Die Tagung bietet erstmals einen umfassenden Überblick über den Hörfunk in der DDR, der bisher in der Forschung eher wenig beachtet wurde, obwohl er bis in die 60er Jahre Leitmedium in beiden deutschen Staaten war.
Organisatoren der Tagung sind der Studiengang Journalistik der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Die Veranstaltung, die sich erstmals ausführlich mit dem Hörfunk im SED-Staat befasst, wird neben der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur vom DeutschlandRadio Berlin im Rahmen von dessen 10jährigem Bestehen unterstützt. DeutschlandRadio Berlin überträgt die Veranstaltung live über seine Mittelwelle 855 kHz.
Radio in der DDR - das bedeutete einerseits scharfe Kampagnen gegen Bonn und den Westen, optimistische Aufbaupropaganda, langatmige Parteischulungen und kommunistische Kampflieder. Andererseits brachten aber auch flotte Tanzmusik, Popsongs und Schlager den realsozialistischen Äther zum Swingen. Diese Art von Unterhaltung wurde jedoch von der Parteispitze stets misstrauisch beäugt und konnte sich nur zeitweise entfalten. Unter ähnlich strenger Aufsicht standen zeitweise Hörspielproduktion sowie Literatur- und Kultursendungen.
Die Tagung zu 40 Jahren DDR-Rundfunkgeschichte greift zahlreiche dieser Aspekte auf. Beiträge widmen sich beispielsweise den gegen Westen gerichteten Geheimsendern der DDR oder der Mokka-Milch-Eisbar im Jugendstudio DT 64. Die Macher, die Programme und die Hörer werden ebenso berücksichtigt wie zeitgeschichtliche Kontexte und vergleichende Perspektiven. Der Workshop bietet ein Forum, in dem sich Forscher unterschiedlicher Disziplinen austauschen können, in dessen Rahmen zugleich aber auch die Perspektiven von Zeitzeugen und Wissenschaftlern, die in den letzten Jahren die umfangreichen Programm- und Aktenüberlieferungen der DDR ausgewertet haben, aufeinander treffen. Die Tagungsbeiträge werden in einem Buch zusammengefasst, das voraussichtlich Ende des Jahres erscheinen wird.
Hinweise zur Teilnahme:
Dr. Klaus Arnold (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Tel.: 08421/93-1556, e-mail: Klaus.Arnold@ku-eichstaett.de
Dr. des. Christoph Classen (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam), Tel.: 0331-28991-17, e-mail: classen@zzf-pdm.de
Termin:
26.03.2004 ab 11:00 - 27.03.2004
Veranstaltungsort:
DeutschlandRadio Berlin
Hans-Rosenthal-Platz
10825 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
16.03.2004
Absender:
Dipl.-Journ. Constantin Schulte Strathaus
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event10761
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).