"Mit Beginn der so genannten Meiji-Periode am Ende des 19. Jahrhunderts ist Japan in eine umfassende Modernisierungsphase eingetreten und hat sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen an westlichen Modellen ausgerichtet. Das neu geschaffene japanische Recht orientierte sich stark an deutschen Vorbildern, zum Teil wurden Gesetzestexte wie das Strafgesetzbuch übernommen", erläutert Prof. Jehle. Daraus entstand eine lange Tradition des deutsch-japanischen Austauschs in den Rechtswissenschaften, an die die Kansai-Universität und die Georgia Augusta mit diesem Symposium und einem gemeinsamen Forschungsprojekt anknüpfen: Im Mittelpunkt steht die Frage, was aus dem gemeinsamen Rechtsbestand überdauert hat und auch unter aktuellen Reformerfordernissen bestehen bleiben kann. Dabei soll vor allem analysiert werden, inwieweit die jeweiligen Rechtsordnungen tatsächlich Übereinstimmungen aufweisen, an welcher Stelle in den vergangenen Jahrzehnten Unterschiede aufgetreten sind und in welche Richtung Lösungsansätze für Reformen entwickelt werden sollen.
Das Symposium wird am Montag, 11. September 2006, mit Grußworten von Prof. Dr. Joachim Münch, Vizepräsident der Georg-August-Universität, und Prof. Dr. Volker Lipp, Dekan der Juristischen Fakultät, eröffnet. Anschließend werden Wissenschaftler der Kansai-Universität und der Georg-August-Universität über zentrale Fragestellungen im Zivilrecht und Zivilprozessrecht, im Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht sowie im Verwaltungsrecht und Staatsrecht sprechen. Die Fachleute werden hier zum Beispiel Grundprobleme einer Rezeption ökonomischer Instrumente im Umweltrecht erörtern. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Straf- und Strafprozessrecht. Dabei geht es unter anderem um Wandlungen der Strafrechtsdogmatik nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan und um ein japanisches Gesetz zur medizinischen Beobachtung als eine neue Maßnahme gegenüber psychisch kranken Tätern. Zum Abschluss der Veranstaltung wollen die Rechtswissenschaftler übergreifende Fragen einer Reform der Juristenausbildung in Japan und Deutschland diskutieren.
Hinweise zur Teilnahme:
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Jörg-Martin Jehle
Georg-August-Universität Göttingen
Juristische Fakultät - Institut für Kriminalwissenschaften
Goßlerstraße 15a, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4866, Fax (0551) 39-9241
Termin:
11.09.2006 ab 10:00 - 13.09.2006 15:30
Veranstaltungsort:
Wilhelmsplatz, Aulagebäude
Juristische Fakultät, Sitzungszimmer
Platz der Göttinger Sieben 6
37073 Göttingen
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Politik, Recht
Arten:
Eintrag:
05.09.2006
Absender:
Marietta Fuhrmann-Koch
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event17984
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