Gret Haller plädiert für die Fortsetzung der transatlantischen Beziehungen auf der Grundlage einer rationalen Analyse der Unterschiede.
Europa steht im transatlantischen Verhältnis in einer langdauernden Auseinandersetzung. Doch der transatlantische Dialog muss fortgesetzt werden, daran besteht für die Publizistin und engagierte Menschenrechtlerin Gret Haller kein Zweifel. Die Beschwörung der Gemeinsamkeiten diesseits und jenseits des Atlantiks ist für sie nicht der richtige Weg. Auch die These von der absoluten Unvereinbarkeit, wie sie aus einer antiamerikanischen Stimmung heraus formuliert wird, ist kontraproduktiv, denn sie schwächt den europäischen Standpunkt, indem sie den Faden von "gut" und "böse", von "Freund" und "Feind" aufnimmt. Beide Haltungen führen, so Haller, in eine Sackgasse, weil sie emotional begründet sind. Europa wird sich in der Auseinandersetzung mit den USA nur dann behaupten können, wenn die transatlantischen Unterschiede - im Rechts-, Staats- und Politikverständnis - rational analysiert werden und die Tradion der fortschreitenden Einbindung von Macht in das Recht - auch weltweit - konsequent fortgesetzt wird.
Gret Haller, geb. 1947 in Zürich, war Präsidentin des schweizerischen Parlaments, später schweizerische Botschafterin beim Europarat und arbeitete von 1996-2000 als Ombudsfrau für Menschenrechte in Sarajewo. In ihrem Buch "Die Grenzen der Solidarität - Europa und die USA im Umgang mit Staat, Nation und Religion" (Berlin, 2002) nimmt sie die transatlantischen Beziehungen systematisch unter die Lupe.
Hinweise zur Teilnahme:
Öffentliche Veranstaltung, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Termin:
05.03.2004 ab 18:15
Veranstaltungsort:
Kulturwissenschaftliches Institut, Essen
Goethestr. 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
27.02.2004
Absender:
Sabine Rehorst
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event10603
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).