Rationales Verhalten wird seit der Aufklärung durch die Gesetze der Logik und die Maximierung des erwarteten Nutzens definiert. Der ideal rationale Mensch ist so gut wie allwissend und verfügt über unendliche Zeit. Aber wie trifft man Entscheidungen, wenn man, wie die meisten unter uns, wenig Zeit und Wissen hat? Im Vortrag wird Gerd Gigerenzer über die Forschung zu heuristischen (statt optimalen) Entscheidungen berichten. Kognitive Heuristiken sind schnell, verarbeiten nur wenig Information und können dennoch zu genau so guten oder besseren Problemlösungen führen wie "rationale" Methoden. Denn Heuristiken machen sich (1) die evolvierten Fähigkeiten des menschlichen Gehirns zunutze und passen sich (2) an Strukturen der Umwelt an. Weniger kann also mehr sein.
Gerd Gigerenzer, geb. 1947, ist Professor für Psychologie und Direktor am MPI für Bildungsforschung in Berlin. Forschungsschwerpunkt: Untersuchung von Urteilen und Entscheiden unter Unsicherheiten. Seit 2001 ist er Mitglied der Leopoldina (Sektion Empirische Psychologie und Kognitionswissenschaften).
Hinweise zur Teilnahme:
Keine Teilnahmebeschränkung
Termin:
25.01.2005 16:30 - 17:30
Veranstaltungsort:
Vortragssaal der Akademie, Emil-Abderhalden-Str. 36
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Psychologie
Arten:
Eintrag:
18.11.2004
Absender:
Prof.Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event12669
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