Die Zahlen sind dramatisch: Schätzungen der UN zufolge
werden sich 90 Prozent des künftigen Bevölkerungswachstums
in Städten konzentrieren. Bereits in zehn Jahren wird es
über 60 Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnern geben
- überwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern. Nicht
nur die Städte nehmen immer größere Dimensionen an, auch
die ökologischen Auswirkungen der Urbanisierung sind
gigantisch. Städte bedecken zwar nur zwei Prozent der
Erdoberfläche, aber dort werden 75 Prozent der Ressourcen
verbraucht. Drängende Umweltprobleme wie Abfallberge oder
Wasserverschmutzung sind die Folge dieser Entwicklung.
Deshalb untersuchen jetzt fünf Zentren der
Helmholtz-Gemeinschaft diese Prozesse näher. Im Fokus der
vom Leipziger UFZ koordinierten Forschungsinitiative steht
der "Risikolebensraum Megacity". Denn die Bewohner dieser
Riesenstädte sind oft neben Naturgefahren wie Hangrutschen,
Erdbeben oder Fluten auch den Gefahren durch das enorme
soziale Gefälle und durch technische Risiken wie
beispielsweise mangelnder Trinkwasserversorgung ausgesetzt.
Der Schwerpunkt der Forschungsinitiative liegt auf den
großen Städten Lateinamerikas. Während in der Region
bereits jetzt 76 Prozent der Bevölkerung in Städten lebt,
sind es in Südostasien und Afrika dagegen nur jeweils 35
Prozent. In Lateinamerikanischen Megastädten sind also
jetzt schon Prozesse sichtbar, die den Städten anderer
Kontinente noch bevorstehen. Bei einer Megacity geht es
nicht nur um die Größe und Einwohnerzahl. Aufgrund der
Zusammenballung von Funktionen hängt von ihr auch die
Entwicklung des jeweiligen Landes ab. In Buenos Aires oder
Lima konzentriert sich beispielsweise etwa die Hälfte der
nationalen Wirtschaftskraft.
Plattform und erste Fallstudie ist die Metropolregion
Santiago de Chile. Die Stadt leidet an typischen Problemen
einer Megacity, zeigt aber auch potentielle Lösungen auf.
Zusammen mit zwei Universitäten und der UN-Organisation
ECLAC/CEPAL wollen die Helmholtzforscher in den nächsten
drei Jahren nach Wegen für eine nachhaltige Entwicklung
Santiagos suchen: Was sind die Hauptprobleme? Welche
Risiken stehen einer nachhaltigen Entwicklung entgegen? Wie
könnte die Stadt eine Generation später aussehen? In einer
anschließenden Phase soll die Initiative auf weitere Städte
in Lateinamerika ausgedehnt werden.
Hinweise zur Teilnahme:
Teilnehmer des Pressegesprächs:
Joseluis Samaniego
Direktor der Abteilung Nachhaltige Entwicklung
Ökonomische Kommission der Vereinten Nationen für
Lateinamerika (CEPAL)
Santiago de Chile
http://www.eclac.cl/cgi-bin/getprod.asp?xml=/dmaah/noticias/paginas/2/14722/P147...
Prof.
Dr. Bernd Hansjürgens
Sprecher des Helmholtz-Programmes "Nachhaltige Nutzung von
Landschaften"
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Leipzig
http://www.ufz.de/index.php?de=1643
Dr. Dirk Heinrichs
Koordinator der Forschungsinitiative "Risikolebensraum
Megacity"
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Leipzig
http://www.ufz.de/index.php?de=5637
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Zeit: 29.11.2006, 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr
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Weitere Informationen:
Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) / Pressestelle
Doris Böhme / Tilo Arnhold
Telefon: 0341 - 235 - 2278
E-Mail: presse@ufz.de
http://www.ufz.de/index.php?de=640
Termin:
29.11.2006 13:00 - 14:00
Veranstaltungsort:
Presseraum des Veranstaltungszentrums KUBUS im UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle,
Permoser Str. 15
04318 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
Arten:
Eintrag:
21.11.2006
Absender:
Doris Böhme
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event18860
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