Parteien nehmen eine Zwitterstellung ein: als quasi-verfassungsrechtliche Organe sind sie staatliche Organisationen, als Vereine bürgerlichen Rechts sind sie Organisationen der Gesellschaft. Parteien bewegen sich somit im Spannungsverhältnis von Gesellschaft (soziale Sphäre) und Bürokratie (staatliche Sphäre). Glaubt man dem Bild, welches viele Befunde zeichnen, steht den Parteien eine besonders düstere Zukunft ins Haus. Schwindende Mitgliederzahlen, sinkende Finanzen und nachlassende politische Bedeutung. Dies ist auch Folge einer Verflechtung von Partei- und Staatsämtern bzw. Mandaten. Die gesellschaftliche Verankerung der Parteien geht zu Lasten ihrer Verankerung im Staat zurück. Ihre Nähe zum Staat und die stärkere Distanz zur Bürgergesellschaft ist eine Ursache der Parteienverdrossenheit. Immer mehr Wähler trauen keiner der beiden Großparteien noch Lösungskompetenz in zentralen Themenbereichen zu. Die Tagung "Parteien in der Bürgergesellschaft: Konkurrenz oder Kooperation?" soll Wege und Perspektiven aufzeigen, wie sich bürgerschaftliches Engagement und parteipolitische Aktivität unter dem Druck zunehmender Professionalisierung verbinden und wieder zusammenführen lassen.
Veranstalter:
WZB in Kooperation mit berlinpolis, gefördert von der Robert Bosch Stiftung
Programm
Mittwoch, 7. Juli 2004
18 Uhr
Begrüßung
Konstanza Prinzessin zu Löwenstein, WZB
Grußwort
Günter Gerstberger, Leiter des Programmbereichs Jugend-Bildung-Bürgergesellschaft, Robert Bosch Stiftung
Einführung
Daniel Dettling (Vorsitzender berlinpolis)
18.30 Uhr
"Von der Parteien- zur Mediendemokratie: Bleibt der Bürger auf der Strecke?"
Referat: Prof. Dr. Elmar Wiesendahl, Universität Hamburg
19 Uhr
Podiumsdiskussion:
Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli, Universität Koblenz
Priv.-Doz. Dr. Bernhard Weßels, WZB
Prof. Dr. Joachim Raschke, Universität Hamburg
Dr. Andreas Helle, SPD
Moderation: Dr. Thomas Leif, Journalist, Vorsitzender Netzwerk Recherche
20.30 Uhr
Imbiss, Getränke
Donnerstag, 8. Juli 2004
9.30 Uhr
Die "Bürgerpartei"
Impuls: Dr. Christoph Stölzl, Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses und Bundesvorstand der CDU
Antwort: Philipp Mißfelder, Vorsitzender der Jungen Union Deutschlands
10.45 Uhr Kaffeepause
11 Uhr
Die "moderne Mitgliederpartei"
Impuls: Kajo Wasserhövel, Bundesgeschäftsführer der SPD
Antwort: Niels Annen, Bundesvorstand SPD
12.30 Uhr Mittagspause mit Imbiss
13.30 Uhr
Abschließende Podiumsdiskussion:
"Mehr Demokratie wagen? Zur Zukunft von Parteiendemokratie und Bürgergesellschaft"
Prof. Dr. Elmar Wiesendahl, Universität Hamburg
Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Universität Düsseldorf
Holger Backhaus-Maul, Universität Halle
Tanja Gönner, MdB CDU
Moderation: Robert Leicht, Die ZEIT
15 Uhr Ende der Tagung
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung erbeten bis zum 1. Juli 2004
Eva Gmelin
Telefon: 030-25491633
Fax: 030-25491684
E-Mail: gmelin@wz-berlin.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Claudia Roth, Pressereferat WZB, email: roth@wz-berlin.de; Telefon: 25491-510
Termin:
07.07.2004 ab 18:00 - 08.08.2004 15:00
Veranstaltungsort:
Reichpietschufer 50
Raum A 300
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
Arten:
Eintrag:
23.06.2004
Absender:
Burckhard Wiebe
Abteilung:
Abteilung Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
unbekannt
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event11567
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