Akribische Spurensuche und modernste Technik in Restaurierungswerkstätten und Labors
Erst mit Hilfe von Restaurierung und naturwissenschaftlichen Untersuchungen kann ein archäologisches Objekt in vollem Umfang für die Forschung erschlossen werden. Aus diesem Grund sind die Werkstätten mit den zugehörigen Laboratorien am RGZM von zentraler Bedeutung. Die Größe des Werkstattbereiches erlaubt eine Trennung in materialspezifisch orientierte Werkstätten. Mit über 30 Mitarbeitern zählen diese weltweit zu den größten Einrichtungen dieser Art und genießen einen international renommierten Ruf.
Sichtbar machen und bewahren - Forschen und Erkennen
Herstellungstechnologische und kulturgeschichtliche Fragestellungen sind wichtiger Bestandteil der archäologischen Forschung. Antworten und damit neue Erkenntnisse erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Restaurator, Archäologe und Naturwissenschaftler. Dabei ähnelt die archäologische Befundsicherung durchaus kriminalistischer Spurensuche, oftmals werden sogar die selben naturwissenschaftlichen Methoden angewandt.
Im RGZM selbst und im Rahmen des Kompetenzzentrums "Mineralogische Archäometrie und Konservierungsforschung" steht ein umfassendes Spektrum modernster naturwissenschaftlicher Untersuchungs-, Mess- und Analysetechnik zur Verfügung. Das Arsenal reicht dabei von bildgebenden Verfahren wie Röntgenradiographie, Computertomographie und Rasterelektronenmikroskopie über chemische Analytik wie Mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse oder ICP-MS bis hin zu phasen-analytischen Verfahren wie Mössbauer- oder UV-VIS-Spektroskopie.
Die Auswahl der Objekte, die dem RGZM zur Restaurierung und Konservierung anvertraut werden, erfolgt primär nach wissenschaftlichem Interesse. Darüber hinaus werden auch kulturhistorisch bedeutende Funde bearbeitet, deren besonders schwierige Restaurierung/ Konservierung Spezialerfahrungen und hoch entwickelte Logistik erfordert. Außergewöhnliche und wichtige Funde werden für die Sammlung des Hauses originalgetreu nachgebildet. Zu den Aufgaben der Werkstätten gehört auch die weitere Entwicklung moderner Restaurierungs-, Konservierungs- und Nachbildungsverfahren.
Ausbildung von Restauratoren seit 1963
Seit 1963 stellt auch die in ihrer Praxisorientierung bis heute einzigartige Ausbildung von Restauratoren für archäologische Objekte einen wichtigen Tätigkeitsschwerpunkt der Werkstätten und Labors am RGZM dar. Die Ausbildung erfolgt nach Richtlinien, die vom RGZM im Auftrag des Deutschen Museumsbundes mit Vertretern anderer Bereiche des Kunst- und Kulturgüterschutzes modellhaft entwickelt wurden. Die im Verlauf der Jahre ausgebildeten 180 Restauratoren genießen in Fachkreisen hohe Anerkennung und sind an zahlreichen Museen und Forschungseinrichtungen etabliert.
In Deutschland einzigartiger, neuer Studienlehrgang zum Restaurator ab 2007
Voraussichtlich ab dem Wintersemester 2007/2008 wird die Ausbildung zum Restaurator im Rahmen eines neuen Bachelor Studiengangs in Kooperation zwischen dem Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg Universität und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum erfolgen.
Mit der Ansiedlung dieses Studienganges an der Johannes Gutenberg-Universität und der Verknüpfung mit der praktischen Ausbildung in den weltweit bekannten Werkstätten des RGZM erfüllt der geplante duale Studiengang "Archäologische Restaurierung" nicht nur die Forderung aller Europäischen Restauratorenverbände nach deutlicher Praxisorientierung von Restauratorenstudiengängen, sondern setzt diese in einer neuen und beispielhaften Form um. Ein solches differenziertes und vernetztes Studiengangskonzept im Bereich der Restaurierung und Konservierungswissenschaften, speziell in Bezug auf die Archäologie der Alten Welt, existiert bislang noch an keiner anderen deutschen Universität.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei
So finden Sie das RGZM:
Die Werkstätten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums befinden sich in einem Nebengebäude des kurfürstlichen Schlosses in Mainz. Der Haupteingang liegt im Schlosshof, direkt an der Großen Bleiche.
Öffentliche Verkehrsmittel:
Vom Hauptbahnhof Mainz mit den Buslinien 9 und 68 (Haltestelle Hindenburgplatz oder Kaisertor) in etwa 5 Minuten erreichbar.
Parkplätze:
Tiefgarage Rheinufer (Einfahrt Peter - Altmeier Allee) und Parkplatz Schloss (Einfahrt Ernst- Ludwig- Strasse)
Termin:
11.11.2006 ab 10:00 - 12.11.2006 18:00
Veranstaltungsort:
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
Arten:
Eintrag:
01.11.2006
Absender:
Christoph Herbort-von Loeper M.A.
Abteilung:
Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event18660
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