In der römischen Juristensprache bedeutet profanieren, den Menschen zu ihrem freien Gebrauch das zurückzugeben, was der Sphäre des Heiligen zugeordnet worden war. Von dieser Definition ausgehend unternimmt der Vortrag den Versuch, das heutige Verhältnis zwischen Politik und Religion aus einer neuen Perspektive zu denken und die Profanierung als mögliche politische Aufgabe darzustellen.
Giorgio Agamben, geboren 1942 in Rom, studierte Jura, Literatur und Philosophie. Der entscheidende Impuls für die Philosophie kam nach Abschluß des Jura-Studiums über zwei Seminare mit Martin Heidegger im Sommer 1966 und 1968. Neben Heidegger waren Michel Foucault, Hannah Arendt und Walter Benjamin wichtige Bezugspersonen in Agambens Denken. Bekannt wurde Agamben mit seinem Buch "Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben" (deutsch Frankfurt a. M. 2002). Als Herausgeber der italienischen Ausgabe der Schriften Walter Benjamins fand Agamben eine Reihe von dessen verloren geglaubten Manuskripten wieder auf. Seit Ende der achtziger Jahre beschäftigt sich Agamben vor allem mit politischer Philosophie. Er lehrt zur Zeit Ästhetik und Philosophie an den Universitäten Verona und Marcerata und hatte Gastprofessuren unter anderem in Paris, Berkeley, Los Angeles, Irvine. Zuletzt erschienen sind auf deutsch: "Die kommende Gemeinschaft", Berlin 2003, "Das Offene: der Mensch und das Tier", Frankfurt a. M. 2004, "Ausnahmezustand", Frankfurt a. M. 2004, "Stanzen", Berlin 2005.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
11.05.2005 20:00 - 22:00
Veranstaltungsort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Einsteinsaal
Jägerstr. 22-23
10117 Berlin
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
04.04.2005
Absender:
Sabine Zimmermann
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Englisch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event13684
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