „International Society on Thrombosis and Haemostasis“ ausgezeichnet.

    Über die Dynamik des Zellskeletts bei der Thrombozytenproduktion:
    Die Blutplättchen (Thrombozyten) entstehen im Knochenmark in einem komplexen, biologisch einzigartigen Prozess aus Vorläuferzellen. Störungen in diesem Prozess können die Menge der Thrombozyten beeinflussen: Eine zu kleine Zahl von Thrombozyten (Thrombozytopenie) tritt klinisch relativ häufig auf – unter anderem nach Chemotherapien oder Operationen. Die Nachfrage nach Thrombozyten-Transfusionen zur Behandlung dieser Erkrankung steigt derzeit stetig und Engpässe bei der Versorgung der Patienten sind absehbar. Darum sind neue Strategien zur Bekämpfung dieses klinischen Problems nötig: Vor diesem Hintergrund ist es zunächst wichtig, den Entstehungsprozess der Thrombozyten im Knochenmark genau zu analysieren. Von zentraler Bedeutung in diesem Prozess sind das Zellskelett (Zytoskelett) und seine Umstrukturierungen.


    Weitere Informationen:

    http://www.presse.bayer.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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