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Veranstaltung



07.04.2006 - 10.04.2006 | Freiburg

Anatomie-Tagung "Struktur von Synapsen und Ausbildung von Gliedmaßen" 7. - 10. April 2006, Freiburg

Eine gemeinsame Internationale Veranstaltung der Anatomischen Gesellschaft und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina

Die Struktur und Funktion von Synapsen, der Überträgerstrukturen der Erregung im Nervensystem, sowie die Ausbildung von Muskeln und Gliedmaßen sind die hochaktuellen inhaltlichen Schwerpunkte dieser gemeinsamen Veranstaltung der Anatomischen Gesellschaft und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, die vom 7. - 10. April 2006 in Freiburg/Br. abgehalten wird. Für die Anatomische Gesellschaft ist dies zugleich ihre 101. Jahrestagung.

Bei der Betrachtung der 380 wissenschaftlichen Beiträge des Symposiums wird offenbar, dass sich die heutige anatomische Forschung molekularer Untersuchungsverfahren bedient, um Mechanismen der Regulationen und Funktionen von Genen zu analysieren und deren Bedeutung für die Erhaltung, Entwicklung und Alterung des Organismus zu ergründen. Die Anatomie stellt danach eine zentrale vorklinische medizinische Wissenschaft dar, die zum kausalen Verständnis von Regulationsvorgängen des Körpers unter normalen Umständen und bei krankhaften Veränderungen wesentliche Erkenntnisse beiträgt. Die Anatomie ist immer bemüht gewesen, eine systemische Betrachtungsweise zu erhalten und die gewonnenen Befunde im Zusammenhang des Gesamtorganismus und seiner Organsysteme zu interpretieren. Das gilt für alle Teildisziplinen des Faches, wie Embryologie und Entwicklungsbiologie, Neuroanatomie, klinische Anatomie und Zellbiologie.

Die Hauptthemen der diesjährigen Tagung spiegeln die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Lehrstühle für Neuroanatomie und Molekulare Embryologie des Freiburger Instituts für Anatomie und Zellbiologie wider. Es handelt sich zum einen um ein Thema aus den Neurowissenschaften, das den Überträgerstrukturen von Erregungen im Zentralnervensystem, den Synapsen, gewidmet ist. Zum anderen werden in einem entwicklungsbiologischen Schwerpunktthema molekulare Mechanismen bei der Entwicklung der Gliedmaßen und der Muskulatur diskutiert.

Zu beiden Hauptthemen konnten Referenten gewonnen werden, die international führend auf diesen Gebieten tätig sind. Unter ihnen sind Carmen Birchmeier (Berlin), Margaret Buckingham (Paris), Thomas Deller (Frankfurt/Main), Nicole Le Douarin (Paris), Denis Duboule (Genf), Peter Jonas (Freiburg), Chaya Kalchheim (Jerusalem), Christophe Marcelle (Marseille), Andrew Matus (Basel), Ketan Patel (London), Peter Somogyi (Oxford, GB), Karel Svoboda (New York) und Rolf Zeller (Basel)

Die Symposien zu den Hauptthemen werden von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina mitveranstaltet, die zu den traditionsreichsten wissenschaftlichen Akademien der Welt gehört und der es ein Anliegen ist, dass sich die Anatomie als eine moderne, naturwissenschaftliche Disziplin präsentiert. Da die Entwicklungsbiologie und die Neurowissenschaften zu den Freiburger Forschungsschwerpunkten zählen, stößt dieser Kongress auf breites Interesse. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass an der Freiburger Universität zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Sonderforschungsbereiche (SFB) bestehen, die diesen Schwerpunktthemen gewidmet sind. Da ist zum einen der Sonderforschungsbereich 505 "Neuronale Differenzierung und Neurotransmission" und zum anderen der Sonderforschungsbereich 592 "Signalmechanismen in Embryogenese und Organogenese". Dazu kommen zwei thematisch angebundene Graduiertenkollegs, in denen Doktoranden aus aller Welt an aktuellen Forschungsproblemen arbeiten. Dass dieser Kongress weit über Freiburg hinaus auf großes Interesse stößt, wird eindrucksvoll dadurch belegt, dass Wissenschaftler aus 30 Ländern an der diesjährigen Tagung teilnehmen, um ihre neuesten Forschungsergebnisse zur Diskussion zu stellen.

Bei der Betrachtung des Tagungsprogramms wird außerdem deutlich, dass die Anatomie eine moderne, sehr lebendige wissenschaftliche Disziplin ist. Es wäre daher völlig abwegig, die Anatomie als ein museales Fach wahrzunehmen, wie es in den letzten Jahren durch die Diskussionen um die Ausstellung "Körperwelten" durch die Medien suggeriert worden sein mag. Von der mit modernsten zellbiologischen und molekularen Methoden arbeitenden anatomischen Wissenschaft werden auch in Zukunft wesentliche Impulse für die vorklinischen Nachbardisziplinen und die klinische Forschung ausgehen. Als Beispiel führt der Präsident der Anatomischen Gesellschaft, Professor Dr. Bodo Christ aus: "Sie haben wahrscheinlich der Presse entnommen, dass es einer Forschergruppe um Professor Hasenfuß in Göttingen gelungen ist, Stammzellen aus den Hoden von Mäusen zu gewinnen, die sich zu allen Gewebstypen differenzieren und somit für Reparaturmaßnahmen geschädigter Gewebe geeignet erscheinen. Damit aus einer solchen Zelle eine Herzmuskelzelle oder Nervenzelle werden kann, benötigt sie ganz spezifische Informationen, die aus der molekularen Analyse embryonaler Entwicklungsvorgänge gewonnen werden."

Im Vorfeld der Tagung findet am 7. April ganztags am gleichen Ort das Internationale Symposium des Sonderforschungsbereichs 505 zum Thema "Neurogenese und Neuronale Migration" statt.

Zur Anatomischen Gesellschaft
Die Anatomische Gesellschaft wurde am 23. September 1886 gegründet und hatte von Anfang an einen internationalen Charakter. Dem ersten 1886 gewählten vierköpfigen Vorstand gehörten zwei Deutsche und zwei Schweizer an. Heute hat die Anatomische Gesellschaft mehr als 1000 Mitglieder aus 37 Ländern. Zweck dieser wissenschaftlichen Vereinigung ist die "Förderung der anatomischen Wissenschaft, in deren ganzem Umfang", wie es in der Satzung heißt.

Die 101. Versammlung der Anatomischen Gesellschaft, ist die dritte, die in Freiburg stattfindet. 1926 hat die 35. Versammlung in Freiburg getagt, bei der entwicklungsbiologische Themen im Vordergrund standen. An dieser Versammlung hat auch der Freiburger Entwicklungsbiologe und spätere Nobelpreisträger Hans Spemann teilgenommen. Die 54. Versammlung, die 1958 in Freiburg stattfand, hatte ebenfalls einen entwicklungsbiologischen Schwerpunkt. Festredner war der Spemann-Schüler Otto Mangold.

Präsident der Anatomischen Gesellschaft ist Professor Dr. med. Dr. h.c. Bodo Christ, Freiburg/Br.. Er ist seit 2001 Mitglied der Leopoldina und gehört der Sektion Anatomie und Anthropologie an.

Für Rückfragen:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Bodo Christ
Institut für Anatomie und Zellbiologie, Abteilung für Molekulare Embryologie
Albertstraße 17, 79104 Freiburg i.Br.
Telefon + 49-761-203-5089, Telefax + 49-761-203-5091
e-Mail: bodo.christ@anat.uni-freiburg.de
http://anatomie.uni-freiburg.de/

Zur Akademie Leopoldina
Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch öffentliche Symposien, Meetings, Vorträge, die Arbeit von Arbeitsgruppen, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse, berät die Öffentlichkeit und politisch Verantwortliche durch Stellungnahmen zu gesellschaftlich relevanten Themen, fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und sie betreibt wissenschaftshistorische Forschung.

Der Leopoldina gehören etwa 1220 Mitglieder in aller Welt an. Drei Viertel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Viertel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen sowie aus den Kultur-, den Technik-, den empirischen Geistes-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 34 Mitglieder der Leopoldina.

Die Leopoldina wird von einem ehrenamtlichen Präsidium geleitet. Präsident ist Professor Dr. Volker ter Meulen, klinischer Virologe und Immunologe aus Würzburg. Vizepräsidenten sind der Psychologie-Professor Dr. Paul B. Baltes (Berlin), der Chemie-Professor Dr. Gunter S. Fischer (Halle/Saale), die Mikrobiologie-Professorin Dr. Bärbel Friedrich (Berlin) und der Virologie-Professor Dr. Harald zur Hausen (Heidelberg). Die laufenden Geschäfte der Leopoldina führt eine Generalsekretärin, die Neurobiologie-Professorin Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug. Die Leopoldina erhält ihre finanziellen Zuwendungen für die satzungsgemäßen Aufgaben zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt.

Für Rückfragen:
Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug
Generalsekretärin der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Postfach 11 05 43, 06019 Halle (Saale)
Telefon: + 49 - 345 - 4 72 39 12, Telefax: + 49 - 345 - 4 72 39 19
e-Mail: schnitzer@leopoldina-halle.de
http://www.leopoldina-halle.de

Hinweise zur Teilnahme:
Kongressbüro:
Katharina Puff
Telefon: + 49 - 761 - 203 50 60, + 49 - 173 - 66 10 806
Telefax: + 49 - 761 - 203 50 71
E-Mail: katharina.puff@anat.uni-freiurg.de
Weitere

Tagungsgebühr:
80 Euro (Mitglieder der Anatomischen Gesellschaft)
90 Euro (Nicht-Mitglieder)
40 EUro (Begleitpersonen)
15 Euro (Studenten)

Termin:

07.04.2006 ab 18:00 - 10.04.2006 18:30

Veranstaltungsort:

Albert-Ludwigs-Universität
Kollegiengebäude I
Werthmannplatz 3
Vortragsräume: 1010 Erdgeschoss, 1199 1. OG, Aula 2. OG
79098 Freiburg
Baden-Württemberg
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin

Arten:

Eintrag:

31.03.2006

Absender:

Prof.Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event16806


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