Nietzsche hat den Menschen definiert als ein Tier, das sich zu erinnern vermag. Mit dieser Fähigkeit positioniert sich der Mensch in der Zeit, blickt zurück und schaut planend voraus. Er ist nicht der Gegenwart ausgeliefert, sondern schafft sich selbst einen Zeithorizont, in dem er sich nicht nur bewegen, handeln, erinnern, Erwartungen aufbauen und Ziele setzen kann, sondern auch über die Grenzen seiner eigenen Lebensspanne weit hinausgreift. Der Vortrag wird auf die dafür nötigen Strategien der "kulturellen Weitergabe" eingehen und dabei die methodischen Zugänge der Evolutionsbiologie und der kulturellen Gedächtnisforschung miteinander vergleichen, um Differenzen und mögliche Anschlussstellen zwischen den Wissenskulturen zu markieren.
Aleida Assmann (Jahrgang 1947) ist Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz (seit 1993). Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Lesens, Historische Anthropologie der Medien, insbes. Theorie und Geschichte der Schrift, Kulturelles Gedächtnis. Seit 2003 ist Aleida Assmann Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Kulturwissenschaften).
Hinweise zur Teilnahme:
Keine Teilnahmebeschränkung
Termin:
28.03.2006 16:30 - 17:30
Veranstaltungsort:
Vortragssaal der Akademie, Emil-Abderhalden-Str. 36
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Biologie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Sprache / Literatur
Arten:
Eintrag:
15.03.2006
Absender:
Prof.Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event16603
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