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Veranstaltung



24.11.2004 - 26.11.2004 | Berlin-Steglitz

Technik in einer fragilen Welt. Die Rolle der Technikfolgenabschätzung

Die Tagung "Technik in einer fragilen Welt. Die Rolle der Technikfolgenabschätzung" findet in Berlin statt. Sie befasst sich mit den Herausforderungen der "lifesciences" und der Verletzlichkeit der Gesellschaft. Veranstalter ist das Forschungszentrum Karlsruhe mit Unterstützung des BMBF.

NTA1 - Erste Konferenz des Netzwerks TA
Konstituierung des "Netzwerks TA"

Die Konferenz wird veranstaltet vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS, Forschungszentrum Karlsruhe, Prof. A. Grunwald) in Zusammenarbeit mit den Universitäten Bielefeld (Prof. A. Bora) und Stuttgart (Prof. O. Renn) sowie mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Hintergrund

Die Welt wird heute als hoch differenziert, aber auch als fragil und verwundbar wahrgenommen. Viele Entwicklungen haben zu diesem Befund beigetragen. Zu den wesentlichen Gründen gehören die ökonomische Globalisierung, die Auflösung kultureller Traditionen, das Denken in Netzwerken statt in Hierarchien und die Herausforderung des menschlichen Selbstverständnisses durch die Lebenswissenschaften.

Technik hat an diesen Entwicklungen in mehrfacher Hinsicht einen erheblichen Anteil. So sind Informations- und Kommunikationstechnik eine unverzichtbare Voraussetzung der Globalisierung. Vernetzte, dezentrale und "kleine" Technologien bilden die Speerspitze der technischen Innovationen. Ihr Netzwerkcharakter steigert Komplexität und Unvorhersehbarkeit "systemischer" Effekte. Neue Fragen an das Selbstverständnis des Menschen kommen aus aktuellen Entwicklungen in Bio-, Gen-, Nano- und Medizintechnik wie auch aus der Hirnforschung. Wissenschaft und Technik bringen bislang ungeahnte neue Möglichkeiten hervor, machen die moderne Gesellschaft aber auch verletzlich und angreifbar.

Die Fragilität der heutigen Welt ist einerseits die Folge technischer - und damit verbundener sozialer - Innovationen. Andererseits stellt sie eine wesentliche Randbedingung für die Gestaltung der Technik für die Welt von morgen dar. Aus diesen Gründen kommt der Analyse von Innovationsprozessen und der Erarbeitung und Bewertung von Handlungsoptionen für Politik und Gesellschaft eine weiter wachsende Bedeutung zu, um Felder des wünschenswerten technischen Fortschritts zu identifizieren. Angesichts vieler Diskussionen um neue Formen politischer Governance in der "fragilen Welt" steigen die Erwartungen an Technikfolgenabschätzung und benachbarte Felder, durch Politikberatung und Begleitung gesellschaftlicher Diskurse zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung in Zukunftsfragen aktiv beizutragen.

Zielsetzungen

Die Konferenz "Technik in einer fragilen Welt. Die Rolle der Technikfolgenabschätzung" will durch wissenschaftliche Analyse der geschilderten aktuellen Entwicklungen Strategien der Technikgestaltung unter den Rahmenbedingungen der "fragilen Welt" aufzeigen. Der Fokus liegt dabei auf den Möglichkeiten der Technikfolgenabschätzung sowie ihre Vernetzung mit anderen Forschungsrichtungen wie Innovationsforschung und Praktischer Ethik.

Themenfelder

Folgende Themenfelder werden in drei Sektionen behandelt:

1. Fragilität des Individuums:
die Herausforderungen der "life sciences" und der "life technologies" für die Identität des Menschen. Inwieweit wird der Begriff der menschlichen Person selbst fragil, was bedeutet dies für die Gesellschaft und wie kann darauf reagiert werden?

Keynote:
"From chance to choice. Selbstverhältnis und Verantwortung im Kontext biomedizinischer Körpertechniken"
Professor Dr. Regine Kollek;
Universität Hamburg, stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Ethikrats

2. Fragilität der Gesellschaft:
auf welche Weise führt Technik direkt oder indirekt zu neuartigen gesellschaftlichen Gefährdungen und steigert die Verletzlichkeit der Gesellschaft? Wie lassen sich frühzeitig Risiken abschätzen und Gegenmaßnahmen ergreifen?

Keynote:
"Die gesellschaftliche Kontrolle neuer Erkenntnisse? Zur Wissenspolitik in demokratischen Gesellschaften"
Professor Dr. Nico Stehr
Zeppelin University gGmbH Friedrichshafen

3. Technikgestaltung in einer fragilen Welt:
auf welche Weise beeinflusst die Diagnose einer fragilen Welt die Möglichkeiten der Technikreflexion und der Technikgestaltung heute? Wie ändern sich Risikokommunikation, das Verhältnis zu Wissenschaft und Technik sowie technikbezogene Entscheidungsprozesse?

Keynote:
"Technikgestaltung - Herausforderungen für Forschung und Politikberatung heute"
Professor Dr. Dr.h.c. Reinhard Hüttl
Technische Universität Cottbus, Vorstandsmitglied acatech

Adressaten

Als Referenten und Teilnehmer sind Wissenschaftler und Praktiker aus folgenden Bereichen angesprochen:

- Technikfolgenabschätzung und angrenzende Felder wie Innovationsforschung, Praktische Ethik oder Innovations- und Technikanalyse;
- für das Thema der Konferenz einschlägige wissenschaftliche Disziplinen (Natur- und Technikwissenschaften einerseits, Sozial- und Kulturwissenschaften andererseits);
- Politik und Wirtschaft;
- Zivilgesellschaft (z. B. Nichtregierungsorganisationen).

Konstituierung des "Netzwerk TA"

Im Rahmen der Konferenz konstituiert sich das "Netzwerk TA". Das Netzwerk TA ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Experten im Themenfeld "Technikfolgenabschätzung". Das Netzwerk dient dem Ziel, Informationen auszutauschen, gemeinsame Forschungs- und Beratungsaufgaben zu identifizieren, methodische Entwicklungen zu initiieren und zu begleiten sowie den Stellenwert der TA in Wissenschaft und Gesellschaft auszubauen. Gleichzeitig dient das Netzwerk als Plattform für gemeinsame Kooperationen und Aktionen.

Öffentliche Podiumsdiskussion

Im Rahmen der Konferenz wird am Abend des 24.11.2004 um 19 Uhr im Best Western Hotel Steglitz International eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema "Neuer schöner Mensch? Möglichkeiten und Grenzen der Menschengestaltung durch Gentechnik und künstliche Intelligenz" stattfinden. Experten aus Politik und Wissenschaft stellen sich den Fragen des Auditoriums.

Einführungsveranstaltung

Hochrangige Vertreter aus Politik und Industrie werden in der Einführungsveranstaltung die "Nachfrageseite" der Technikfolgenabschätzung repräsentieren. Vortragende sind u.a. Wolf-Michael Catenhusen, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung und Dr. Gerhard Schmid, bisheriger Vize-Präsident des Europäischen Parlaments, sowie Dr. Willi Fuchs, Direktor und geschäftsführendes Präsidialmitglied des VDI

TA-Nachwuchsförderung

Die Konferenz hat sich zum Ziel gesetzt, den wissenschaftlichen Nachwuchs besonders zu fördern und führt deshalb eine Postersession mit jungen Wissenschaftlern (Diplomanden, Doktoranden) durch, die auf dem Gebiet der Technikfolgenabschätzung oder zum Thema der Konferenz arbeiten.

Hinweise zur Teilnahme:
Kontakt:

Dr. Michael Decker
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse
Forschungszentrum Karlsruhe
Postfach 3640, 76021 Karlsruhe
Tel.: 07247-82-3007
Fax.: 07247-82-4806
Email: decker@itas.fzk.de

Tagungsort:

Neues Glashaus im Botanischen Garten
Am Fichtenberg 17
12165 Berlin-Steglitz
http://www.berlinevents.de/gh_main.htm

Ort der öffentlichen Podiumsdiskussion am 24.11.2004
und der Konstituierenden Sitzung des Netzwerks TA am 24.11.2004:

Best Western Hotel Steglitz International
Albrechtstr. 2
D-12165 Berlin
http://www.tagungshotel.com/hotel_1049098849.htm

Termin:

24.11.2004 ab 15:00 - 26.11.2004 13:00

Veranstaltungsort:

Neues Glashaus im Botanischen Garten
Am Fichtenberg 17
12165 Berlin-Steglitz
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion

Arten:

Eintrag:

15.10.2004

Absender:

Inge Arnold

Abteilung:

Stabsabteilung Presse, Kommunikation und Marketing

Veranstaltung ist kostenlos:

unbekannt

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event12248


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