Organisation und Leitung:
Ana Ofak (HZK)
Philipp von Hilgers/Christina Wessely (MPIWG)
Uwe Wirth (ZfL)
Jutta Müller-Tamm (FU)
Der Name Zwischenräume steht für halbjährliche Kooperationstreffen, die seit Februar 2001 zwischen dem Hermann-von-Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik an der Humboldt- Universität zu Berlin, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin, und dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin abgehalten wurden und die nun unter Beteiligung des Instituts für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin fortgesetzt werden. Ziel dieser Treffen ist es, den Austausch zwischen den vier Einrichtungen sowohl auf inhaltlicher als auch auf personeller Ebene zu intensivieren.
Die Veranstaltung Luftschlösser - Hirngespinste, Visionen und Fiktionen in den Naturwissenschaften versteht sich als erster Teil einer Reihe mit dem Titel Wissenschaftsfiktionen. Methoden - Figuren - Projekte, die jeweils unterschiedliche Perspektiven auf die vielfältigen, häufig unklaren und umstrittenen Verbindungen von Wissenschaft und Fiktion entwickelt.
Absurde Ideen, verrückte Hypothesen und `pseudowissenschaftliche´ Theorien werden traditionellerweise - sofern sie überhaupt Beachtung erfahren - als das Andere der Wissenschaften und ihrer Geschichte markiert, ihre Autoren und Verfechter als randständige Figuren verzeichnet, die sich bestenfalls an den äußersten Grenzen des modernen wissenschaftlichen Diskurses bewegen. Im Gegensatz dazu soll anhand der exemplarischen Verhandlung einiger dieser fantastischen Projekte davon ausgegangen werden, dass diese weniger als nachgemachtes, (gescheitertes) `Als Ob´ auf ein außerhalb liegendes Echtes, Richtiges verweisen, sondern vielmehr genuine, originelle Gegenpositionen zu den zeitgenössischen Naturwissenschaften darstellten, die nicht zuletzt aufgrund ihrer oftmals großen Popularität ihre historiographische Marginalisierung in Frage stellen. Der Blick soll daher sowohl auf die historischen Entstehungsbedingungen und Attraktionskulturen dieser `Wissenschaftsfiktionen´ gerichtet werden, als auch auf die erkenntnistheoretischen Positionen, die - in Ablehnung oder Aneignung naturwissenschaftlicher Theorie und Methodik - von deren Autoren und Verfechtern eingenommen wurden.
Programm
10.00-10.30 Begrüßung: Julia Kursell
10.30-11.30 Yvonne Wübben/Freie Universität Berlin, Zentrum für Literatur- und Kulturforschung:
Am Beispiel Gespenster: Hypothesen, Fiktionen und Wissensmodelle im Berliner Monadenstreit
Moderation: Julia Kursell
11.30-11.45 Kaffeepause
11.45-12.45 Johanna Bohley/Freie Universität Berlin:
`Klopfgeisterei´ als Wissenschaft? Zur wissenschaftlichen Legitimierung des Spiritismus um 1850
Moderation: Katrin Solhdju
12.45-14.30 Mittagspause
14.30-15.30 Ana Ofak/Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik:
Mental radiance. Teslas Gedankenlabor als widerspenstige Methode der Naturwissenschaft
Moderation: Jutta Müller-Tamm
15.45-16.45 Christina Wessely/Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte:
Die Exaktheit des Fiktiven. Hanns Hörbigers Welteislehre
Moderation: Uwe Wirth
16.45-17.00 Kaffeepause
17.00-18.00 Markus Krajewski/Bauhaus Universität Weimar:
Im Getriebe der Weltwirtschaft. Wilhelm Ostwalds Investitionen in einen globalen Währungsstandard
Moderation: Christina Wessely
Kontakt:
Dr. Christina Wessely
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Boltzmannstraße 22
14195 Berlin
email: cwessely@mpiwg-berlin.mpg.de
Telefon: (030)22667-176
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
30.06.2006 10:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Boltzmannstraße 22
Raum 265 - Seminarraum Abteilung III
14195 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft
Arten:
Eintrag:
21.06.2006
Absender:
Susanne Hetzer
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event17529
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