Jede fünfte Eheschließung in Deutschland ist binational, jedes vierte Neugeborene hat mindestens einen ausländischen Elternteil und jeder dritte Jugendliche hat einen Migrationshintergrund. "Vielfalt ist Normalität", sagt Marieluise Beck, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, und fordert die gesellschaftlichen Institutionen auf, diesen Pluralismus produktiv zu nutzen und sich zu interkulturell zu öffnen. "In Deutschland leben 14 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund", sagt Beck und zeigt damit die Größenordnung der Herausforderung, vor der unsere Gesellschaft steht.
Erst vor wenigen Tagen legte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein Memorandum zur "Integrationspolitik in der Einwanderungsgesellschaft" vor und macht darin unter anderem auf die schlechten Ausbildungsbedingungen insbesondere von Migrantenkindern aufmerksam: 40 Prozent blieben ohne berufliche Qualifizierung. "Hier bahnt sich eine Katastrophe an", sagt Beck und verweist unter anderem auf die Schlüsselfunktion der frühzeitigen Förderung von Kindern und Jugendlichen. Ihr Vortrag "Interkulturelle Öffnung der Hilfeeinrichtungen" am 5. Oktober bildet den Auftakt zu dem Fachkongress "Spannungsfeld - Vorurteil und Verständnis" in Bremen.
Mit ihren Vorträgen und Arbeitsgruppen bietet die Tagung einen Querschnitt zu aktuellen Problemen aus den Bereichen Gesundheit, Familie, Gewalt, Recht und Armut. So referiert Prof. Dr. Joachim Gardemann (Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe, FH Münster) zur gesundheitlichen Situation von Kindern mit Migrationshintergrund, und die Berliner Rechtsanwältin Dr. Kerstin Niethammer berichtet zum Kindschaftsrecht mit Auslandsberührung. Prof. Franz J. Heeg von der Universität Bremen behandelt "Methoden der energetischen Psychologie zur Beratung in multikulturellen Kontexten", und Carola Bury von der Arbeitnehmerkammer Bremen widmet sich in ihrem Vortrag dem Thema "Armut als Herausforderung in der professionellen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen". Mit ihrem Bericht "Armut und Gesundheit" machte sie bundesweit Schlagzeilen.
Der Fachkongress wird durch das BMFSFJ gefördert.
Hinweise zur Teilnahme:
Über die Homepage der Kinderschutz-Zentren (s.u.) sind Online-Anmeldungen möglich. Die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung am 5.10.2005 mit Vorträgen von Marieluise Beck (Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration), Gerti Gerlach (Kinderschutz-Zentrum und Vorsitzende des Kinderschutzbund-Landesverbandes Bremen) und Erhard Heintze (Referat Zuwanderungsangelegenheiten und Integrationspolitik beim Senator für Soziales, Bremen) ist kostenlos.
Termin:
05.10.2005 ab 17:00 - 07.10.2005 15:45
Veranstaltungsort:
Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaften an der Universität Bremen (BIBA), Hochschulring 20
28359 Bremen
Bremen
Deutschland
Zielgruppe:
Lehrer/Schüler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
Arten:
Eintrag:
23.09.2005
Absender:
Angelika Rockel
Abteilung:
Hochschulkommunikation und -marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event14970
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