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Veranstaltung



24.11.2006 - 25.11.2006 | Göttingen

Tagung: Das Gericht als Tribunal, oder: Wie der NS-Vergangenheit der Prozess gemacht wurde

Die zeithistorische Fachtagung beschäftigt sich mit der Geschichte der Strafverfolgung von nationalsozialistischen Verbrechen in der Bundesrepublik. Veranstaltet wird die Konferenz vom Zeitgeschichtlichen Arbeitskreis Niedersachsen (ZAKN), den Prof. Dr. Bernd Weisbrod vom Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Georg-August-Universität leitet. Konzeptionell vorbereitet wurde die Tagung mit Referenten aus Deutschland, Italien und den USA von Georg Wamhof, der wissenschaftlicher Mitarbeiter des Arbeitskreises ist. An der Veranstaltung werden insgesamt 35 Forscher aus den Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaften teilnehmen.

Die konfliktträchtige Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit fand in den 1960er und 1970er Jahren maßgeblich vor Gericht statt. Eine steigende Zahl an Strafverfahren, vor allem aber einzelne große Prozesse rückten die verbrecherischen Dimensionen des "Dritten Reiches" ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Wie Prof. Weisbrod erläutert, "avancierte so der Gerichtssaal zur wichtigen institutionellen Arena einer gesellschaftlichen Selbstverständigung über den Nationalsozialismus und seine Hinterlassenschaften. Mit der Frage danach, wie der NS-Vergangenheit an diesem Ort der Prozess gemacht wurde, soll der Blick auf das Geschehen in den Verfahren selbst sowie auf den medialen und erinnerungskulturellen Widerhall der Gerichtsverhandlungen gelenkt werden."

Die Teilnehmer der Tagung werden daher insbesondere erörtern, "welche Konsequenzen und Effekte der prägende strafrechtlich-prozessuale Aufklärungsmodus für die Vergegenwärtigungen der NS-Zeit hatte und vielleicht bis heute hat", so der Göttinger Wissenschaftler. Wie und womit ist die deutsche Gesellschaft in der Folge der Prozesse "konfrontiert" worden? Welche Bilder von NS-Zeit und Massenverbrechen erzeugten die Strafverfahren, wie kamen diese Bilder vor Gericht zustande und wie wurden sie medial verarbeitet und repräsentiert? Prof. Weisbrod: "Wir wollen den Versuch unternehmen, den Stellenwert des Gerichtssaals für die Produktion und Konstruktion von Wissen und Vorstellungen, von Begriffen und Erzählungen, mithin schließlich von kollektivem Gedächtnis und Historie näher zu bestimmen."

Hinweise zur Teilnahme:
Kontaktadresse:
Georg Wamhof
Zeitgeschichtlicher Arbeitskreis Niedersachsen (ZAKN)
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4665, Fax (0551) 39-4632

Termin:

24.11.2006 ab 11:15 - 25.11.2006 18:00

Veranstaltungsort:

Eden-Hotel
Reinhäuser Landstraße 22a
3783 Göttingen
Niedersachsen
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht

Arten:

Eintrag:

17.11.2006

Absender:

Marietta Fuhrmann-Koch

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event18839


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