Die Veranstaltung wird vom Institut für Kunst- und Musikwissenschaft organisiert und beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen dem "Zitieren" historischer Architektur in einer Stadt und der städtischen Identität.
Dresden, die Barockstadt mit ihren prächtigen Bauten lag nach dem Bombenangriff 1945 in Schutt und Asche. In den Nachkriegsjahren bauten die Dresdner mit großem Einsatz den historischen Stadtkern wieder auf. Mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche nähert sich derzeit eine der größten und spektakulärsten Rekonstruktionen der Architekturgeschichte ihrer Vollendung.
"Die Dresdner Identität speist sich in hohem Maße aus Vergangenem. Dresden beruft sich viel stärker als andere Städte auf das historische Stadtbild", erklärt Dr. Gilbert Lupfer von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der gleichzeitig als Privatdozent an der TU Dresden lehrt.
Es scheint, als sehnten sich viele Dresdner nach dem Stadtbild aus der Zeit vor 1945. Die neue urbane Identität soll möglichst das Spiegelbild der alten, der Vorkriegsidentität sein. Dresden definiert sich wesentlich über den Verlust vom Februar 1945 - und versucht gleichzeitig, ihn materiell möglichst ungeschehen zu machen.
Nur ist das nicht überall möglich. Vom Dresdner Neumarkt sind keine baulichen Überreste mehr vorhanden. Sollte der Neumarkt nach alten Vorbildern wieder aufgebaut werden? Ist ein kompletter Neubau in moderner Architektur sinnvoll? Oder sollten Elemente integriert werden, welche die alte Bauweise zitieren?
Die Redebeiträge des Kolloquiums beschäftigen sich mit der Suche nach urbaner Identität. Sie fragen zum Beispiel, auf welches kollektive Gedächtnis die Identitätsdefinitionen zurückgreifen sollen und welche Erinnerungsspuren in diesem Prozess profiliert oder verworfen werden. Exemplarisch wird die Konstruktion urbaner Identität anhand des Dresdner Neumarktes, des Hauses Gropius in Dessau, dem Potsdamer Platz in Berlin und anhand von Rekonstruktionsprojekten in Ost- und Ostmitteleuropa seit den 1980er Jahren gezeigt.
Hinweise zur Teilnahme:
Ansprechpartner für Journalisten: Dr. Paul Sigel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, Tel. 0351 463-35708
Termin:
28.01.2005 ab 09:30 - 29.01.2005
Veranstaltungsort:
TU Dresden, Hörsaal 02, August-Bebel-Straße 20
01062 Dresden
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
Arten:
Eintrag:
25.01.2005
Absender:
Birgit Berg
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event13166
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