In einem gemeinsamen Projekt der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) mit der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest wurde der älteste erhaltene Katalog einer wichtigen Sondersammlung der ULB erstmals publiziert.
Die Ungarische Bibliothek befindet sich seit 1823 - nach der Vereinigung der Wittenberger mit der halleschen Universität - in Verwahrung an der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt. Teile der Sammlung befinden sich inzwischen auch als Leihgabe an der Humboldt-Universität.
Die Sammlung alter Drucke wird im Bereich der ungarischen Exulantenliteratur als weltweit eine der bedeutendsten Sammlungen eingeschätzt.
Der Stifter der Bibliothek war der Ungar Georgius Michaelis Cassai, der im 17. Jahrhundert in das protestantische Wittenberg emigrierte. Er studierte in Wittenberg und lehrt später als Dekan an der Universität. 1725 vermachte er seine Büchersammlung, seine Manuskriptensammlung und sein gesamtes Vermögen den in Wittenberg studierenden Ungarn. < Durch sein Stipendium begünstigt, konnte bis 1914 jährlich einige ungarische Studenten zunächst in Wittenberg und später in Halle studieren.
Ildikó Gábor, Mitarbeiterin an der Nationalbibliothek Budapest, hat den nur noch an der Széchényi-Bibliothek erhaltenen handschriftlichen Katalog der Sammlung, der im Jahr 1755 von dem Bibliothekar Adám Látsny angefertigt wurde, rekonstruiert und damit die Sammelaktivitäten bis zur Zeit des 18. Jahrhunderts dokumentiert.
Erweitert um die Namen der Stifter und Schenker konnten in vielen Fällen auch die Provenienzen der Bücher verifiziert werden. Somit entstand eine sehr detaillierte Bibliographie eines historischen Buchbestands, die den Wissenskosmos und die geistigen Interessen eines protestantischen Gelehrten an der Universität Wittenberg abbildet, die besonders durch vielfältige Bezüge zu Ungarn geprägt sind.
Die Bibliographie ist im renommierten Olms-Verlag (Hildesheim) erschienen. Sie enthält einführende Artikel des Generaldirektors der Nationalbibliothek Budapest, István Monok, zu ungarischen Bibliotheken im Ausland in der frühen Neuzeit und der stellvertretenden Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek, Dorothea Sommer, zur Geschichte der Sammlung sowie eine Reihe von Illustrationen.
Das Buch richtet sich sowohl an die bibliothekarische Fachwelt in Deutschland und Ungarn als auch an Wissenschaftler, besonders an Historiker, Theologen und Regionalforscher.
Ansprechperson und weitere Informationen:
Dr. Dorothea Sommer
Universitäts- und Landesbibliothek
August-Bebel-Str. 13
06098 Halle (Saale)
Telefon: 0345 55-22191
Fax: 0345 55-27140
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist frei.
(nach Möglichkeit mit vorheriger Anmeldung über:
Direktion@bibliothek.uni-halle.de)
Termin:
13.12.2005 17:00 - 19:00
Veranstaltungsort:
Katalograum der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, August-Bebel-Str. 13, 1. Stock,
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Eintrag:
12.12.2005
Absender:
Dr. Margarete Wein
Abteilung:
Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event15795
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