Im Mittelpunkt der Tagung steht der dramatische Wandel in der europäischen Wettbewerbspolitik, der unter dem Schlagwort "more economic approach" Einzug gehalten hat. Dabei orientiert sich die Wettbewerbspolitik zunehmend an Kosten- und Nutzen-Analysen. Man kommt ab vom starren Formalismus verallgemeinernder Regeln und untersucht statt dessen die Wirkung unternehmerischer und staatlicher Handlungen auf den Wettbewerb im Einzelfall.
Das bedeutet: Ein Unternehmenszusammenschluss beispielsweise, der vor einigen Jahren noch mit Hinweis auf das Kartellgesetz verboten worden wäre, kann dennoch erlaubt werden, wenn die Analyse von Kosten und Nutzen ergibt, dass die daraus resultierenden Gewinne für die Gesellschaft schwerer wiegen als die Wettbewerbsnachteile für die Konkurrenz. Als Beispielfall sei die Debatte um private Toto- und Lottoanbieter genannt, die das staatliche Glücksspielmonopol in Frage stellte. Dieses Monopol beeinträchtigt den Wettbewerb im Glücksspielsektor, der gesellschaftliche Nutzen durch Sportförderung und Suchtprävention wird jedoch höher bewertet als die Ansprüche privater Wettanbieter.
Diese Neuorientierung in der Wettbewerbspolitik, die bei der Behandlung von Vereinbarungen zwischen Unternehmen (Art. 81 EG-Vertrag) und der Fusionskontrollverordnung bereits praktiziert wird und bei Marktmachtmißbräuchen (Art. 82 EG-Vertrag) und Staatsbeihilfen geplant ist, erzeugt neuartige Probleme auf dem Gebiet des Wettbewerbsrechts in Europa. Ziel des Symposiums ist es, Möglichkeiten und Grenzen des "more economic approach" im Hinblick auf seine juristische Anwendbarkeit auszuloten. Die Forschungsperspektive ist die der Ökonomischen Analyse des Rechts.
Das Center for the Study of Law and Economics (CSLE) arbeitet seit Beginn der neunziger Jahre unter Leitung von Prof. Dr. Dieter Schmidtchen in diesem Forschungsgebiet. Zahlreiche Veröffentlichungen in internationalen Journals und Beiträge zu Fachkongressen im In- und Ausland belegen die Bedeutung dieser Saarbrücker Forschungsstelle.
Finanziert und unterstützt wird die Konferenz vom Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes, außerdem von der SaarLB Landesbank Saar, der Handelskammer Hamburg, der Vereinigung der Freunde der Universität des Saarlandes e.V., der Deutschen Bundesbank und der internationalen Anwaltskanzlei Linklaters.
Die Konferenz-Homepage mit dem kompletten Tagungsprogramm finden Sie unter
http://www.uni-saarland.de/csle/activities/cnpe06/cnpe06.htm
Sie haben Fragen? Dann setzen Sie sich bitte in Verbindung mit
Birgit E. Will, Diplom-Kauffrau
Center for the Study of Law and Economics
Telefon: 0681 / 302 - 64075
Email: mail@birgitwill.de
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
12.10.2006 ab 14:00 - 14.10.2006
Veranstaltungsort:
In den Räumen der SaarLB Landesbank Saar
Ursulinenstraße 2
66111 Saarbrücken
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Politik, Recht, Wirtschaft
Arten:
Eintrag:
05.10.2006
Absender:
Saar - Uni - Presseteam
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event18333
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